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Augsburg: Augsburg steckt in der fünften Corona-Welle – was bedeutet das für die Kliniken?

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Augsburg steckt in der fünften Corona-Welle – was bedeutet das für die Kliniken?

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    Die Coronazahlen werden in den kommenden zwei Wochen massiv steigen, so das Augsburger Gesundheitsamt.
    Die Coronazahlen werden in den kommenden zwei Wochen massiv steigen, so das Augsburger Gesundheitsamt. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Die aufgrund der Omikron-Variante prognostizierte fünfte Corona-Welle ist in Augsburg am Rollen. Nachdem die Ansteckungszahlen in den Tagen seit dem Jahreswechsel kontinuierlich angestiegen sind, geht die Stadt davon aus, dass demnächst ein neues Allzeithoch beim Inzidenzwert in

    Hoffnung für Augsburger Krankenhäuser: Omikron-Patienten seltener auf Intensivstationen

    Der bisher höchste Wert bei der Inzidenz (Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner) wurde Ende November auf dem Höhepunkt der vierten Welle mit 551 festgestellt. In der Folge mussten Intensivpatientinnen und -Patienten wie berichtet mit Bundeswehrflugzeugen in andere Krankenhäuser verlegt werden, weil die regionalen Kapazitäten erschöpft waren. Wie es sich auf die regionalen Krankenhäuser auswirkt, wenn die Fallzahlen nun noch höher steigen, ist ungewiss. Man könne aufgrund von Studien Hoffnung haben, dass die Erkrankungsverläufe bei der Omikron-Variante milder sind, sagt Uniklinik-Chef Prof. Michael Beyer. Das sei die gute Nachricht. "Wir können also mit einem deutlich reduzierten Anteil an stationären Patienten rechnen, insbesondere im Intensiv-Bereich", so Beyer.

    Dennoch sieht er abermals harte Wochen aufs Krankenhaus zukommen. "Wir haben nach wie vor 16 Intensivpatienten aus der vierten Corona-Welle bei uns liegen", so Beyer. Diesen Betten blieben in den kommenden Wochen noch belegt. "Und wir müssen trotz milderen Verläufen auch auf der Intensivstation mit Omikron-Fällen rechnen", so Beyer. Das würden vermutlich eher ältere Patienten und Patientinnen mit Vorerkrankungen sein oder auch Personen, die wegen einer anderen Erkrankung intensivpflichtig werden und gleichzeitig infiziert sind.

    Corona-Normalstationen stehen womöglich vor einer Patientenflut

    Beyer glaubt, dass die Intensivstationen in der jetzt anlaufenden Welle nicht mehr der alleinige Flaschenhals werden. Aufgrund der absehbaren Masse an Infizierten werde man viele Fälle auf den Corona-Normalstationen aufnehmen müssen. "Da kommt eine hohe Anzahl an Patienten auf uns zu. Wahrscheinlich wird das die größere Herausforderung." Gleichzeitig habe man in diesem Bereich deutlich mehr Pufferkapazitäten als im hochspezialisierten Intensivbereich und könne schneller reagieren. Zudem gehe man davon aus, dass Omikron-Patienten und Patientinnen in der Mehrzahl nur relativ kurz im Krankenhaus bleiben müssen. "Wir haben bisher nur Erfahrung mit wenigen Omikron-Fällen, aber meist konnte man diese Patienten nach zwei bis vier Tagen wieder entlassen", so Beyer.

    Aufgrund der hohen Ansteckungsfähigkeit der Omikron-Variante gehe man aber gleichzeitig beim Personal von Ausfällen aufgrund von Infektion oder Quarantäne aus. "Diese Kombination aus hoher Inzidenz mit hoher Zahl an Patienten und hohen Ausfallzahlen bei Mitarbeitern ist noch schwierig einzuschätzen", sagt Beyer. Die kommenden Wochen würden nicht einfach. Die Welle werde nun vermutlich sehr steil ansteigen, dann aber auch wieder schnell abfallen. In acht Wochen könne das Schlimmste ausgestanden sein.

    Welche Altersgruppen aktuell in Augsburg stark betroffen sind

    Die Stadt geht davon aus, dass die momentanen Zahlen wieder das reale Infektionsgeschehen abbilden, nachdem es über Weihnachten und Neujahr bundesweit zu einer Lücke bei der Erfassung gekommen war. Besonders stark betroffen vom Infektionsgeschehen in Augsburg ist aktuell die Gruppe der 15- bis 34-Jährigen (Sieben-Tage-Inzidenz bei 604) und die Gruppe der 35- bis 59-Jährigen (Inzidenz 378). Wie sich das Ende der Ferienzeit mit mehr Kontakten zwischen Kindern und Jugendlichen verbunden mit den Reihentestungen in Kitas und Schulen auswirken wird, könne noch nicht verlässlich vorausgesagt werden, so Gesundheitsreferent Erben.

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