Dass Schülerinnen und Schüler im Verlauf eines Schultags bei einem Stundenwechsel verschiedene Gebäude aufsuchen müssen, ist nichts Außergewöhnliches. Am Holbein-Gymnasium muss dafür aber die Hallstraße überquert werden - keine ungefährliche Situation für die rund 1150 Schüler. Damit den jüngsten Schülern die verschiedenen Gefahrenquellen vor Augen geführt werden, findet in diesen Tagen an der Schule erstmals mit den Fünftklässlern das ADAC-Verkehrserziehungsprogramm „Achtung Auto“ statt. Dafür ist auch am Donnerstagvormittag die Hallstraße gesperrt.
Thomas Körner-Wilsdorf, Mitarbeiter im Direktorat des Holbein-Gymnasiums, ist schon viele Jahre an der Schule. „Sicherheit ist hier ein Dauerthema“, sagt er. Täglich käme es zu gefährlichen Situationen, wenn die Schüler die Straße kreuzten. „Zuletzt wurde ein Schüler von dem Außenspiegel eines Autos touchiert. Der Autofahrer ist einfach weitergefahren“, berichtet Körner-Wilsdorf. Die Schule wünscht sich eine Verkehrsberuhigung zwischen der Konrad-Adenauer-Allee und Maximilianstraße. Der Wunsch werde auch von Vertretern des Klimacamps unterstützt, die auf dem Straßenstück zwischen dem Holbein-Gymnasium und der Ulrichschule immer wieder für eine autofreie Hallstraße demonstrieren.
Im August wurden 70 neue Fahrradständer in der Hallstraße angebracht
In den Sommerferien wurde die „Situation verbessert“, wie der Lehrer die Lage einschätzt. Zwölf Auto-Stellplätze fielen weg, 70 neue Fahrradständer wurden angebracht. Viele Fünftklässler sind am Mittwoch mit dem Fahrrad in die Schule gekommen. Die Klassen 5a und 5b erhalten ein ADAC-Verkehrssicherheitstraining, berichtet Lehrer Matthias Hartmann, Verkehrs- und Sicherheitsbeauftragter des Holbein-Gymnasiums. Während im Schulhof die Schülerinnen und Schüler mit ihren Rädern herumkurven und unter anderem lernen, wie sie gekonnt Hindernisse umfahren können, geht es auf der abgesperrten Hallstraße unter anderem um den Bremsweg. ADAC-Moderator Ingo Racké führt mit seinem Auto eine Vollbremsung vor und die Kinder können dabei sehen, wie lang sein Bremsweg ist.
Matthias Hartmann erklärt, dass sich auch nicht alle Autofahrer an das 30er-Tempolimit halten würden, das auf dem Stück zwischen den beiden Schulgebäuden gilt. Einige seien deutlich schneller unterwegs. Das sei immer dann besonders gefährlich, wenn die Schüler in ihr Handy oder in das Schulheft blickten, um sich noch schnell für die kommende Stunde vorzubereiten. „Die Schüler müssen teilweise zwei- bis dreimal während ihres Schultags die Straße kreuzen“, sagt er.
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