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Augsburg: Augsburg plant bereits für die Öffnung von Cafés und Restaurants im Sommer

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Augsburg plant bereits für die Öffnung von Cafés und Restaurants im Sommer

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    Wann die Außengastronomie wieder geöffnet werden darf, ist derzeit völlig unklar.
    Wann die Außengastronomie wieder geöffnet werden darf, ist derzeit völlig unklar. Foto: Annette Zoepf

    Das Wetter ist schön, die Temperaturen steigen - doch die Tische und Stühle vor Cafés und Restaurants bleiben wegen Corona unbesetzt. Gastronomen wie Daniel Hackbarth von der Pizzaria NineOFive am Fuggerplatz warten sehnlichst darauf, wenigstens mit der Außenbewirtung starten zu dürfen. So geht es auch Nikos Mparkas, der schon im Oktober mit seiner neuen Enothek am Mittleren Lech in der Altstadt loslegen wollte. Doch die Infektionszahlen sind noch zu hoch, um solche Lockerungen zuzulassen. Die Stadt Augsburg wäre vorbereitet, sie hat über 1000 Gastronomen angeschrieben und das Konzept für den Sommer vorgelegt. Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) sagt, man müsse zeitnah in ein Öffnungsszenario kommen. Vonseiten der Stadt wolle man die Gastronomen dabei bestmöglich unterstützen.

    Nach drei Monaten musste er sein Augsburger Restaurant wieder schließen

    Daniel Hackbarth traf es hart. Der 36-Jährige hatte vor zwei Jahren seinen gut bezahlten Ingenieursjob an den Nagel gehängt, um sich seinen Traum von der Selbstständigkeit zu erfüllen. Im November 2019 eröffnete der Augsburger das Restaurant NineOFive am Fuggerplatz in der Innenstadt. Mit einer Pandemie rechnete zu der Zeit niemand. Drei Monate später musste er wegen Corona schon wieder schließen. "Ich bin da maximal reingerauscht", erzählt Hackbarth. Schließlich habe er bei seinen beachtlichen Anfangsinvestitionen mit Einnahmen kalkuliert, um damit die Rechnungen zu begleichen. Es war ein Fehler, seinen sicheren Job aufzugeben, sei sein erster Gedanke gewesen.

    Auch wenn Daniel Hackbarth mit seinem NineOFive eine schwere Zeit hinter sich hat und es noch keine Öffnungsperspektive für Gastronomen wie ihn gibt, bleibt er kämpferisch.
    Auch wenn Daniel Hackbarth mit seinem NineOFive eine schwere Zeit hinter sich hat und es noch keine Öffnungsperspektive für Gastronomen wie ihn gibt, bleibt er kämpferisch. Foto: Michael Hochgemuth

    Aber er habe sich durchgebissen, mit Gläubigern und dem Vermieter verhandelt, sich einen eigenen Lieferdienst aufgebaut. Hackbarth sagt es mit einem gewissen Stolz. Geholfen habe ihm der vergangene Sommer, in dem Gastronomen wieder vorübergehend geöffnet hatten und vonseiten der Stadt unter freiem Himmel großzügiger bestuhlen durften. Hackbarth sagt, er konnte 30 Prozent mehr Tische und Stühle aufstellen. "Das half enorm. Im Sommer bedeutet jeder einzelne Tisch Geld, weil du ihn am Tag sechs Mal besetzen kannst." Auch in diesem Sommer kommt die Stadt den Gastronomen wieder entgegen. Der Stadtrat hat das Konzept für den Stadtsommer 2021 vor wenigen Wochen beschlossen.

    Das Corona-Sommerkonzept der Stadt Augsburg

    Die Außenbewirtungsflächen werden wieder kulant erweitert, erklärt Ordnungsreferent Frank Pintsch einen Teil des Konzepts. Dabei sollen Parkplätze als Freischankflächen in einem noch größeren Umfang ermöglicht werden. "Die Gewerbetreibenden und Gastronominnen und Gastronomen brauchen jetzt unsere Unterstützung, um als sehr wichtiger Faktor die Lebensqualität und Lebensfreude wieder in unsere Stadt zu bringen", betont Pintsch. Auf Sondernutzungsgebühren für den Außenbereich werde die Stadt wieder verzichten. Ein wichtiger Baustein sei die erneute Teil-Beruhigung der Maximilianstraße und der Ludwigstraße für den Verkehr. "Wir weiten sie um einen zusätzlichen Abend aus." Neu sei zudem die Ausweitung des Konzepts auf die Stadtteile.

    "Mein Ziel ist es, bei einer Möglichkeit für Öffnungen die Gesamtstadt mit Blick auf kulturelle, soziale und nicht zuletzt gastronomische Anliegen zu aktivieren, also auch alle Stadtteile", sagt der Ordnungsreferent. Vor diesem Hintergrund habe er im Dezember die Ordnungsbehörde verändert und das sogenannte Veranstaltungsbüro gestärkt. Als Genehmigungsbehörde im Bürgeramt sei diese Servicestelle bei der Belebung der Stadt bedeutend. Hier sollen künftig Veranstaltungen, Versammlungen und Feste zusammenlaufen. Laut Pintsch sollen auch kleinere Veranstaltungen profitieren. Man werde sich auch an alle Bürgerinnen und Bürger wenden, um die Möglichkeiten etwa für Straßenfeste zu eröffnen. Doch wann das alles möglich sein wird, steht noch in den Sternen. Eine Eröffnungsperspektive für die Gastronomie gibt es derzeit nicht.

    Adriane und Nikos Mparkas würden ihre neue Tapas Bar "Nikos Werkstatt" in der Altstadt gerne so bald wie möglich öffnen. Sie haben den Lockdown genutzt, um die Räumlichkeiten am Mittleren Lech zu renovieren.
    Adriane und Nikos Mparkas würden ihre neue Tapas Bar "Nikos Werkstatt" in der Altstadt gerne so bald wie möglich öffnen. Sie haben den Lockdown genutzt, um die Räumlichkeiten am Mittleren Lech zu renovieren. Foto: Michael Hochgemuth

    Das Wirts-Ehepaar Nikos und Adriane Mparkas haben die vergangenen Monate genutzt, um ihre neue Enothek "Nikos Werkstatt" am Mittleren Lech herzurichten. Die beiden hatten letzten August nach 15 Jahren ihr griechisches Lokal im Hunoldsgraben aufgegeben, um sich neu zu orientieren. Die neue Tapas-Bar ein paar Gassen weiter mit internationalen, kleinen Speisen und Weinen hätten sie im Herbst eröffnen können. Nun hat das Ehepaar den Lockdown genutzt, um in den Räumlichkeiten alles auf Vordermann zu bringen. Eine neue Küche wurde installiert, Decke und Böden neu gemacht. Als nächstes soll ein großes, aufklappbares Fenster zum Mittleren Lech eingebaut werden. Mit Sitzgelegenheiten auf der Fensterbank und Hochtischen vor der Tür wollen sie ihren Gästen im Sommer Platz und Leben in der Altstadt bieten. "Wir sind bereit", sagt der 54-jährige Nikos Mparkas mit Nachdruck.

    Ordnungsreferent Pintsch beobachtet "wachsende Spannungen"

    Bei der Stadt Augsburg wäre man es auch. "Mit dem Dreiklang aus Impfen, Hygieneregeln ergänzt um digitale Tools und Testen müssen wir jetzt zeitnah in ein absehbares Öffnungsszenario kommen", so Pintsch. Zwar halte er die Corona-Maßnahmen angesichts des notwendigen Gesundheitsschutzes für absolut geboten, er sehe aber auch die gravierenden Auswirkungen. Gastronomie, Klubs, Kultur, Musik stünden für Lebensfreude und gesellschaftlichen Austausch – "und sie sind Regulative und Ausdruck der Lebensgestaltung. Das fehlt ganz vielen Menschen extrem – mir auch". Als Ordnungsreferent beobachte er mit großem Ernst die wachsenden Spannungen, die sich zwangsläufig in den öffentlichen Raum wie Parks und Plätze verlagerten.

    Wie trifft Corona die Augsburger Club- und Kulturszene? Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit Gastronom und "August-Gin"-Gründer Christoph Steinle an.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Außengastronomie bleibt zu: Das ist nicht mehr vermittelbar

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