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Augsburg: Augsburg will möglichst schnell Autos aus der Maximilianstraße verbannen

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Augsburg will möglichst schnell Autos aus der Maximilianstraße verbannen

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    Die Maxstraße soll für zwei Jahre weitgehend vom Autoverkehr freigehalten werden. Das Pilotprojekt soll die Möglichkeit geben, andere Nutzungen des Straßenraums auszuprobieren.
    Die Maxstraße soll für zwei Jahre weitgehend vom Autoverkehr freigehalten werden. Das Pilotprojekt soll die Möglichkeit geben, andere Nutzungen des Straßenraums auszuprobieren. Foto: Bernd Hohlen (Archivbild)

    Die Nutzung der Augsburger Maximilianstraße wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Händler wünschen sich mehr Frequenz und Parkplätze für Kunden, Anwohner pochen auf die Erreichbarkeit ihrer Wohnungen sowie ihre Nachtruhe, die Besucher von Bars und Clubs möchten abends unbeschwert feiern. Diese unterschiedlichen Anforderungen führen zu Konflikten, für die es schon viele Lösungsansätze gab. Oft wurden sie so schnell verworfen, wie sie beschlossen worden waren. Das Regierungsbündnis von CSU und Grünen unternimmt nun einen neuen Vorstoß.

    Augsburgs Prachtmeile soll für Autos gesperrt und so vor allem für Fußgänger und Radfahrer attraktiver werden. Das Pilotprojekt soll zunächst zeitlich begrenzt und von Aktionen flankiert werden.

    In einem gemeinsamen Antrag setzt sich Schwarz-Grün dafür ein, die Maximilianstraße vorerst zwischen Herkules- und Merkurbrunnen für Autos dicht zu machen. Dominikaner- und Wintergasse sollen einbezogen werden. Die Anfahrt zu privaten Grundstücken und Parkgaragen sowie der Linienverkehr von Bussen und Trambahnen oder Taxis sollen weiter möglich sein. Für den Lieferverkehr ist eine Erlaubnis von 7 bis 11 Uhr angedacht - ähnlich, wie sie bereits für die Annastraße gilt. Der Pilotversuch ist auf zwei Jahre angelegt. Läuft er gut, könnte die autofreie Zone danach auf die ganze Maximilianstraße übertragen werden - einschließlich des südlichen Endes am Ulrichsplatz, heißt es im Antrag.

    Wie soll die autofreie Maxstraße in Augsburg genutzt werden?

    Wie die Maximilianstraße genutzt werden könnte, wenn die Autos erst draußen sind, ist noch nicht klar. CSU und Grüne fordern dafür einen Kreativwettbewerb, bei dem die Aufenthaltsqualität in der Straße ebenso eine Rolle spielen soll wie die Attraktivität für Handel und Gastronomie. Auch die Themen Nachhaltigkeit sowie Brand- und Denkmalschutz müssten in die Überlegungen einfließen. Wie es funktionieren könnte, habe aber der Stadtsommer 2020 gezeigt: Damals waren Parkplätze vorübergehend in Flächen für Außengastronomie umgewandelt worden, auch dieses Jahr ist eine ähnliche Lösung geplant. Zusätzlich könnte sich Schwarz-Grün eine temporäre Begrünung sowie eine Stadtmöblierung vorstellen, auch Spiel- und Freizeitflächen könnten entstehen.

    2020 durften viele Augsbuger Gastronomen ihren Außenbereich vergrößern. Dies ist auch 2021 wieder geplant.
    2020 durften viele Augsbuger Gastronomen ihren Außenbereich vergrößern. Dies ist auch 2021 wieder geplant. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Die Grünen hatten sich bereits in ihrem Programm zur Kommunalwahl 2020 klar für eine autofreie Innenstadt ausgesprochen und diese Forderung damals auf die gesamte Zone innerhalb der alten Stadtmauern bezogen. Die Parkplätze sollten dort jedes Jahr um drei Prozent reduziert und die dadurch frei werdenden Flächen unter anderem für (Lasten-)Fahrräder umgewidmet werden. Auch die CSU hatte sich im Wahlkampf für ein Pilotprojekt in der Maximilianstraße eingesetzt, dies aber weniger drastisch formuliert: Im Wahlprogramm von Eva Weber war zwar ebenfalls von einem Rückbau der Parkplätze die Rede. Von einer komplett autofreien Innenstadt jedoch war nichts zu lesen.

    Nun hat das Regierungsbündnis mit seiner Forderung für die Maximilianstraße offenbar einen Kompromiss gefunden, der die Maximalforderung einer autofreien Innenstadt zunächst auf eine kleine Zone begrenzt, gleichzeitig aber die Option offen lässt, den Geltungsbereich auszuweiten. Dass Handlungsbedarf besteht, war zuletzt in der Klimasitzung des Stadtrats zu hören: Wolle die Stadt ihre selbst gesteckten Ziele erreichen, müsse es ein extremes Umdenken beim Thema Mobilität geben. Die Verkehrsberuhigung der Maximilianstraße ist als erster Schritt in diese Richtung zu werten.

    Grüne hoffen auf eine dauerhaft freie Maximilianstraße

    Die Maximilianstraße ist für die Grünen "der ideale Ort, um zukunftsfähige Raumnutzungskonzepte zu erproben", sagt der mobilitätspolitische Sprecher der Partei, Deniz Anan. "Wir haben hier die Möglichkeit, ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Umgestaltung und sinnvollere Nutzung des öffentlichen Raums zu setzen." Anan erhofft sich vom Pilotprojekt am Ende eine dauerhaft autofreie Maximilianstraße. Dies sei auch im Hinblick auf die kunsthistorische Bedeutung der Straße "überfällig", so Grünen-Fraktionsvorsitzende Verena von Mutius-Bartholy.

    Für CSU-Fraktionsvorsitzenden Leo Dietz steht die Suche nach Konzepten im Mittelpunkt, "die ganzheitlich gedacht sind und die Attraktivität von Gastronomie und Einzelhandel ebenso im Blick haben wie die Aufenthalts- und Wohnqualität und zugleich die Belange von Denkmal- und Brandschutz berücksichtigen". Nicht zuletzt würden auch die Anwohner profitieren, die in der Maximilianstraße seit vielen Jahren unter dem Lärm von Autoverkehr leiden, der in der Straße eigentlich nicht notwendig wäre.

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