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Kommentar: Die Versorgungslage in Augsburg bei Abtreibungen ist unzureichend

Kommentar

Die Versorgungslage in Augsburg bei Abtreibungen ist unzureichend

Katharina Indrich
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    Sollen Schwangerschaftsabbrüche legalisiert werden? Um diese Frage wird in Deutschland seit Jahrzehnten gerungen.
    Sollen Schwangerschaftsabbrüche legalisiert werden? Um diese Frage wird in Deutschland seit Jahrzehnten gerungen. Foto: Hendrik Schmidt, dpa (Symbolbild)

    Schwangerschaftsabbrüche sind ein Thema, bei dem die Meinungen in der Bevölkerung weit auseinandergehen. Die einen betrachten das Selbstbestimmungsrecht der Frauen und die Möglichkeit für einen sicheren Abbruch als einen wichtigen Teil der Gesundheitsversorgung. Andere sehen schon in der aktuellen gesetzlichen Regelung, die Abbrüche bis zur zwölften Woche straffrei stellt, ein gezieltes Tötungsdelikt an wehrlosen Menschen.

    Unabhängig davon, welche Meinung jeder Einzelne in dieser Frage hat, ist allerdings Fakt, dass sich in Augsburg jedes Jahr mehrere hundert Frauen für einen Abbruch entscheiden. Und dabei geht es, wie aus der obligatorischen Beratung im Vorfeld berichtet wird, beileibe nicht nur um Teeniemütter. Sondern oftmals auch um Frauen, die bereits Kinder haben und deren ökonomische oder soziale Lage eine Entscheidung für ein weiteres Kind nicht möglich macht. Dass es für die betroffenen Frauen und Paare in der drittgrößten bayerischen Stadt keine Möglichkeit gibt, wohnortnah einen Abbruch vornehmen zu lassen, ist eine klare Lücke in der Gesundheitsversorgung. Sie müssen für den Eingriff aktuell oft lange Wege auf sich nehmen, die emotional zusätzlich belasten. Die Gesetzesinitiative zur Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen könnte mittelfristig Bewegung in die Sache bringen. Denn wenn der Eingriff, der bisher zwar straffrei gestellt, aber grundsätzlich strafbar ist, nun legal werden sollte, könnte das auch in der Augsburger Ärzteschaft zu einer höheren Bereitschaft führen, Abbrüche durchzuführen.

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