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Augsburg: Augsburg erlebt eine "alternative" Radlnacht mit neuem Veranstalter

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Augsburg erlebt eine "alternative" Radlnacht mit neuem Veranstalter

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    Am 20. Juli findet in Augsburg wieder eine Radlnacht statt. Es gibt einen neuen Veranstalter.
    Am 20. Juli findet in Augsburg wieder eine Radlnacht statt. Es gibt einen neuen Veranstalter. Foto: Silvio Wyszengrad

    An der Radlnacht in Augsburg scheiden sich die Geister. Teilnehmer, die in früheren Jahren mitgemacht haben, waren von der Aktion sehr angetan. Manche Anwohner und Autofahrer waren hingegen genervt, weil an einem Samstagabend in Teilen des Stadtgebiets das Leben zumindest ausgebremst wurde. Radler hatten Vorfahrt. Die Stadt Augsburg war Veranstalter. Sie hat sich zurückgezogen. Zuletzt fand die Aktion im Jahr 2019 statt. In diesem Jahr gibt es eine Neuauflage. Es treten mehrere Gruppierungen auf, die die Radlnacht unterstützen. Termin ist am Samstag, 20. Juli. Die Organisatoren rechnen mit mindestens 2000 Teilnehmern. Das sagen Stadt Augsburg und Polizei zur angemeldeten Aktion. 

    Stefan Sohnle gehört zum Organisationsteam. Er sagt: "Die Radlnacht 2024 ist als Demonstration angemeldet." Man trete für sichere Radwege und eine bessere Fahrradinfrastruktur ein - und dies zu jeder Jahres- und Tageszeit. Die Veranstalter rechnen laut Sohnle mit mindestens 2000 Teilnehmern. Start- und Zielpunkt ist der Prinzregentenplatz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Der zwölf Kilometer lange Rundkurs führt über die B17. Geplant ist der Start um 21 Uhr, zuvor ist ein Picknick samt Bühnenprogramm vorgesehen. Der Start am Prinzregentenplatz ist neu. Unter städtischer Organisation ging es in der Maximilianstraße los. 

    Mit Funkenfontänen und Musik wurden die Radler auf der Maxstraße begrüßt.
    Mit Funkenfontänen und Musik wurden die Radler auf der Maxstraße begrüßt. Foto: Michael Hochgemuth

    Ordnungsreferent Frank Pintsch sagt, die Radlnacht sei als Versammlung bei der Stadt angemeldet worden: "Die Versammlungsfreiheit ist als Grundrecht im Grundgesetz verankert und eine wichtige Säule unseres demokratischen Staates." Dieses Grundrecht ermögliche es Bürgern, sich aktiv am politischen Meinungs- und Willensbildungsprozess zu beteiligen. Eine Genehmigung sei nicht erforderlich. Wie bei jeder Versammlung hat das Ordnungsamt laut Pintsch als Versammlungsbehörde auch in diesem Fall ein Kooperationsgespräch geführt. Ziel eines Kooperationsgesprächs sei es, mögliche Probleme bereits im Vorfeld zu erkennen und einvernehmlich bereits vorab auszuräumen.

    Augsburger Radlnacht finanziert sich über Spenden

    Bei der Polizei ist die Veranstaltung als Einsatztermin registriert. Eine Sprecherin sagte auf Anfrage: „Die Stadt ist als Versammlungsbehörde zuständig.“ Die Polizei werde wie üblich die Versammlung entsprechend begleiten und betreuen. Ob die Zahl der erhofften 2000 Teilnehmer realistisch sei, lassen Stadt und Polizei offen.

    Die Radlnacht wird über Spenden finanziert. Kosten fallen für Plakate und Bühnentechnik an. Zudem gibt es zur Finanzierung ein sogenanntes Crowdfunding. Unterstützer können sich beteiligen. Unter der Internetadresse www.gofundme.com gibt es Informationen. Gesucht werden laut Sohnle noch Helfer. Wer am Bühnenprogramm aktiv teilnehmen möchte, könne sich ebenfalls melden. Die Initiatoren haben die Radlnacht auf Samstag, 20. Juli, terminiert. Man nimmt damit Bezug zur Radlwoche der Stadt Augsburg, die zu diesem Zeitpunkt angesetzt ist. Termin ist von 12. bis 20. Juli. 

    Stadt zieht sich zurück: Radlnacht aufwendig in der Organisation

    Die Stadt Augsburg zog sich als Veranstalter der Radlnacht zurück. Es nahmen bei früheren Veranstaltungen mehrere tausend Radler teil. Baureferent Steffen Kercher sagt zum gegenwärtigen Aus, dass die Radlnacht eine organisatorisch sehr aufwendige und personalintensive Veranstaltung sei. Zudem gebe es vor allem an Samstagen eine Vielzahl an Veranstaltungen und Demonstrationen in Augsburg. Anwohner seien wiederholt damit konfrontiert. 

    Umstritten war die Radlnacht in Teilen der Bevölkerung auch wegen der Kosten. Die Stadt bezuschusste die Radlnacht mit 100.000 Euro. Es ist eine freiwillige Leistung. Abends waren bei der Radlnacht viele Hauptstraßen für Autofahrer gesperrt. Anwohner hatten Probleme, mit ihrem Fahrzeug ins Wohngebiet zu gelangen. 

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    3 Kommentare
    Stefan Sohnle

    Bei den bisherigen Radlnächten waren es im Durchschnitt jeweils über 4.500 Teilnehmende. In Bezug zur Einwohnerzahl viel mehr als in anderen Städten. Die Streckenführung dieses Jahr ist klasse. Breite Straßen, neue Eindrücke (B17), und die Innenstadt wird nicht zu sehr beeinträchtigt. Augsburg ist Radlnacht-Stadt, auch aus dem Landkreis kommen Menschen extra zur Radlnacht nach Augsburg....

    Walter Koenig

    Man trete für sichere Radwege und eine bessere Fahrradinfrastruktur ein - und deshalb muss man auf die B17, die nur für KFZ zugelassen ist?

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    Stefan Sohnle

    "Wir befahren das Teilstück auf der B17 symbolisch dafür, dass der Autoverkehr im öffentlichen Raum immer noch Vorrang hat - am 20. Juli wollen wir das ändern und zeigen, wie sich Vorrang für den Radverkehr anfühlen kann" ... aus der Pressemitteilung der Organisator*innen.

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