Wie verläuft die Linie?
Die Verlängerung zwischen der aktuellen Endhaltestelle an der Inninger Straße (Haunstetten West) und der künftigen
Wie viele Fahrgäste werden die Tram nutzen?
Die Stadtwerke gehen von rund 10.000 Personen täglich auf der Verlängerungsstrecke aus (3500 aus Augsburg, 6500 aus Königsbrunn). Gerechnet ist die Zahl auf die Vor-Corona-Nutzung des Nahverkehrs. Auf diese Weise, so die Stadtwerke, würden rund 16,8 Millionen Pkw-Kilometer pro Jahr eingespart, was 3700 Tonnen CO2 entspricht. Allerdings handelt es sich bei diesen 10.000 Fahrgästen nicht komplett um Neukunden, die vorher nur mit dem Auto gefahren wären. Eingerechnet sind dabei die Fahrgäste der Buslinie 740, die bisher direkt von Königsbrunn nach Augsburg fuhr. Sie wird nun eingestellt. Die Stadtwerke sehen mit 23.000 Bewohnerinnen und Bewohnern im 500-Meter-Umkreis um Haltestellen ein gutes Fahrgastpotenzial.
Welche Rolle soll Haunstetten Südwest spielen?
Nicht berücksichtigt bei dieser ersten Fahrgast-Schätzung ist das neue Stadtviertel Haunstetten Südwest, wo einmal 10.000 Menschen leben sollen. Das Viertel wird unmittelbar an die neue Stecke anschließen und sich auf den Äckern westlich der Gleise, in Abschnitten auch östlich, erstrecken. Bis zur Fertigstellung des Viertels werden aber Jahrzehnte vergehen. Das ist auch einer der Gründe, warum die Tram nicht mitten durchs künftige Neubauviertel fahren wird. In der Anfangszeit würde sie dann abschnittsweise über beidseits unbebauten Acker rollen.
Wie lange werden Fahrgäste unterwegs sein?
Gegenüber dem Ist-Zustand mit dem Schnellbus 740 ergibt sich keine generelle Verbesserung. Der Bus braucht von Königsbrunn-Zentrum zum Königsplatz im besten Fall gute 20 Minuten, die Straßenbahn wird 30 Minuten benötigen. Allerdings wird sie häufiger als der Bus fahren und nicht so anfällig sein für Staus auf der B17 im morgendlichen Berufsverkehr. Wer von Königsbrunn andere Verbindungen in die Augsburger Innenstadt nutzt, etwa mit dem Regionalbus nach Bobingen und von dort aus mit dem Regionalzug, braucht aktuell 40 Minuten. Die
Was kostet die Fahrt?
Das Tarifzonensystem ändert sich mit der Einführung der Straßenbahn nicht. Königsbrunn liegt damit außerhalb des Innenraums (Zonen 10/20). Somit wird ein Ticket der Preisstufe 3 fällig (4,80 Euro Einzelticket), wenn man von der Innenstadt nach Königsbrunn will. Will mehr als eine Person fahren, ist das Tagesticket (13,10 Euro für zwei Personen in den Zonen 10 bis 30) die günstigste Möglichkeit. Abonnenten, die sonst nur in Augsburg unterwegs sind, müssen beachten, dass sie ein Zusatzticket (Preisstufe 1) lösen müssen, wenn sie nach Königsbrunn fahren. Anders als in anderen Umlandstädten wie Gersthofen, Stadtbergen, Neusäß und Friedberg gibt es für Königsbrunn keine Sonderregelung, dass sie auf die "Zonengrenze" gelegt wurden und somit mit Preisstufe 2 nach Augsburg fahren können.
Wie oft fährt die 3er nach Königsbrunn?
Tagsüber unter der Woche wird die Straßenbahn alle 15 Minuten auf die verlängerte Strecke gehen. Ein Teil der Straßenbahnen wird also weiterhin an der Inninger Straße wenden, nur jede zweite (im 7,5-Minuten-Takt) bzw. jede dritte (im 5-Minuten-Takt, sofern er wieder zurückkommt) fährt nach Königsbrunn. Die Stadtwerke kündigen an, abhängig von der Nutzung den Takt später auch zu verdichten. Auffällig ist die Taktung an Wochenenden: Sonntags wird die Straßenbahn öfter nach Königsbrunn rollen als samstags. Das hängt mit dem Grundtakt der Straßenbahnen im Netz zusammen - weil am Samstag der Zehn-Minuten-Takt gilt, fährt die Straßenbahn nach Königsbrunn alle 20 Minuten, am Sonntag bleibt es bei den 15 Minuten tagsüber.
Ist mit Problemen zu rechnen?
Als die Stadtwerke 2010 mit der Linie 6 zuletzt eine neue Tramlinie in Betrieb nahmen, würfelte das in den folgenden Tagen den Betrieb im ganzen Netz durcheinander. Damit rechnen die Stadtwerke am Sonntag nicht. Bei der Linie 3 handelt es sich um eine bloße Verlängerung und keine Straßenbahnlinie, die neu über den Königsplatz gelegt wird wie die 6er. Zudem verläuft die verlängerte 3er ausschließlich auf einer vom Autoverkehr getrennten Trasse. Das Genehmigungsverfahren ging relativ zügig über die Bühne.
Was hat das gekostet?
Der Streckenbau (4,6 Kilometer Doppelgleis, elf Kilometer Oberleitung, 21 neue Bahnübergänge) hat rund 52 Millionen Euro gekostet, die die Stadtwerke mit hoher Förderung durch Bund und Land finanzieren. Der Betrieb - das war lange Zeit der Knackpunkt in den Verhandlungen - wird auch von der Stadt Königsbrunn und dem Landkreis Augsburg mit bezahlt. Sie bezahlen jährlich eine knappe Million Euro, um das Betriebskostendefizit auf
Die Überlegungen für eine Straßenbahn nach Königsbrunn reichen 45 Jahre in die Vergangenheit zurück, die Verhandlungen stockten aber immer wieder. 2015 wurde dann ein Durchbruch erzielt.
Was ist am kommenden Sonntag geplant?
Pandemiebedingt wird es kein großes Fest mit Rahmenprogramm geben, wie es geplant war. Wer die Linie 3 ausprobieren will, darf am Eröffnungstag, 12. Dezember, sowie am darauffolgenden Samstag, 18. Dezember, zwischen Hauptbahnhof und Königsbrunn Zentrum kostenlos fahren. Auch die neuen Linien des Königsbrunner Stadtbusses des AVV können gratis getestet werden.