So ruhig war es an einem Freitagnachmittag rund um die Messe wohl noch nie. Wo sich um diese Uhrzeit sonst auf der zweispurigen Friedrich-Ebert-Straße die Fahrzeuge stauen, herrschte Leere. Nur das entfernte Bellen der Polizeihunde vom Messegelände war zu hören. Das ein oder andere Privatfahrzeug wurde noch vom Messeparkplatz-Süd abgeschleppt. Die Polizei hatte ab 15 Uhr sowohl die B-17-Zufahrten zur Messe als auch die Straßen in nächster Umgebung abgeriegelt. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Am Wochenende bestimmen der AfD-Parteitag auf dem
AfD-Parteitag: Polizei riegelt das Augsburger Messegelände ab
Bereits Freitagvormittag stellten Polizisten am Messegelände und in der Innenstadt Sperrgitter auf. Die Zäune der Messe wurden mit Stacheldraht verstärkt. Während es am Freitag zu Verkehrsbehinderungen durch Straßensperrungen kam, ist am Samstag zusätzlich mit Einschränkungen bei Bus und Tram zu rechnen. Schon in der Nacht auf Freitag verstärkte die Polizei ihre Präsenz und kontrollierte Autofahrer. Ziel sei ein „hoher Kontrolldruck“, so Polizei-Vizepräsident Norbert Zink mit Blick auf gewaltbereite Gegendemonstranten.
Sie dürften erst am Samstagmorgen anreisen. Die Polizei meldete bis Freitagabend keine Vorkommnisse. Gewaltbereite Demonstranten werden aber nur eine Minderheit unter denjenigen sein, die gegen die rechtspopulistische Partei protestieren: Am Freitagabend versammelten sich auf dem Rathausplatz um die 80 Demonstranten. Überwiegend jüngere Teilnehmer tanzten zu Musik und malten Plakate für die zwei großen Demos am Samstag, die insgesamt über acht Stunden dauern werden und am Rathausplatz enden. Neben der Grünen-Bundestagsabgeordneten Claudia Roth und dem Juso-Bundesvorsitzenden Kevin Kühnert wird Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) sprechen. „Wir Demokraten müssen für die Menschenwürde eintreten, wenn andere an diesem Tag auf der Messe ihre Idee eines ganz anderen Deutschland vorantreiben wollen“, so Roth.
Gribl wünscht sich normales Stadtleben am Wochenende
Gribl warnt die Augsburger vor zu großer Besorgnis. „Die Leute sollen sich so verhalten wie vergangenes Wochenende oder das kommende Wochenende: Ich wünsche mir, dass das alltägliche Leben in
Die Polizei geht von 500 bis 600 Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum von außerhalb aus. Ab Samstagmorgen dürften verstärkt Autos und Busse mit auswärtigen Kennzeichen kontrolliert werden. Die Augsburger Polizei hat eine Liste mit Kennzeichen von anderen Dienststellen bekommen, auf der
Der AfD-Landesvorsitzende Martin Sichert beklagte, dass der Staat nicht in der Lage sei, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Als Beleg sieht er, dass die Bundeswehr Soldaten dazu aufgefordert habe, zu ihrer eigenen Sicherheit am Wochenende keine Uniform in Augsburg zu tragen. Es entstünden „rechtsfreie Räume“ in Bayern.
Massive Verkehrsbeeinträchtigungen in der ganzen Stadt
Zink kündigt an, dass die Polizei gewalttätige Ausschreitungen sofort unterbinden werde. Die Ausgangssituation sei aber völlig anders als etwa beim G20-Gipfel in Hamburg, wo es tagelang zu Krawallen kam. Er gehe aber davon aus, dass Gegendemonstranten versuchen, an den Messe-Zugängen Blockaden zu errichten. Auch Übergriffe auf Polizisten seien wahrscheinlich. Innerhalb der rechtsextremen Szene habe man keine Mobilisierungsaufrufe registriert, so die Polizei. Allerdings wird der Münchner Ableger der Pegida am Samstag ab 16 Uhr auf den Königsplatz kommen. Die Polizei wird die zehn
Ab am Samstagvormittag wird es im Nahverkehr aufgrund der Gegen-Demos bis in den Nachmittag massive Einschränkungen geben. Der Königsplatz wird von 11 Uhr bis in den Nachmittag gesperrt, die Tramlinien enden am Innenstadt-Rand. Ausnahmen sind die Linien 2 und 3 nach Haunstetten, die während der Demo-Züge auf ihrem Süd-Ast ganz eingestellt werden. Hintergrund sind blockierte Kreuzungen, aber wohl auch die Tram-Oberleitungen, die beim Einsatz von Wasserwerfern, welche die Polizei für Ausnahmesituationen bereithält, eine Gefahr wären. Die Polizei rät angesichts drohender Staus, das Auto stehen zu lassen.
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