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Augsburg: Ärger bei Pendlern: Augsburgs P+R-Parkplätze platzen aus allen Nähten

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Ärger bei Pendlern: Augsburgs P+R-Parkplätze platzen aus allen Nähten

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    Der P+R Parkplatz Augsburg West ist den ganzen Tag über gut belegt. Das Problem besteht in der gesamten Stadt.
    Der P+R Parkplatz Augsburg West ist den ganzen Tag über gut belegt. Das Problem besteht in der gesamten Stadt. Foto: Fridtjof Atterdal

    Für Pendler aus dem Umland, die ihr Auto umweltfreundlich stehen lassen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt Augsburg fahren wollen, gibt es in

    Der Parkplatz "Augsburg West" ist unter anderem bei Studenten, die an der Uniklinik studieren, sehr beliebt. Johanna Mesner hat an diesem Freitag einen Parkplatz gefunden. "Ich parke nur hier, wenn ich nach der Uni nach Hause fahre, bisher hatte ich meistens Glück", sagt sie. Ortak Levent ist ebenfalls Student. Als er an diesem Tag um 8.30 Uhr parken wollte, rettete ihn Schnee auf dem letzten verbliebenen Parkplatz. "Ich habe den Parkplatz mit dem Fuß freigemacht, dazu hatte offenbar niemand zuvor Lust", vermutet er. 

    Um 7 Uhr ist die Welt auf dem P+R Parkplatz noch in Ordnung, sagt Heidrun Hack. Sie fährt jeden Tag aus Gessertshausen nach Kriegshaber und schätzt es sehr, hier am Stadtrand in die Straßenbahn einzusteigen. "So früh hatte ich noch nie Probleme", so die Pendlerin. Das bestätigt Anja Gräf, die jeden Morgen unter der Woche ihre Tochter aus dem Umland auf dem Parkplatz abgibt, damit sie in die Innenstadt in die Schule fahren kann. "Wenn wir einmal etwas später dran sind, sieht es gleich ganz anders aus", so ihre Beobachtung. Eine Stunde später mache viel aus.

    Auch nachmittags gibt es auf den P+R-Flächen in Augsburg kaum freie Parkplätze

    Auch am Nachmittag ist "Augsburg West" noch gut gefüllt, sagt Dennis Hendelberg. Glücklicherweise ist das die Zeit, zu der er sein Auto wieder abholt und nach Hause fährt. "Ich komme hier um 5.30 Uhr an, da ist der Parkplatz komplett leer", berichtet der Pendler aus Steppach. Um 16.30 Uhr ist sein Parkplatz dann extrem begehrt. 

    Ein Leser ärgert sich über die Zustände am P+R Parkplatz Augsburg-Hochzoll. Auch hier seien die Parkplätze bereits sehr früh vollständig belegt. "Berufspendler behelfen sich damit auf dem sehr breiten „Gehweg“ noch einige weitere Plätze um Abstellen ihres Pkw zu nutzen, um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen", sagt er. Die Stadt Augsburg reagiere darauf, indem sie ein Strafticket in Höhe von 55 Euro für „Parken auf Gehwegen“ ausstelle. "Die Berufspendler sind sich sicher der Bedeutung der Verkehrsregeln und insbesondere des Schutzes von Fußgängern bewusst", glaubt er. Allerdings diene der Weg am Bahnhof nicht als klassischer Geh- und Spazierweg. "Selbst mit einem Kinderwagen oder Rollstuhl ist man zu keinem Zeitpunkt durch die parkenden Autos blockiert. Ich halte es für das völlig falsche Signal, direkt ein Verwarnungsgeld zu erheben", schreibt der Leser. 

    Die Stadt bestätigt die vollen Parkplätze. "Eine regelmäßige Überprüfung erfolgt nicht, aufgrund der hohen Pendlerzahlen gehen wir jedoch davon aus, dass die Beobachtungen an vielen Tagen zutreffend sind", heißt es aus dem Mobilitäts- und Tiefbauamt. Neben den genannten P+R-Anlagen sei dies insbesondere in Oberhausen und Haunstetten West der Fall. Geld, um diese Anlagen den Anforderungen entsprechend zu erweitern, stand in den vergangenen Jahren nicht zur Verfügung, so die Stadt. 

    Stadt Augsburg will keine Beschränkung gegen Dauerparker

    In anderen Städten werden P+R-Parkplätze häufig beschränkt, auch um Dauerparker draußen zu halten. Dieser Weg soll in Augsburg nicht gegangen werden, so das Tiefbauamt. "Die P+R Stellplätze sollen möglichst niederschwellig und unkompliziert den Umstieg vom privaten Pkw in den ÖPNV ermöglichen. Deshalb wurde bisher auf eine Zugangsbeschränkung, die auch kosten- und wartungsintensive wäre, wie auch auf eine Bewirtschaftung verzichtet", schreibt es auf Anfrage. 

    Zuletzt wurde ins Spiel gebracht, ob das Parken auf dem Plärrer nicht kostenpflichtig werden soll. Die Idee war, Kameras zur automatisierten Kennzeichenerfassung aufzustellen und mit großen Schildern darauf hinzuweisen – wer vor der Ausfahrt nicht online oder am Automaten bezahlt, müsste mit Kosten von etwa 40 Euro rechnen. Dieses System käme ohne Schranken aus, was im Hinblick auf die Volksfestbelegung des Platzes zweimal im Jahr wichtig ist. Allerdings war zumindest aus CSU Kreisen zu hören, dass man dieser Lösung nicht allzu viel abgewinnen könne, während Grüne der Idee offener gegenüberstanden. Die Diskussion war aufgekommen, weil der Kommunale Prüfungsverband hinterfragt hatte, warum die Stadt auf diese Einnahmen verzichtet. 

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