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Augsburg: Augsburg will 1000 neue Bäume pflanzen

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Augsburg will 1000 neue Bäume pflanzen

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    Die nördliche Innenstadt - hier die Klinkertorstraße/Auf dem Kreuz - soll mehr Bäume bekommen. Jetzt gibt es eine konkrete Perspektive dank eines Bundesprogramms.
    Die nördliche Innenstadt - hier die Klinkertorstraße/Auf dem Kreuz - soll mehr Bäume bekommen. Jetzt gibt es eine konkrete Perspektive dank eines Bundesprogramms. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Die Stadt Augsburg wird bis Ende 2025 knapp 1000 neue Bäume in der nördlichen Innenstadt (70 bis 100 Bäume) sowie im Innovationspark (bis zu 850 Bäume) pflanzen. Diese Neupflanzungen sollen mit Feuchtesensoren ausgestattet werden, um angesichts des Klimawandels die notwendige Gießhäufigkeit besser im Blick zu haben. Der Haushaltsausschuss des Bundestags bewilligte am Mittwoch rund acht Millionen Euro aus einem Programm zur Anpassung von Städten an den Klimawandel. Die ersten Pflanzungen in der

    Die Pflanzungen in der Innenstadt und im Innovationspark sind bereits seit längerer Zeit geplant. Die Stadt hatte vergangenes Jahr wie berichtet ein Baumkonzept für die nördliche Innenstadt einschließlich der Grottenau/Karlstraße mit Georgs- und Domviertel vorgestellt, das hunderte mögliche Baumstandorte auflistete. Ziel: mehr Aufenthaltsqualität, aber vor allem mehr Schatten im Hochsommer im Hinblick auf längere Hitzeperioden. Eine Umsetzung – das deutete sich aber schon an – ist wegen der vielen Leitungen im Boden schwierig und teuer. An manchen Standorten müssen Leitungen umgelegt werden, damit dort Bäume gepflanzt werden können. Auch manche Autostellplätze würden wohl wegfallen müssen. Neupflanzungen entstanden dort bisher nicht, wobei die Stadt zuletzt schon andeutete, dass Fördermittel in erheblicher Größenordnung im Anflug sein könnten. Aus der Opposition war Kritik am Tempo laut geworden. 

    Im Augsburger Innoviationspark entsteht eine "Zentrale Mitte"

    Im Innovationspark ist das im Vergleich weitaus größere Projekt geplant. Hier sind zwischen den schon bestehenden und geplanten Büro- und Forschungsgebäuden laut Bebauungsplan Grünflächen vorgesehen. Zuletzt gab es Kritik von Investoren aus dem Gewerbe- und Forschungsgebiet an der Stadt, was das Tempo bei der Umsetzung der Grünflächen betrifft. Mit Geld aus dem Fördertopf soll nun die "Zentrale Mitte" als grüner Mittelpunkt des Areals realisiert werden. Vorgesehen sind Flächen für Fauna und Flora, aber auch Aufenthaltsflächen für Menschen, um dort im Grünen Luft zu schnappen oder sich auch Arbeit aus dem Büro mit ins Freie zu nehmen. Die Stadt plant, Bäume und Sträucher zu pflanzen, die hitzebeständig sind. Diese Erfahrungen sollen in künftigen Neubauvierteln genutzt werden. 

    Der Gießaufwand wird steigen

    Im Zuge der Neupflanzungen will die Stadt einen Teil der Bäume mit Feuchtesensoren ausstatten. Im Zusammenspiel mit Niederschlagsmengen und Wettervorhersage will das Grünamt errechnen, wie viel Wasser pro Baum nötig ist. „Damit können Fahrtrouten von Wasserfahrzeugen optimiert und Wassermengen gezielt an den erforderlichen Bedarf angepasst werden. Augsburg kann so eine Vorreiterrolle bei der Einrichtung eines digitalen, ressourcenschonenden Gießmanagements einnehmen“, sagt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne). Denn die Stadt geht davon aus, dass der Gießaufwand steigen wird. Jungbäume wird man während der Anwachszeit womöglich fünf statt bisher drei Jahre gießen müssen, um den jetzt schon spürbaren Klimawandel-Folgen zu begegnen. Aus dem Fördertopf soll auch die Anschaffung neuer Gießfahrzeuge finanziert werden. Sukzessive sollen auch Neupflanzungen außerhalb der Projektgebiete mit Sensoren versehen werden.

    Erben sagt, dass der Zeitplan eng gesteckt ist, weil bis Ende 2025 alle Maßnahmen umgesetzt sein müssen. Man bereite Bürgerbeteiligungs-Formate vor, parallel müsse im Innovationspark noch Planungen vollendet werden. Die Stadt wird einen Eigenanteil von rund 1,5 Millionen Euro tragen müssen. Die acht Millionen Euro vom Bund für Augsburg sind die höchste Einzelzuwendung an eine Kommune im Förderprogramm. 

    Claudia Roth: "Zukunfsweisend für andere Kommunen"

    Die Augsburger Bundestagsabgeordneten begrüßten kurz nach Bekanntwerden der Abstimmung die Zusage einhellig. "Dem Klimawandel zu begegnen und urbane Räume auch für die Zukunft als lebenswerte Orte zu erhalten, ist eine zentrale Aufgabe unserer Zeit. Die Lösungsansätze dieses Projekts werden auch zukunftsweisend für andere Kommunen sein, da alle Städte und Gemeinden vor der Aufgabe der Klimawandelanpassung stehen", so Kultur-Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) in einer Mitteilung. Auch Maximilian Funke-Kaiser (FDP), Ulrike Bahr (SPD) und Volker Ullrich (CSU) zeigten sich erfreut. "Spätestens nach den trockenen und heißen Sommern der vergangenen Jahre wissen wir, dass der Klimawandel auch in Augsburg Anpassungen notwendig macht", so Funke-Kaiser. Stadtgrün werde künftig noch wichtiger werden. 

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