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Augsburg: Augsburgs Stadtbücherei im Vergleich: eher teuer, aber nicht für alle

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Augsburgs Stadtbücherei im Vergleich: eher teuer, aber nicht für alle

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    Ein neues Ranking vergleicht die Kosten in deutschen Stadtbüchereien.
    Ein neues Ranking vergleicht die Kosten in deutschen Stadtbüchereien. Foto: Ulrich Wagner

    Wie kostspielig sind Stadtbüchereien für Nutzerinnen und Nutzer? Dieser Frage sind Experten des Online-Sprachlernportals Preply in einem bundesweiten Vergleich nachgegangen. Ergebnis: Die Bibliothekengebühren in Bayern sind im Schnitt deutlich günstiger als bundesweit. München, Augsburg und Würzburg haben aber mit die teuersten Preise im Freistaat. Beim Angebot gibt es große Unterschiede. 

    Ausgewertet wurden städtische Bibliotheken der 100 größten Städte Deutschlands. Danach liegen die Bibliotheksgebühren in Bayern durchschnittlich bei 15,94 Euro, bundesweit wurden 19,03 Euro ermittelt. München, Augsburg und Würzburg sind mit 20 Euro regulärer Nutzergebühr pro Jahr in Bayern am teuersten. Ganz anders Ingolstadt: Als nur eine von drei Städten in Deutschland bietet Ingolstadt die kostenlose Bibliotheksnutzung für alle.

    Stadtbüchereien im Vergleich: Hamburg teuer, Berlin günstig

    Aus Sicht der Bildungsexperten von Preply schaffen Bibliotheken mit hohen Mitgliedsgebühren eine "nicht unerhebliche Zugangsbarriere", die dem eigentlichen Gedanken von öffentlichen Büchereien als Ort, in dem Bürgerinnen und Bürger gleichberechtigt Zugang zu Informationen und Wissen erhalten, widerspreche. Andererseits gelte der Grundsatz, dass öffentliche Bibliotheken einen wichtigen Beitrag für die Bildungsförderung, kulturelle Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt leisten. 

    Richtig teuer ist es für Leseratten in Hamburg: Mit einem Jahresentgelt von 45 Euro im Regeltarif ist die Nutzung der Stadtbibliotheken in keiner anderen untersuchten Stadt so kostspielig, so der Vergleich. Sogar Empfänger von Sozialleistungen zahlen ermäßigt noch 20 Euro pro Jahr. Besonders günstig ist es in Berlin: Die Jahresgebühr für die Einrichtungen des Berliner Bibliotheksverbands kostet im Regeltarif zehn Euro. Empfänger von Sozialleistungen und Kinder sind in Berlin vom Entgelt befreit.

    Augsburgs Stadtbücherei ist bundesweit im Mittelfeld

    Wie ist es in Augsburg? Stadtbücherei-Leiterin Tanja Fottner sagt auf Anfrage: "Die Stadtbücherei bewegt sich laut diesem Ranking in einem guten deutschlandweiten Mittelfeld." Die Gebühren seien gleich wie in München und Würzburg. Dafür stehe den Augsburgerinnen und Augsburgern ein beachtliches Gesamtangebot mit rund 270.000 Medien, zahlreichen Datenbanken, einem Streamingdienst und einem Zeitungs- und Zeitschriftenportal mit rund 7000 internationalen Titeln zur Verfügung.

    Fottner sagt auch, die Gebührenstruktur sei "bezüglich der Zielgruppen und der Sozialverträglichkeit gut durchdacht". Für Kinder ist das Angebot kostenlos. Bezieher von Sozialhilfe bezahlen zehn Euro. Im Gegensatz zu anderen Bibliotheken fällt in Augsburg keine Extragebühr für die Ausleihe von Bestsellern an. Eine Augsburger Besonderheit: Während in allen anderen Städten Versäumnisgebühren ab dem ersten Überziehungstag anfallen, gibt es hier eine Woche Kulanz. "Besonders großzügig sind wir in Augsburg auch dadurch, dass wir Pauschalgebühren bei Überziehung erheben und nicht Gebühren pro einzelne Medien." Vormerkungen sind für Kinder frei, Erwachsene zahlen einen Euro.

    Bildungsreferentin: Gebühren stabil, Angebot erweitert

    Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) verweist auf Kostenstabilität. Seit der Eröffnung des Hauses am Ernst-Reuter-Platz 2009 seien die Gebühren mit Ausnahme der Mahngebühr nicht mehr erhöht worden. Gleichzeitig sei das Angebot massiv erweitert und in der Gebührenstruktur 2021 eine neue Kategorie eingeführt worden. Seitdem gibt es einen preisgünstigen Familienausweis, mit dem Angehörige eines Hausstandes (ausgenommen Wohngemeinschaften und ähnliche Wohnformen) ein gemeinschaftliches Ausleihkonto bekommen. Vom Familienausweis können beispielsweise auch volljährige Kinder im gleichen Haushalt profitieren.

    Insgesamt gebe es in Augsburg ein mit anderen Kommunen vergleichbar gutes und qualitativ hochwertiges Stadtbüchereiangebot, so die Stadt. Dieses werde stetig weiter ausgebaut, sowohl hinsichtlich analoger als auch digitaler Bestände, aber auch mit Blick auf die Aufenthaltsqualität und innovative Veranstaltungsformate. Als nächster Standort wird derzeit die Zweigstelle in Göggingen am Milchhof neu gebaut - inklusive eines Open-Library-Betriebs wie in Lechhausen. Wild sagt, seit 2021 befinde sich die Stadtbücherei in einem intensiven Weiterentwicklungsprozess. Derzeit werde ein repräsentativer Teil der Stadtgesellschaft befragt, um in Zukunft noch besser auf die Bedürfnisse und Wünsche von Kundinnen und Kunden eingehen zu können. Augsburgs Stadtbücherei hat 39.828 Nutzerinnen und Nutzer mit gültigem Büchereiausweis, davon sind 24.979 unter 18 Jahre.

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