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Augsburg: Augsburger Stadtwerke weiten ihren Mitfahrdienst "Swaxi" aus

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Augsburger Stadtwerke weiten ihren Mitfahrdienst "Swaxi" aus

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    Der Ridesharing-Dienst "Swaxi" der Stadtwerke gewinnt mehr Nutzer. Was bedeutet das für den klassischen Nahverkehr?
    Der Ridesharing-Dienst "Swaxi" der Stadtwerke gewinnt mehr Nutzer. Was bedeutet das für den klassischen Nahverkehr? Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Die Augsburger Stadtwerke haben die Angebotszeiten ihres Ridesharing-Dienstes "Swaxi" jetzt auf alle Tage der Woche ausgeweitet. Bisher wurde der kostenpflichtige Mitfahr-Dienst, der eine Ergänzung zum Nahverkehr darstellt, nur von mittwochs bis sonntags angeboten. Nun fahren die Kleinbusse, die auf Bestellung ein Netz von etwa 3000 virtuellen Haltestellen ansteuern, von Montag bis Donnerstag zwischen 18 und 5 Uhr und von Freitag bis Sonntag zwischen 12 und 5 Uhr. „Unser Swaxi-Angebot wird so gut angenommen, dass wir die Fahrzeiten nochmals ausweiten können“, so Stadtwerke-Projektleiterin Julia Boxler. Die Stadtwerke verstehen das Angebot als Ausweitung - doch perspektivisch könnte sich auch die Frage stellen, welchen Stellenwert der traditionelle

    In erster Linie gehe es darum, abends bessere Verbindungen zu bieten oder in den frühen Morgenstunden überhaupt ein Fahrtangebot machen zu können, so die Stadtwerke. Auch Bereiche, die momentan nicht besonders gut erschlossen sind, ließen sich so besser bedienen. Gleiches gelte für Querverbindungen zwischen Stadtteilen - gibt es sie nicht, steigen die Fahrtzeiten für die betroffenen Fahrgäste auch bei kurzer Luftlinie ins Unermessliche, gleichzeitig sind diese Querverbindungen häufig nicht besonders gefragt. 

    Schlecht genutzte Buslinien könnten mit dem Swaxi bedient werden

    Allerdings deuten die Verkehrsbetriebe auch an, dass man sich in Tagesrandzeiten in Vierteln mit schlecht genutzten Buslinien perspektivisch vorstellen könnte, das Swaxi statt Bussen fahren zu lassen. Ein mit zwei Fahrgästen besetzter Bus sei weder ökologisch noch wirtschaftlich besonders sinnvoll, so Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg. Noch seien aber offene Fragen zu klären. Eine noch ungelöste Frage ist, wie man Abonnenten und Deutschlandticket-Inhabern die Nutzung ermöglicht. Bisher läuft das Swaxi als Zusatzangebot, das nicht im Abo enthalten ist - sollten aber Nahverkehrslinien abends einmal wirklich durchs Swaxi ersetzt werden, müsste das anders geregelt sein. "Es wird aber keinesfalls so sein, dass alle Buslinien betroffen sind", betont Fergg. Straßenbahnen als Hauptachsen seien ganz außen vor. Wenn, dann werde man den Swaxi-Einsatz auf schwach genutzten Stadtteil-Buslinien ausprobieren. 

    Der Mindestpreis für eine Fahrt liegt bei 3,80 Euro

    Finanziert wird die Ausweitung des Swaxi im Rahmen eines Bundesförderprogramms. Es läuft bis Ende 2025 und wird von der Stadt mitfinanziert. Das Swaxi funktioniert dabei folgendermaßen: Wer den Dienst nutzen möchte, bucht via Smartphone eine Fahrt von einem zum anderen der 3000 virtuellen Haltepunkte, die über das ganze Stadtgebiet verstreut sind. Die App bündelt Fahrten verschiedener Fahrgäste aus Gründen von Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit, der Mindestpreis liegt bei 3,80 Euro, was dem Preis für ein Nahverkehrsticket entspricht. Die Stadtwerke setzen dabei auf ein dynamisches Preismodell: Wo die Route parallel zum öffentlichen Nahverkehr läuft, steigt der Swaxi-Preis, damit man sich bei Bus und Bahn selbst keine Konkurrenz macht. Auch tagsüber wird die Fahrt tendenziell teurer sein als nachts, weil es in den Tagstunden ein besseres Angebot bei Bus- und Tramverbindungen gibt. 

    Die Stadtwerke verzeichnen bei ihrem vor vier Jahren gestarteten Angebot inzwischen deutlich mehr Buchungen. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate habe sich die Zahl der angeforderten Fahrten verfünffacht. Absolute Zahlen nennen die Stadtwerke nicht. Inzwischen sind mehr als 13.000 Nutzer registriert. 

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