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Augsburg: Augsburger Wirtschaft bezieht Position gegen Rechtsextremismus

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Augsburger Wirtschaft bezieht Position gegen Rechtsextremismus

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    Beziehen Stellung gegen Rechtsextremismus (v.li.): Roberto Armellini (IG Metall), Roland Fürst (Arbeitsagentur), Silke Klos-Pöllinger (DGB), Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle, Oberbürgermeisterin Eva Weber, Markus Anselment (IHK), Ulrich Wagner (HWK) und Jana Knörnschild (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft).
    Beziehen Stellung gegen Rechtsextremismus (v.li.): Roberto Armellini (IG Metall), Roland Fürst (Arbeitsagentur), Silke Klos-Pöllinger (DGB), Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle, Oberbürgermeisterin Eva Weber, Markus Anselment (IHK), Ulrich Wagner (HWK) und Jana Knörnschild (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft). Foto: Ruth Pl?ssel

    Die "Allianz für Arbeit" - ein runder Tisch aus Wirtschaftskammern und -verbänden, Gewerkschaften, Arbeitsagentur und Stadt - hat sich am Mittwoch in einer Resolution gegen jede Art von Rechtsextremismus und Rassismus ausgesprochen. "Wir brauchen die Anwerbung von Menschen aus dem Ausland, die Lust haben, in Augsburg Fuß zu fassen und hier zu arbeiten", so Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Nötig sei dafür ein weltoffenes Klima in der Stadt. "Rechtsextreme Positionen schaden der heimischen Wirtschaft", so Weber, die seit Monaten wiederholt und deutlich Stellung gegen

    Die "Allianz für Arbeit" tritt üblicherweise zusammen, wenn Firmenpleiten oder Standortschließungen in Augsburg drohen und man sich etwa Gedanken über ein konzertiertes Vorgehen machen muss. Zuletzt habe bei einem regulären Treffen der Allianz das Thema Rechtsextremismus eine große Rolle gespielt, weswegen man nun an die Öffentlichkeit trete, so Weber. 

    Statement in Augsburg: "Ohne Menschen mit ausländischen Wurzeln nicht lebensfähig"

    Mehrere Wirtschaftsvertreter, darunter der beiden Kammern und des Arbeitgeberverbands, betonten, dass Fremdenfeindlichkeit ein Standortkiller sei. 30 Prozent der Unternehmer im Handwerk hätten eine Migrationsgeschichte, bei den Lehrlingen sei der Anteil noch höher, so Ulrich Wagner, Geschäftsführer der Handwerkskammer. "Unsere Wirtschaft wäre ohne Menschen mit ausländischen Wurzeln nicht lebensfähig", so Wagner. "Und wer zu Hause mal einen Handwerker braucht, der braucht auch diese Menschen." Wagner sagte, es habe angesichts der im Januar bekannt gewordenen "Remigrations"-Phantasien Verunsicherung auch in Betrieben gegeben. "Das macht etwas mit Menschen." IG-Metall-Chef Roberto Armellini wies darauf hin, dass in den Betrieben Integration oft selbstverständlich sei. "Integration am Arbeitsplatz ist gelebte Integration. Da redet keiner davon, dass jemand Migrant ist, sondern das ist ein Kollege." Armellini wies auch darauf hin, dass die Augsburger Wirtschaft stark vom Export abhängig sei. "Und damit sind wir auch davon abhängig, wie wir im Ausland wahrgenommen werden." 

    Roland Fürst, Geschäftsführer des operativen Bereichs der Arbeitsagentur, wies darauf hin, dass es ohne Zuwanderung auf dem Arbeitsmarkt in Augsburg düster aussehen würde. "Es gibt viele Berufe, da würden sich Deutsche nicht die Hände schmutzig machen wollen", so Fürst. Der relative Wohlstand in der Region sei auch darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Beschäftigten in Augsburg in Vor-Corona-Jahren teils um 5000 pro Jahr gestiegen sei. "Diese Beschäftigung kam dadurch zustande, dass 3500 Menschen jährlich aus dem Ausland gekommen sind." Ohne Arbeitnehmer aus dem Ausland werde es auch in Zukunft kaum funktionieren. 

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