Die Stadt Augsburg möchte mehr für Fußgänger tun. Mehr Platz auf Gehwegen, übersichtlichere Kreuzungen, längere Ampelphasen und die Vermeidung von Konflikten mit anderen Verkehrsträgern wie Auto und Fahrrad gehören zu einem Zielkatalog. Man bekomme immer wieder Beschwerden zu Themen wie schwieriger Überquerbarkeit von Straßen, grobem Kopfsteinpflaster oder eben den Ampelphasen, so die Bauverwaltung. Der Seniorenbeirat der Stadt und der Verkehrsverband VCD forderten seit Längerem ein Konzept für den Fußverkehr. „Im Grund ist jeder Verkehrsteilnehmer - auch wenn er radelt oder mit dem Auto fährt - am Anfang oder am Ende seiner Fahrt ein Fußgänger. Aber die Diskussionen liefen bisher ohne sie ab“, so der VCD-Vorsitzende Christian Ohlenroth.
Augsburg
"Kreuzungen und Einmündungen werden - je nach Straßenart - künftig womöglich enger gebaut, um das Tempo (abbiegender) Autos zu drosseln und kürzere Querungen für Fußgänger zu schaffen." Jeden Tag eine neue realitätsfremde Idee aus dem Augsburger Rathaus. Es gibt zufällig auch Busse und LKWs die diese Kreuzungen noch bewältigen müssen. Entschärfen kann man kritische Kreuzungen mit Zebrastreifen und Stop- Schildern. Eine Kreuzung eng und unübersichtlich zu gestalten, könnte sogar eine Motivation sein, dieses lästige Hindernis so schnell wie möglich zu überqueren und dabei besonders unvorsichtig zu sein. Die "genialen" Stadtplaner, die so gerne Holperschwellen und Slalomstrecken bauen, übersehen dabei, dass Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen nur dann Leben retten können, wenn sie rechtzeitig am Einsatzort sind. Ich bin ein absoluter Gegner von der ideologisch gewollten Zerstörung des Straßennetzes.
Zu Fußgänger- ( und auch Fahrrad-) freundlich gehört für mich auch die Abschaffung der "Bettelampeln". Weshalb muss ich noch zusätzlich "Grün" für Fußgänger und Radfahrer anfordern, wenn der entsprechende Autoverkehr sowieso grün bekommt. Wer gerade zum Zeitpunkt des Umschaltens an die Ampel kommt, muss bis zur nächsten Grünphase warten, da es für eine Anforderung zu spät ist und Rotlichtsünder möchte man auch nicht sein. Dabei spreche ich nicht von ausgewiesenen Bedarfsampeln für Fußgänger
Meine Tochter besucht seit letztem Jahr die GS Vor dem Roten Tor. Ich zitiere aus der offiziellen Einschulungsmappe: "Die Ampelanlage Rotes Tor soll gemieden werden, da hier die (..) Grünphasen kein sicheres Überqueren gewährleisten." / "Die Ampelanlage Remboldstraße/Friedbeger Straße sollten Schüler (....) ebenfalls meiden (...)." Wen hat's gekümmert, dass in unmittelbarer Schulnähe SuS stark befahrene Straßen nicht sicher überqueren können? Niemanden. Aber kaum beschwert sich der Seniorenbeirat, kommt Bewegung in die Debatte. Willkommen in der deutschen Rentokratie. Die Schuldigen an der Fußgänger-Gefährdung sind ja auch schon ausgemacht: E-Roller und Radler, wer sonst? Mei, solche Diskussionen kann doch kein denkender Mensch mehr ernst nehmen.
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