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Augsburg: Freitag startet das Bürgerfest und die marode Stadtmauer rückt ins Blickfeld

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Freitag startet das Bürgerfest und die marode Stadtmauer rückt ins Blickfeld

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    Die marode Stadtmauer rückt ins Blickfeld beim Bürgerfest. Eine Hinweistafel der Stadt Augsburg informiert über die Schäden.
    Die marode Stadtmauer rückt ins Blickfeld beim Bürgerfest. Eine Hinweistafel der Stadt Augsburg informiert über die Schäden. Foto: Peter Fastl

    Augsburg begibt sich auf Zeitreise, zumindest in einem Bereich des Stadtgebiets. In der Thommstraße nahe der MAN beginnt am Freitag das Bürgerfest. Die Veranstalter von der Interessensgemeinschaft (IG) Historisches

    Der Standort in der Thommstraße ist neu für das Bürgerfest in Augsburg

    Nach fünf Jahren Pause findet erstmals wieder ein Bürgerfest in Augsburg statt. Der Standort in der Thommstraße ist neu. Die Verantwortlichen der IG Historisches Augsburg gehen mit viel Enthusiamus ans Werk. Immer wieder betonte deren zweiter Vorsitzender Michael Beltran im Vorfeld die kulturelle Bedeutung des Mittelalters und der Renaissance für Augsburg: "Wir sind Welterbestadt - und das nicht zuletzt wegen der Errungenschaften aus dieser Zeit. Schließlich waren es Fugger und Welser, die Wassertürme in der Stadt bauen ließen, um ihre Wohn- und Geschäftsgebäude mit Trinkwasser zu versorgen." Deswegen sei es ihm und dem Verein so wichtig, den Menschen diese Zeit erlebbar zu machen.

    Der Aufbau des historischen Bürgerfests ist nahezu abgeschlossen.
    Der Aufbau des historischen Bürgerfests ist nahezu abgeschlossen. Foto: Peter Fastl

    In den vergangenen Tagen wurde das Festgelände vorbereitet, Beltran lobte die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Helferinnen und Helfer. Start ist am Freitag um 17 Uhr. Das Bürgerfest dauert bis Dienstag, 8. August. Es ist der Tag des Augsburger Friedensfests – ein Feiertag in Augsburg.

    Ob die "Historischen" am Ende etwas zu feiern haben, hängt mit vom Wetter ab. Die Veranstalter gehen ins finanzielle Risiko. Man benötige 15.000 Besucher, um über die Runden zu kommen, heißt es. Die Wetterprognosen sind derzeit nicht erfreulich. Am schönsten verspricht der Abschlusstag zu werden. 

    So präsentiert sich das Gelände in der Thommstraße normalerweise ohne Festzone.
    So präsentiert sich das Gelände in der Thommstraße normalerweise ohne Festzone. Foto: Silvio Wyszengrad

    Noch nehmen die Macher des Bürgerfests dies mit Humor. Im Facebook-Auftritt heißt es: "Was tut man, wenn es auf einem Mittelalterfest regnen sollte? Man geht in die Sauna. Wenn Ihr aufs Festgelände kommt und Badekleidung dabei habt, könnt Ihr Euch selbst einen Aufguss in Toms mobiler Sauna machen." Das ist nicht alles: Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Programm. 

    "Gott zum Gruße" lautet das Motto fürs Programm beim Bürgerfest

    Unter dem Motto "Gott zum Gruße" läuft das Programm. Offiziell wird das Fest am Freitag um 18 Uhr eröffnet. Oberbürgermeisterin Eva Weber ist als Schirmherrin angekündigt, gegen 17.45 Uhr werden die Mitwirkenden einmarschieren. Ihr Ziel ist die Bühne, auf der einzelne Programmpunkte bis Dienstag stattfinden. Für Gäste gibt es neben künstlerischen Darbietungen ein großes Angebot an Speisen und Getränken. 

    An beiden Zugängen der Festzone stehen Kassenhäuschen. Die "Historischen" haben die Thommstraße als Veranstaltungsort gewählt, um die Stadtmauer stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Eine große Tafel, die seit Langem hier steht, informiert über die anstehende Sanierung der in Teilen maroden Mauer. Die Abzäunung erfolgt aus Sicherheitsgründen. Bereits im Februar 2019 waren die Schäden entdeckt worden. Ein Teil der Mauer war beschädigt, konkret ging es um einen runden gemauerten Stützpfeiler. Hier brachen einzelne Steine heraus.

    An diesem Stützpfeiler an der Stadtmauer in der Thommstraße waren die Steine herausgebrochen.
    An diesem Stützpfeiler an der Stadtmauer in der Thommstraße waren die Steine herausgebrochen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Sanierungsarbeiten ziehen sich nun die Länge. Wie es bei der zuständigen Stelle der Stadt Augsburg auf Anfrage heißt, wurde in einem ersten Bauabschnitt die Mauer beginnend am Fischertor im Jahr 2020 statisch saniert. Der anschließende Mauerbereich, der abgesperrt ist, müsse demnächst ebenso statisch ertüchtigt werden. Es handle sich um den zweiten Bauabschnitt. Dazu teilt die Stadt mit: "Aktuell ist die angrenzende Grünfläche mit einem Bauzaun abgesperrt, da die Standsicherheit der Mauer in diesem Bereich nicht mehr gegeben ist." Deshalb dürfte dieser Bereich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und sei somit für das historische Fest nicht nutzbar. Für das Fest will die IG Historisches Augsburg den Bauzaun entsprechend umhüllen, damit er weniger auffällt, sagt Beltran. 

    Die Sanierung der Stadtmauer in Augsburg kostet eine Million Euro

    Die Gesamtkosten für die Sanierung des zweiten Bauabschnitts der Stadtmauer an der Thommstraße liegen bei knapp einer Million Euro. Mittel seien im städtischen Haushalt vorhanden, die Zuschussanträge bei Fördergebern gestellt. Eine Entscheidung der Fördergeber werde vermutlich bald getroffen, heißt es weiter. Danach könnten Architektur- und Ingenieurbüros mit Planung und Ausschreibung beauftragt werden. Der Fahrplan sieht vor, dass die Sanierungsarbeiten ab 2024 beginnen.

    Eine Absperrung von weiteren Bereichen an der Stadtmauer sei vorerst nicht nötig. An der gesamten Stadtbefestigung finden laut Stadt laufend Begehungen und Untersuchungen statt: "Wenn der Befund ergibt, dass ein Teilbereich nicht mehr standsicher ist oder für die Öffentlichkeit eine Gefahr durch herabfallende Teile darstellt, muss abgesperrt werden. 

    Information: Der Beginn des Bürgerfests am Freitag, 4. August, ist um 17 Uhr. Auch am Montag, 7. August, geht es um 17 Uhr los. An allen anderen Tag starten Einlass und Festbetrieb bereits um 14 Uhr. Schluss ist um 24 Uhr beziehungsweise um 23 Uhr (Sonntag und Dienstag). Der Eintritt kostet für Erwachsene acht Euro. 

    Der zweite Vorsitzende der IG Historisches Augsburg ist zu Gast in der aktuellen Folge unseres Podcasts "Augsburg, meine Stadt". Das ganze Gespräch können Sie hier anhören:

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