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Augsburg: Augsburg blüht auf: Im Botanischen Garten ist der Frühling schon da

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Augsburg blüht auf: Im Botanischen Garten ist der Frühling schon da

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    Christine Messineo-Gleich leitet den Botanischen Garten mit großer Leidenschaft.
    Christine Messineo-Gleich leitet den Botanischen Garten mit großer Leidenschaft. Foto: Paul Wiese

    Das Frühlingserwachen ist überall zu erleben. Der Winter zieht sich zurück, die Natur wird bunter. Das, was die Menschen in den kalten Monaten oft vermissen, lässt sich im Botanischen Garten, direkt neben dem Augsburger Zoo, wunderbar beobachten. Denn dort verbindet sich das Interesse an großer Artenvielfalt mit dem Gefühl von Entspannung und Auszeit.

    Christine Messineo-Gleich ist sichtlich stolz, als sie durch ihren Garten spaziert. Seit November letzten Jahres leitet sie das Areal. "Es freut mich schon sehr, wenn mir Besucher sagen, dass sie den Garten schön finden und ihren Aufenthalt genossen haben", erzählt die 57-Jährige mit einem Lächeln im Gesicht. "Wir versuchen, uns immer weiter zu verbessern und den Leuten auch was Neues zu bieten", führt sie weiter aus. Und tatsächlich lassen sich viele Details im Garten entdecken: ein einzelner Stuhl, ganz abgelegen unter einem Baum, eine Wasserstelle für Bienen oder ein aufgeschütteter Holzhaufen, in dem Tiere einen Unterschlupf finden.

    Eine Biene sucht Nektar in den Winterlingen.
    Eine Biene sucht Nektar in den Winterlingen. Foto: Paul Wiese

    Obwohl der Frühling offiziell erst am 20. März beginnt, gibt es bereits jetzt viele Gründe, dem städtischen Garten einen Besuch abzustatten. Für die einen mögen die Pflanzen am interessantesten sein. Sie erkunden den Apothekergarten mit großer Neugierde. Für jegliches körperliche Leid wächst hier das richtige Kraut. Daneben liegt der eigens für die Landesgartenschau 1985 angelegte Japanische Garten, der sich als Ruheoase zwischen plätscherndem Wasser und kleinen Steinskulpturen anbietet.

    Im Botanischen Garten Augsburg finden sich heimische und exotische Pflanzen

    Auf der gesamten Anlage sind heimische Pflanzen ebenso zu entdecken wie exotische. "Es gehört zu den Aufgaben eines Botanischen Gartens, Sachen zu präsentieren, die hier nicht so verbreitet sind", erklärt Christine Messineo-Gleich. Auch für bekennende Botaniker, die ihren Horizont erweitern wollen, lohnt sich der Besuch also.

    Der Japanische Garten lädt zum Schlendern ein.
    Der Japanische Garten lädt zum Schlendern ein. Foto: Paul Wiese

    Andere Gäste haben dagegen eine Vorliebe für die Tierwelt. Sie bestaunen alles, was durch den Garten kreucht und fleucht. Neben Bienen und Wespen fliegen bereits im Frühling verschiedene Vogelarten durch die Luft. So entsteht eine Geräuschkulisse, die man in der Innenstadt nicht zu Ohren bekäme. Die studierte Gartenbauingenieurin hat aber auch schon größere Tiere beobachtet. "Hasen begegnen mir regelmäßig. Das sieht man auch an den Nagespuren, zum Beispiel am Zierkohl. Den mögen sie wohl besonders gerne." Ein Biber nage regelmäßig an Baumstämmen und auch Dachse und Füchse seien ihr schon begegnet, berichtet sie. Obwohl der Garten ein ruhiger Ort ist, ist doch einiges los.

    Und trotzdem oder gerade deswegen kommt ein Teil der Gäste einfach zum Abschalten. Das ergab die letzte Besucherumfrage. "Ein ganz wichtiger Punkt für unsere Besucher ist die Entspannung. Dafür haben wir ausreichend Liegen im Garten stehen, auf denen sie sich ausruhen und ihr Buch lesen können", erzählt Christine Messineo-Gleich. Trotzdem besuchten auch viele Gäste den Garten, um explizit die exotische und heimische Pflanzenvielfalt zu entdecken.

    Der Zierkohl leuchtet kräftig.
    Der Zierkohl leuchtet kräftig. Foto: Paul Wiese

    Im Botanischen Garten erwachen die Frühlingsblumen

    Das lässt sich besonders an einem warmen Frühlingstag erleben. Zwar stehen noch lange nicht alle Pflanzen in voller Blüte. Wer genau hinschaut, kann der Natur aber bereits jetzt beim Erwachen zuschauen. Die Krokusse leuchten schon aus den grünen Wiesen hervor. Kommt die Sonne raus, öffnen sie ihre meist lilafarbenen Blüten und ergeben einen regelrechten Farbteppich. Mit etwas Glück entdeckt man sogar eine Biene, die sich am Nektar erfreut. Auch der heimische Märzenbecher, dessen Blüten weiß strahlen, ist bereits zu sehen. In ähnlicher Optik sprießen die bekannten Schneeglöckchen aus der Erde.

    Krokusse geben besonders viel Nektar.
    Krokusse geben besonders viel Nektar. Foto: Paul Wiese

    Die Zwiebeln für diese Blumen werden im Botanischen Garten nicht jedes Jahr neu gepflanzt, sondern wachsen immer wieder nach. Will man die Blütenpracht auch im eigenen Garten bewundern, sollte man die Zwiebeln dort erst später aussähen. "Viel von dem, was jetzt blüht, musste schon im Herbst gepflanzt werden. Auch die Zwiebelblumen gehören dazu", erklärt Christine Messineo-Gleich. Jetzt beginne das Aussähen von Samen für Sommerblumen und Gemüse.

    Auch der Ökogarten erwacht aus dem Winterschlaf

    Der Ökogarten neben der großen Picknick-Wiese erwacht nun also auch aus dem Winterschlaf, denn dort werden vor allem Gemüsesorten wie Salat, Tomaten und Zucchini angepflanzt. Auch einige Beeren finden ihren Platz. "Hier wird besonders auf ökologischen Anbau geachtet. Neben Gemüse wüchsen hier besonders viele Blühpflanzen, damit die Insekten genug Nahrung fänden", erklärt die gebürtige Augsburgerin.

    Frühling aus dem Bilderbuch: Blühender Winterschneeball.
    Frühling aus dem Bilderbuch: Blühender Winterschneeball. Foto: Paul Wiese

    Um sich den Frühlingszauber auch nach Hause holen zu können, eigneten sich aus dem eigenen Garten hauptsächlich Zweige von Sträuchern, die bereits blühten. Die könne man sich auch drinnen in einer Vase hinstellen. Als nächstes wären Osterglocken und Tulpen dran, erklärt Messineo-Gleich. Setzt man Erstere pünktlich im September oder Oktober in die Erde, blühen sie rund um Ostern. So verrät es der Name. Tulpenzwiebeln sollten zwischen Ende September und Ende November gepflanzt werden.

    Zumindest einen Teil der Frühlingspracht kann man dann auch von den eigenen vier Wänden aus betrachten. Blumen, die man jetzt beim Floristen kauft, wachsen bereits eine ganze Weile, damit sie jetzt so prachtvoll blühen.

    Der Strauch der Zaubernuss blüht besonders schön.
    Der Strauch der Zaubernuss blüht besonders schön. Foto: Paul Wiese

    Sehnt man sich doch nach einer Auszeit fernab von Verkehrslärm und Menschenmassen, lädt der Botanische Garten zum Abtauchen in eine frühlingshafte Welt ein. Noch bis Ende März ist der Besuch täglich von 9 bis 18 Uhr möglich, im April von 9 bis 19 Uhr. Eine Tageskarte kostet 3,50 Euro, Kinder unter zwölf Jahren zahlen keinen Eintritt. Zusätzlich bietet der Botanische Garten Veranstaltungen wie Führungen und Praxis-Seminare an.

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