Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Alle an einen Tisch: Die Vesperkirche in Pfersee ist ein innovatives Projekt

Augsburg

Alle an einen Tisch: Die Vesperkirche in Pfersee ist ein innovatives Projekt

    • |
    Die Tische sind gedeckt. So sieht es bei einer Vesperkirche Ärmere Menschen erhalten Unterstützung. .
    Die Tische sind gedeckt. So sieht es bei einer Vesperkirche Ärmere Menschen erhalten Unterstützung. . Foto: Uwe Anspach, dpa (Archivbild)

    Ganz Augsburg ist eingeladen, mitzumachen und dabei zu sein. Unter dem Motto „Alle an einem Tisch“ veranstaltet das Evangelisch-Lutherische Dekanat .

    Die Idee der Vesperkirche entstand vor rund 30 Jahren in Stuttgart und wurde inzwischen von mehr als 70 Städten und Gemeinden in ganz Deutschland erfolgreich aufgegriffen. Sie bringt zum Ausdruck, dass Kirchengemeinden Partei ergreifen für Menschen, die am gesellschaftlichen Leben nicht oder nur eingeschränkt teilnehmen können, weil ihnen die finanziellen Mittel oder der soziale Zugang fehlen. Die

    Die Vesperkirche dauert von 3. bis 17 März

    Vom 3. bis 17. März werden in der evangelischen Kirche St. Paul in Pfersee täglich von 10 bis 14 Uhr warme Mahlzeiten für nur einen Euro serviert. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen. Dazu kommen Angebote wie Haarschnitt, medizinische Beratung und soziale Beratung durch verschiedene Anbieter aus der Region. Auch kulturelle Veranstaltungen und Andachten stehen mittags und abends auf dem Programm. Dafür haben sich bereits das Staatstheater Augsburg, die Musikgruppe Kwaerthon und der Kirchenchor St. Paul gefunden. Die Jugendmannschaft des FC Augsburg will bei der Essensausgabe unterstützen. 

    Die Kirche St. Paul in Pfersee ist zentral gelegen und gut erreichbar

    Träger des Projekts ist das evangelische Dekanat Augsburg. Kooperationspartner sind das Diakonische Werk Augsburg und das katholische Bistum Augsburg. Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeisterin Eva Weber übernommen. Die Kirche St. Paul in Pfersee wurde als Veranstaltungsort gewählt, weil diese mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen ist und im Gegensatz zu den älteren Innenstadtkirchen gut beheizt werden kann.

    Marianne Werr (links) und Sabine Dempewolf sind die Pfarrerinnen in St. Paul in Pfersee.
    Marianne Werr (links) und Sabine Dempewolf sind die Pfarrerinnen in St. Paul in Pfersee. Foto: Irmgard Hoffmann

    „Die Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Weber macht deutlich, dass die Vesperkirche ein Projekt für die Stadt ist“, erklärt Pfarrerin Marianne Werr von St. Paul. „Das Konzept ist getragen von christlichen Werten wie Nächstenliebe, Miteinander und Inklusion und es ist in diesem Sinne ein soziales Anliegen. Jeder ist willkommen und wir hoffen, dass hier Menschen ins Gespräch kommen, die sich in ihrem Leben vielleicht einsam fühlen, und dass Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen Berührungspunkte finden, die sonst vielleicht nicht so viel miteinander zu tun haben“, so Pfarrerin Werr weiter. 

    Aus anderen Vesperkirchen wisse man, dass das Projekt beispielsweise ein Miteinander von Obdachlosen und Geschäftsleuten, von sozial Schwächeren und Menschen, die voll im Leben stehen, ermöglicht und von allen Beteiligten, auch den Ehrenamtlichen, als große Bereicherung empfunden wird. Es wird auch seelsorgerische und Gesprächsangebote geben, für die die Initiatoren einen großen Bedarf sehen. "Wir sind gespannt zu sehen, was über den Projektzeitraum hinaus aus der Vesperkirche wächst“, saft Marianne Werr. Logistisch ist die Vesperkirche eine anspruchsvolle Aufgabe. Das Organisationsteam ist überzeugt, sie birgt die Chance, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer Zeit zu stärken, die oft von Verunsicherung und Einsamkeit geprägt ist.

    Die evangelische Kirche St. Paul ist in Pfersee. Das Bild zeigt eine zurückliegende Leuchtturmaktion.
    Die evangelische Kirche St. Paul ist in Pfersee. Das Bild zeigt eine zurückliegende Leuchtturmaktion. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Vesperkirchen leben vom ehrenamtlichen Engagement von Menschen aus der ganzen Stadt, die ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Begeisterung einbringen. Deshalb sucht das Vesperkirchen-Team Menschen, die Lust haben, Teil des Projekts zu werden. Es gibt viele Möglichkeiten rund um die Essensausgabe, Logistik, Begegnung, Dekoration und anderes mehr. 

    Täglich sollen 400 Essen bei der Vesperkirche ausgegeben werden

    Täglich sollen bis zu 400 Essen ausgegeben werden, die von einem regionalen Caterer geliefert werden. Um mehrere hundert Gäste pro Tag zu versorgen, werden jeweils rund 60 ehrenamtliche Mitarbeitende in zwei Schichten benötigt. Willkommen sind auch Teams aus Organisationen und Firmen, die zum Beispiel bei der Essensausgabe helfen möchten. Für alle Ehrenamtlichen gibt es im Vorfeld professionelle Einführungen und Schulungen zu den verschiedenen Aufgabenbereichen.

    Initiatoren hoffen auf Spender und Sponsoren

    Finanziert wird die Vesperkirche vor allem durch Spenden und Sponsoring. Jeder Beitrag trägt also zum Gelingen bei. Unterstützung im Bereich Infrastruktur wie Baustrom, Transport, Müllentsorgung oder mobile Toiletten sind ebenso willkommen wie Sachspenden, zum Beispiel größere Mengen an Getränken, Kuchen oder Blumen. Alle Informationen und Kontaktdaten zur Vesperkirche sowie das Online-Anmeldeformular zur ehrenamtlichen Unterstützung gibt es unter www.vesperkirche-augsburg.de. (AZ) 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden