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Augsburg: Die Augsburger Innenstadt bekommt wieder einen Faschingsumzug

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Die Augsburger Innenstadt bekommt wieder einen Faschingsumzug

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    Seit vielen Jahren gibt es ein närrisches Treiben auf dem Rathausplatz. In diesem Jahr findet am Rosenmontag zusätzlich ein Faschingsumzug für Kinder und Jugendliche statt.
    Seit vielen Jahren gibt es ein närrisches Treiben auf dem Rathausplatz. In diesem Jahr findet am Rosenmontag zusätzlich ein Faschingsumzug für Kinder und Jugendliche statt. Foto: Peter Fastl (Archivbild)

    Ein Faschingsumzug in der Augsburger Innenstadt – das gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Im kommenden Jahr ändert sich das: Auf Initiative von Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU) und Stadträtin Melanie Hippke (Grüne) wird es am Rosenmontag, 20. Februar, wieder einen

    Die Tradition der Karnevalszüge reicht laut Zeitungsberichten in Augsburg rund 350 Jahre zurück. Immer wieder wurde dieser Brauch aus unterschiedlichen Gründen unterbrochen. Zuletzt wurde sehr lange pausiert: Der letzte große Faschingsumzug in der Augsburger Innenstadt fand 1975 statt. Georg Rehm, Ehrenpräsident der Hollaria, kann sich noch gut an die Menschenmassen erinnern, die sich damals unter anderem von der Maximilianstraße bis zur Frauentorstraße postiert hatten. "Damals waren auch das Rathaus und der Perlachturm mit Stoffbahnen geschmückt. Am Perlachturm hing ein Stoff, auf dem ein lachender Clown zu sehen war", erinnert er sich. 

    Augsburgs Sozialreferent: "Fasching ist ein Schmelztiegel"

    Auf Initiative von Martin Schenkelberg und Melanie Hippke soll es nun einen Neustart geben. Schenkelberg, der aus Nordrhein-Westfalen stammt und in seiner Heimatstadt Hennef seit dem Jahr 2000 Mitglied in einer Karnevalsgesellschaft ist, und die Grünen-Stadträtin wollen damit den jungen Augsburgerinnen und Augsburgern, die besonders unter der Corona-Pandemie gelitten haben, etwas Gutes tun. Der gemeinsame Umzug in Verkleidung habe eine verbindende Kraft, glaubt Schenkelberg. Fasching sei ein Schmelztiegel: Menschen aus unterschiedlichen Verhältnissen und mit verschiedenen Nationalitäten kommen zusammen und feiern in gelöster Atmosphäre. "Wir wollen die Augsburger Jugend aktivieren, daran teilzunehmen", sagt Schenkelberg. 

    Faschingszug am 28. Februar 1954: Die Augsburger Piloten wollten fliegen, doch der Tommy hob die „Start frei“-Tafel erst 1955.
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    Schon vor 350 Jahren gab es in Augsburg Faschingsumzüge. 1975 zog der letzte große durch die Stadt. Bilder aus einer Zeit, in der im Fasching richtig was los war.

    Geplant ist ein Gaudiwurm, der sich am Rosenmontag vom Rathausplatz über den Martin-Luther-Platz durch Annastraße und Steingasse wieder zurück zum Rathausplatz schlängeln wird. Los geht es in Faschingsmanier um 11.33 Uhr. Der Umzug wird nur aus Fußgruppen bestehen. Lediglich Leiterwagen zum Ziehen oder Lastenfahrräder (mit ausgeschaltetem E-Motor) sind erlaubt. Die Kinder und Jugendlichen – die Alters-Obergrenze ist 17 Jahre – können sich in Gruppen anmelden (Infos unter: gaudiwurm@augsburg.de). Pro zehn Teilnehmerinnen und -teilnehmer wird eine erwachsene Begleitperson benötigt. "Wir haben alle Vereine, Institutionen, Kitas und Schulen angeschrieben und warten auf die Rückmeldungen", sagt Schenkelberg. Es soll auch eine kleine Bühne mit Moderation geben. Die Jugendgruppen können – wie bei Faschingsumzügen üblich – den Kindern und Jugendlichen im Publikum Bonbons zuwerfen. "Die müssen sie aber selber mitbringen", sagt der Sozialreferent. Musikgruppen, die den Gaudiwurm begleiten, soll es ebenfalls geben. Schenkelberg hofft, dass der Faschingsumzug auf Interesse bei den Augsburgern stößt. "Beim Plärrer-Umzug klappt das ja auch." 

    Hollaria und Under oiner Kapp unterstützen Faschingsumzug

    Die Stadt veranstaltet den Faschingsumzug gemeinsam mit dem Stadtjugendring Augsburg (SJR). Unterstützt werden beide von der Ausgburger Faschingsgesellschaft Hollaria und von Under oiner Kapp, der Interessensgemeinschaft der Faschingsgesellschaften aus Augsburg und Umgebung. Hollaria-Präsidentin Anja Müller findet, dass es ein "Super-Gemeinschaftsprojekt" ist. Vorstöße, wieder einen Faschingsumzug in der Augsburger Innenstadt zu etablieren, habe es in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder gegeben. Aber so etwas sei von einem Faschingsverein alleine nicht zu stemmen. Das fange bei Anträgen und Genehmigungen an und höre bei der Organistation nicht auf. "Die Stadt tut sich da als Veranstalter leichter. Mit dem Stadtjugendring haben sie außerdem auch jemanden im Boot, der regelmäßig Festivals organisiert und sich mit so großen Veranstaltungen auskennt", sagt Müller. Die Kindergarde der Hollaria samt Prinzessin freue sich schon auf den Umzug. Die erwachsenen Mitglieder der Hollaria werden am Faschingssamstag, Rosenmontag und Faschingsdienstag wie gewohnt in der City-Galerie im Großeinsatz sein. Under oiner Kapp wird von Samstag bis einschließlich Dienstag das Programm des Faschingtreibens auf dem Rathausplatz organisieren. 

    Auch andernorts in Augsburg steckt ein Faschingsumzug derzeit schon mitten in den Vorbereitungen. Nach zweijähriger Corona-Pause soll in dieser Faschingssaison wieder "Jux und Radau" im Stadtteil Firnhaberau stattfinden. Viele Jahre war es der einzige Faschingsumzug in Augsburg. Eine Konkurrenzsituation ergibt sich durch den neuen Gaudiwurm nicht. "Jux und Radau in der Firnhaberau" findet am Sonntag, 12. Februar, statt. Es hätten sich schon einige Teilnehmer angemeldet, berichtet Bernd Bach. "In dieser Phase beginnen wir wieder mit dem Bau eines Wagens."

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