Wer die Kellerräume des Gerichtsgebäudes in der Gögginger Straße betritt, tut dies meist nicht freiwillig. Der Keller, der nur erreichbar ist, wenn man mehrere gesicherte Türen öffnet, ist karg, graue Fliesen auf dem Boden, weiß verputzte Wände, vergitterte Fenster. Und dann sind da die Zellen: vielleicht zehn Quadratmeter groß, mit Tisch, Sitzbank, einem abgetrennten Toilettenbereich. Es ist ein Ort, an dem Gefangene auf ihre Verhandlungen warten – oder darauf, nach einem Prozesstag wieder in das Gefängnis zu kommen, in dem sie einsitzen müssen. Manche erhoffen sich vielleicht, an diesem Tag aus der Haft entlassen zu werden. Sie sind oft aufgeregt, verzweifelt oder wütend. Die Menschen, die hier arbeiten, benötigen psychologisches Geschick.
Augsburg