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Augsburg: Augsburgs Klimacamp ist das älteste in Deutschland – und hat noch viel vor

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Augsburgs Klimacamp ist das älteste in Deutschland – und hat noch viel vor

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    Das Augsburger Klimacamp sitzt gegenwärtig am Moritzplatz. Gestartet ist es am 1. Juli 2020 neben dem Rathaus.
    Das Augsburger Klimacamp sitzt gegenwärtig am Moritzplatz. Gestartet ist es am 1. Juli 2020 neben dem Rathaus. Foto: Silvio Wyszengrad

    Wenn es um den Protest von Klimaschützern gegen die aktuelle Klimapolitik in Deutschland geht, spielt Augsburg eine Hauptrolle. Dies liegt am Klimacamp, das als Vorreiter in der Szene der Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten gilt. Kein anderes Camp hat bislang so lange durchgehalten wie verlor auch in zweiter Instanz. Das Klimacamp prägt weiterhin das Stadtbild. Wie sieht es in anderen deutschen Städten aus?

    Augsburger Klimacamp will zurück auf den Fischmarkt

    Organisiert werden die Camps von der Bewegung "Fridays for Future". Es gibt einen Internetauftritt, der die Standorte der Camps auflistet - aktuell sind es neben Augsburg insgesamt acht. In alphabetischer Reihenfolge werden aufgeführt: Berlin, Bremen, Hannover, Konstanz, Lüneburg, Nürnberg, Reutlingen und Siegen. In Augsburg ging es im Juli 2020 neben dem Rathaus los. Derzeit ist das Camp am Moritzplatz. Blechschmidt bekräftigt allerdings, dass man bald zurück möchte: "Wir müssen so schnell wie möglich unseren alten Platz in Sichtweite der Augsburger Stadtpolitik wieder einnehmen."

    Es sei etwas anderes, "ob wir um die Ecke stehen oder vor jeder Stadtratssitzung und jedem Ausschuss den Politiker auf dem Weg ins Rathaus ins Auge stechen". Der Protest sei nötig. Das zeige nicht zuletzt der letzte Bericht vom Weltklimabeirat oder das Abstimmungsverhalten der Stadtregierung. Die Erdaufheizung sei schon jetzt spürbar und verursache in zahlreichen Gebieten großes Leid. "Für unseren Aktivismus verzichten wir auf Freizeit und vernachlässigen Beruf und Freundeskreis, gewinnen aber auch neue Freunde – und kämpfen", sagt Blechschmidt.

    In Berlin ist das Camp neben dem Haus der Kulturen der Welt angesiedelt, der Protest läuft dort seit 6. September 2021. Zuvor war man auch an einem anderen Ort in der Hauptstadt präsent. Dieses Klimacamp dauerte vom 16. August bis 28. Oktober 2021. Die Initiatoren sagen: "Wir haben protestiert, haben mehrere Großstreiks und viele weitere Demos begleitet, und wir haben jeden Tag eigenes Campprogramm erlebt und gestaltet."

    In Nürnberg gab es Aufregung wegen des Christkindlmarkts

    Großen Durchhaltewille zeigen die Klimaschützer in einer zweiten bayerischen Stadt: In Nürnberg läuft das Camp seit 3. September 2020. Es kam zwei Monate nach Augsburg. Das Zeltlager steht auf dem Sebalder Platz vor dem Rathaus in der Nürnberger Innenstadt. In Nürnberg gab es im Vorjahr Streit, weil die Stadt die Klimaschützer wegen des Christkindlmarkts an einen anderen Standort versetzen wollte. Die Klimaschützer erhoben Klage. Da allerdings sämtliche Weihnachtsmärkte in Bayern verboten wurden, hatte sich das Thema schnell erledigt. Die Stadt betonte, dass sie nur während des Weihnachtsmarktes den Umzug ins Auge gefasst hatte.

    Fridays for Future sagt, die Camps hätten Symbolcharakter, weil dort vieles gehe, was auf Demos nicht möglich sei. In diesen mehrtägigen, in manchen Fällen auch auf unbestimmte Zeit andauernden Zeltlagern sei Raum für Workshops zu Themen rund ums Klima, für Vernetzung und neue Begegnungen. "Insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie ist die Zahl von Klimacamps gewaltig gewachsen, da sie lokal vor Ort auf die Klimakrise aufmerksam machen können, ohne Tausende von Menschen auf einmal zu beherbergen", heißt es.

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