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Augsburg: Aus für die Sommernächte: Welche Alternativen 2022 in Augsburg bleiben

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Aus für die Sommernächte: Welche Alternativen 2022 in Augsburg bleiben

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    Die Augsburger Sommernächte waren das größte Stadtfest in Bayern. Wegen der Pandemie fällt die Großveranstaltung auch im Jahr 2022 aus. Es gibt aber Alternativen.
    Die Augsburger Sommernächte waren das größte Stadtfest in Bayern. Wegen der Pandemie fällt die Großveranstaltung auch im Jahr 2022 aus. Es gibt aber Alternativen. Foto: Bernd Hohlen (Archivbild)

    Es ist eine Veranstaltung, die in früheren Jahren stets der Höhepunkt im Festkalender der Stadt Augsburg gewesen ist - zumindest, was die Zahl der Besucherinnen und Besucher anbelangt. Zu den Augsburger Sommernächten, dem zuletzt größten Stadtfest in Bayern, kamen an drei Veranstaltungstagen stets mehr als 100.000 Gäste. In der Innenstadt herrschte Gedränge. Unter Corona-Bedingungen ließ sich das Stadtfest in den Jahren 2020 und 2021 jedoch nicht stemmen. Auch für 2022 kommt nun das frühzeitige Aus. Ekkehard Schmölz, Leiter von Augsburg Marketing, sagt gegenüber unserer Redaktion, dass die Sommernächte aufgrund fehlender Planungssicherheit frühzeitig abgeblasen seien. Stattdessen entwickle man neben den bekannten Veranstaltungen neue Konzepte. Dabei spielt die Gastronomie eine wichtige Rolle.

    Absage: Augsburger Sommernächte fanden bislang viermal statt

    Augsburg Marketing hatte in der Vergangenheit im Auftrag der Stadt die Sommernächte veranstaltet. Es gab bis zum Jahr 2019 insgesamt vier Stadtfeste. Die Sommernächte waren die Fortsetzung der zunächst etablierten Max-Feste, die sich nahezu ausschließlich in der Maximilianstraße abspielten. Das Konzept wurde auf Druck der Politik im Augsburger Rathaus geändert, um die Festzone zu entzerren sowie das Niveau mit zusätzlichen Konzerten und Aktionen zu erhöhen. Hintergrund: Die Maxstraßen-Feste standen im Ruf, ein reines "Fress- und Sauffest" zu sein. Dies hatte sich unter den Sommernächten geändert. Es wurden neue Plätze ins Programm eingebunden. Die Menschen kamen weiterhin in großer Zahl. Stadträte unterstützten das Fest nicht nur mit Worten: Von der Stadt Augsburg gab es einen jährlichen Zuschuss von 100.000 Euro. Der Etat für die Sommernächte lag bei mehr als einer halben Million Euro.

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    Die Sommernächte fanden 2019 zum letzten Mal statt, dieses Jahr soll es eine Neuauflage nach Corona geben.

    Corona bremste die Großveranstaltung in den Vorjahren zweimal aus. In Zeiten, in denen Kontakte wegen der Pandemie beschränkt wurden, hätte ein solches Fest nicht in die Landschaft gepasst. Doch bei Partygängern bestand die Hoffnung, es könnte im Sommer 2022 eine Neuauflage geben. Ekkehard Schmölz aber blockt kategorisch ab: "Die Augsburger Sommernächte werden 2022 nicht stattfinden können. Ein Fest dieser Größenordnung benötigt fast ein Jahr Planungs- und Vorbereitungszeit." Auch wenn im Sommer alles wieder ohne große Einschränkungen möglich wäre, so Schmölz, müsse man bereits bei Planungsbeginn die Voraussetzungen kennen, um seriös planen zu können. Auch das zeitintensive Sicherheitskonzept könne nur auf Fakten und nicht auf Spekulationen aufgebaut werden.

    Stadtmarketing setzt wieder auf den "Stadtsommer" in Augsburg

    Schmölz sieht aber die Möglichkeit, mit alternativen Angeboten in der Innenstadt Menschen anzusprechen - speziell diejenigen Gäste, die aus dem Umland kommen. Der "Stadtsommer in Augsburg", der im Vorjahr Premiere feierte, wird fortgesetzt. Das Konzept beinhaltet Straßenkunst, Open-Air-Konzerte, Sport, Tanz und Genusserlebnisse. Geplant für die heißen Monate sind wieder ein Stadtstrand in der City, der Straßenkünstlerwettbewerb La Strada, das neue Water & Sound-Festival (Nachfolger des eingeführten Festivals der Kulturen) sowie Programmpunkte auf der Freilichtbühne. Das Staatstheater führt das Musical "Kiss me, Kate" auf, ab Anfang August sind noch fünf Konzerten auf der Bühne am Roten Tor geplant. Hinzu kommt ein sportliches Großereignis in diesem Jahr: Die Kanuslalom-Weltmeisterschaft findet vom 26. bis 31. Juli am Augsburger Eiskanal statt. Auf dem Rathausplatz soll während der Wettkampftage ein kulturelles Rahmenprogramm über die Bühne gehen.

    Augsburg Marketing versucht sich aber auch an einem neuen Konzept. "Wir planen vom 7. bis zum 10. Juli ein Veranstaltungsformat zur Erweiterung des innerstädtischen Kulturangebots mit dem Schwerpunkt Kulinarik", erläutert der Leiter des Stadtmarketings. Unter dem aktuellen Arbeitstitel "Augsburg à la Carte" soll mit gastronomischer Vielfalt das Programm des Stadtsommers erweitert werden. "Wir wollen neue kulinarische Akzente mit einem Speisenangebot im stilvollem Ambiente setzen", so Schmölz. Die Verkaufsstände sollen nach jetzigem Stand auf einem großen Platz verteilt sein. Ein einheitliches Erscheinungsbild wird angestrebt. "Es sollen keine Schupfnudeln oder Pizzaschnitten sein, sondern von lokalen Gastronomen zubereitete - gerne auch neu interpretierte - heimische Spezialitäten", so Schmölz.

    Änderungen gibt es für das Straßenkünstlerfest La Strada: Die Veranstaltung soll wieder offener werden. Im Vorjahr gab es pandemiebedingt Einlasskontrollen und Absperrungen. Schauplätze waren der Königsplatz und das Areal vor der City-Galerie. Dieses Jahr solle La Strada zu seinem Ursprung zurückkehren, sagt Schmölz: "Die Künstlerinnen und Künstler sollen an sechs Plätzen auftreten."

    Am 14. Mai gibt es die Aktion "Kino auf der Straße" in der Innenstadt

    Bereits am 14. Mai gibt es "Kino auf der Straße". Dann werde es auch in Augsburg "A Wall Is A Screen" heißen. Hierbei handelt es sich um eine Hamburger Künstlergruppe mit ihrem Konzept der Kurzfilmwanderung, einer Kombination aus Stadtführung und Filmnacht. Eine Gruppe von Menschen wandert durch die Innenstadt und macht Halt an geeigneten Projektionsorten. Dort werden Kurzfilme verschiedener Genres gezeigt. "Man entdeckt Orte, die man vorher noch nie besucht hat", verspricht der Leiter des Stadtmarketings.

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