Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Ärger um Baugebiet: Firnhaberauer fordern den Bau einer neuen Straße

Augsburg

Ärger um Baugebiet: Firnhaberauer fordern den Bau einer neuen Straße

    • |
    Auf einem Acker am Luchsweg in der Firnhaberau sollen Wohnungen entstehen. Im Stadtteil sorgt das nicht für Begeisterung.
    Auf einem Acker am Luchsweg in der Firnhaberau sollen Wohnungen entstehen. Im Stadtteil sorgt das nicht für Begeisterung. Foto: Michael Hochgemuth (Archiv)

    In der Firnhaberau braut sich Widerstand zusammen gegen eine geplante Erweiterung des Stadtteils in Richtung Norden. Anwohner aus dem Stadtteil fürchten deutlich mehr Verkehr durch die geplanten 120 neuen Wohnungen, die die Siedlungsgenossenschaft dort errichten will. Vor Kurzem wurden 500 Unterschriften an Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) übergeben.

    Viele Straßen in der Firnhaberau seien schon am Limit

    "Viele Straßen der nördlichen Firnhaberau sind bereits jetzt verkehrstechnisch am Limit, der Schulweg ist nicht mehr sicher", so Anwohnerin Bettina Müller. Vergangenes Jahr sei ein Drittklässler angefahren worden. "Es herrschen auch ohne die Erweiterung des Wohngebiets oft chaotische Zustände aufgrund des Anlieger- und Schulpendelverkehrs und sich stauender Busse", so Müller in einem Schreiben an die Augsburger Stadträte. Müller hatte vor Jahren ein Bürgerbegehren gegen die Abrechnungsmodalitäten der inzwischen bayernweit abgeschafften Straßenausbaubeiträge gestartet und in kurzer Zeit mehr als 10.000 Unterschriften gesammelt. Zu den Unterzeichnern gehören vor allem Bürger aus dem Hammerschmied-, Fasanen-, Siedler- und Staudenweg.

    Die Siedlungsgenossenschaft Firnhaberau möchte auf einem Acker zwischen Siedlungsrand und Autobahn um die 120 neue Wohnungen bauen. Die Ackerflächen gehören der Genossenschaft seit Jahren. An andere Grundstücke heranzukommen, sei angesichts der Preise kaum möglich, so Rainer Beyer, geschäftsführender Vorstand der Genossenschaft. Zudem ist das Areal bereits grundsätzlich als Bauland vorgesehen. Vorgesehen sind dort drei- bis maximal vierstöckige Gebäude und Reihenhäuser. Damit, so die Genossenschaft, wolle man auch Angebote für Senioren und größere Wohnungen für junge Familien bieten. Genossenschaften bieten deutlich günstigeren Wohnraum als auf dem freien Mietmarkt, weil sie keine Gewinne erzielen wollen. Wer dort wohnen will, muss eine einmalige Einlage bezahlen und eine monatliche Nutzungsgebühr.

    Forderung nach einer eigenen Erschließungsstraße

    Die Unterzeichner bekämpfen dabei aber nicht das neue Wohnquartier an sich, sondern die Erschließung über bestehende Straßen. Nötig sei eine eigene Erschließungsstraße, weil der Siedlerweg heute schon überlastet sei, heißt es. Die Anlieger wehren sich seit Jahren dagegen, dass die Stadtwerke zwei Buslinien durch den Siedlerweg führen. Bereits in den 70er-Jahren sei der Stadtteil in den Norden erweitert worden, ohne dass die Zufahrt verbessert worden sei. Einige ursprünglich als Anwohnerstraßen geplante Straßen müssten heute schon viel Verkehr tragen. Das neue Gebiet mache es nicht besser.

    Stadtplanungsamt will den Verkehr in der Firnhaberau zählen

    Das Thema wurde bereits bei der Stadtteiltour der Stadtregierung vergangenes Jahr angesprochen. Baureferent Gerd Merkle (CSU) sagte zuletzt im Sommer, als die Vorplanungen für das Neubauareal begannen, dass Augsburg auf neue günstige Wohnungen angewiesen sei. Er werde mit der Genossenschaft über alternative Möglichkeiten der Mobilität sprechen, etwa Carsharing. Eine neue Erschließungsstraße sei aber "kein Ansatz des 21. Jahrhunderts". Seitens des Stadtplanungsamtes heißt es, man werde im Zuge des Bebauungsplanverfahrens Verkehrszählungen durchführen, um darauf aufbauend Erschließungsvarianten zu prüfen. Wie diese aussehen werden, könne man jetzt noch nicht sagen. Man stehe mit der Genossenschaft in Kontakt. Diese soll mehrere Architekten mit Konzepten beauftragen, aus denen dann das städtebaulich überzeugendste ausgewählt wird. Auch die Forderungen der Anwohner würden bedacht.

    Das Thema soll nun noch mal auf die Tagesordnung kommen. Die Fraktion Bürgerliche Mitte will von der Stadt geprüft haben, ob eine Zufahrtsstraße möglich sei. Auch eine andere Verteilung der Buslinien soll untersucht werden, ebenso wie die Frage, ob eine mögliche Straßenbahn in die Hammerschmiede (es gibt langfristig Überlegungen, die Linie 1 in Lechhausen zweizuteilen und einen Ast in die Hammerschmiede zu führen) auch in die Firnhaberau verlängert werden könnte .

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden