Als die Polizei 1998 in Deutschland erstmals Speichelproben von Hunderten Männern entnahm, um ein Verbrechen aufzuklären, gab es dafür keine gesetzliche Grundlage. "Politik und Justiz drücken ein Auge zu", so schrieb es der Stern in einer Rückschau vergangenes Jahr. Nach dem Mord an einer Elfjährigen in Niedersachsen führte der Massengentest damals aber zu einem Erfolg: Eine der entnommenen DNA-Proben stimmte mit Spuren am Tatort überein; der Täter, ein 30-jähriger Mann, hatte sie hinterlassen. Inzwischen gibt es längst Gesetze für derartige Aktionen. In Augsburg läuft in diesen Tagen ebenfalls eine große Maßnahme, die im Behördendeutsch "DNA-Reihenuntersuchung" heißt, und von der sich die Ermittler den Durchbruch in einem bislang ungeklärten Fall erhoffen.
Augsburg