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Augsburg: Altlasten sorgten für Verzögerungen bei Zeuna-Areal

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Altlasten sorgten für Verzögerungen bei Zeuna-Areal

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    Das ehemalige Zeuna-Areal in Oberhausen soll bebaut werden. Allerdings gibt es nun Verzögerungen.
    Das ehemalige Zeuna-Areal in Oberhausen soll bebaut werden. Allerdings gibt es nun Verzögerungen. Foto: Michael Hochgemuth

    Die SPD hat – nachdem unsere Redaktion über den Investoren-Absprung auf dem Zeuna-Stärker-Areal berichtet hatte – am Donnerstag die Stadtregierung scharf angegriffen. „Es ist erschreckend, dass ein solch wichtiges Wohnbauprojekt aufgrund der schleppenden Planungsprozesse jetzt zum Erliegen kommt und niemand genau weiß, wie es weitergeht. Diese Verzögerungen können wir uns in Augsburg angesichts der Knappheit von Wohnraum nicht leisten“, so SPD-Fraktionschef Florian Freund.

    „Investoren reiten manchmal gerne schnell in Bebauungsplanverfahren rein“

    Das Thema landete nach dem Bericht unserer Redaktion kurzfristig in der Bauausschuss-Sitzung am Donnerstag auf der Tagesordnung. Baureferent Steffen Kercher und auch mehrere Stadträte (darunter auch von der oppositionellen Bürgerlichen Mitte) betonten, dass es nicht an der Bauverwaltung gelegen habe, dass das Verfahren fünf Jahre gedauert habe. Wenn man nicht die erforderlichen Unterlagen bekomme, könne man auch nicht weiterarbeiten, so Kercher. Angesichts der Altlasten auf dem ehemaligen Fabrikgelände gab es in den vergangenen Jahren längere Diskussionen darüber, wo man welches Gebäude errichten kann. „Investoren reiten manchmal gerne schnell in Bebauungsplanverfahren rein, ohne dass im Vorfeld genau geklärt ist, wie es sich genau mit den Altlasten verhält“, so Kercher. Das räche sich dann später.

    Auch Verena von Mutius-Bartholy, stellvertretende Grünen-Fraktionschefin, spielte den Ball zum Investor Solidas. Schließlich komme man auch beim Schwabencenter nicht voran, so von Mutius-Bartholy. Auch hier tritt Solidas als Projektentwickler auf. Die SPD betreibe populistischen Wahlkampf, so von Mutius-Bartholy. Es gebe auch genug andere Verfahren aus der Vergangenheit, die sich angesichts von schwierigen Gemengelagen über Jahre hingezogen hätten. Die Stadt hatte die Verfahrenslänge bisher damit begründet, dass auf dem Areal stark verdichtet gebaut werden soll. Dies mache eine intensive Vorplanung nötig.

    Die SPD macht hingegen mangelnde Abstimmung zwischen den Referaten dafür verantwortlich - namentlich zwischen Bau- und Umweltreferat. Dass unterschiedliche Fachverwaltungen unterschiedliche Sichtweisen auf Themen haben, komme vor, am Ende müsse man aber eine Entscheidung herbeiführen, so Freund. Das wäre eigentlich Oberbürgermeisterin Eva Webers (CSU) Job. „Man kann jedenfalls nicht die Haltung haben, dass man alles richtig gemacht hat, und deswegen 700 Wohnungen erstmal nicht kommen“, so Freund.

    Grüne werfen der SPD Wahlkampf vor

    Inzwischen ist klar, dass der Bebauungsplan demnächst ausgelegt wird – einer der letzten Schritte, bevor der Stadtrat das Baurecht erteilt. Kercher sagte, er hoffe, dass sich bald ein neuer Investor finde. Solidas sei mit mehreren Partnern bereits im Gespräch. Wie berichtet war ein Investor, der von Solidas vorbehaltlich Grundstücke gekauft hatte, vom Kauf zurückgetreten, weil das Bebauungsplanverfahren zu lange dauerte. Die BPD Immobilienentwicklung hätte um die 400 der insgesamt knapp 700 geplanten Wohnungen bauen wollen.

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    2 Kommentare
    Ronald Hattensaur

    Paragraf 1 in Augsburg: Eva Weber ist nie Schuld.

    Peter Zimmermann

    Altlasten? Wenn ich mich recht erinnere ist Zeuna vor Jahren aus steuerlichen Gründen nach Gersthofen gezogen. Kann man da die Firma nicht zur Sanierung heranziehen?

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