Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Abriss der Siedlung Centerville-Nord: 1100 neue Wohnungen geplant

Augsburg

Abriss der Siedlung Centerville-Nord: 1100 neue Wohnungen ein Augsburg geplant

    • |
    Die WBG will die Siedlung Centerville-Nord abreißen und 1100 neue Wohnungen bauen.
    Die WBG will die Siedlung Centerville-Nord abreißen und 1100 neue Wohnungen bauen. Foto: Silvio Wyszengrad

    In Nachbarschaft zum Reese-Areal in Kriegshaber sollen in den kommenden Jahren 1100 Neubauwohnungen und -Apartments entstehen. Dazu ist geplant, das ehemalige US-Quartier Centerville-Nord rund um die Carl-Schurz-Straße (

    Die Idee, Centerville-Nord abzureißen, gibt es bereits seit mehreren Jahren, nun konkretisiert sie sich. Im nächsten Schritt soll nun ein Wettbewerb für Architekten ausgeschrieben werden, die sich Gedanken über die Gestaltung des Quartiers machen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie man das Quartier an den Rändern mit ihrer Bestandsbebauung (dort steht die Kita St. Thaddäus und einige Neubau-Reihenhäuser) ans Reese-Areal andockt. Danach muss die Stadt einen Bebauungsplan entwickeln. Bis tatsächlich neu gebaut wird, werden somit noch einige Jahre vergehen.

    Wohnanlagen in Augsburg-Kriegshaber wurden in 50er-Jahren gebaut

    Die Wohnanlagen stammen aus den 1950er-Jahren und wurden von der US-Armee als Unterkunft für ziviles Personal errichtet. Mitte der 1990er-Jahre, nach dem Abzug der US-Streitkräfte, kaufte und sanierte die städtische Wohnbaugruppe die vierstöckigen Wohnblocks. Um hohe energetische Standards zu bekommen, und auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, sei eine erneute Modernisierung nicht sinnvoll, so WBG-Chef Mark Dominik Hoppe. Darum wolle man das Viertel komplett neu planen. "Eine Nachverdichtung der Bestandsgebäude hätte keinen rechten Sinn gemacht. Mit dem Neudenken eines ganzen Quartiers können wir hier das Bestmögliche herausholen: energetisch, verkehrstechnisch, und sozial", so Hoppe.

    Man sehe, so das Stadtplanungsamt in einer Abwägung, auch den Nachteil, dass man mit dem Abriss funktionierende Gebäude vernichte, in der Abwägung halte man aber einen Neubau für besser, auch weil so neuer Wohnraum für verschiedene Gruppen geschaffen werde und jungen Familien die Wohnungssuche so ein Stück weit erleichtert werde.

    Geplant ist dort künftig eine vier- bis sechsstöckige Bebauung. Das entspricht einer deutlichen Verdichtung des Quartiers. Vorgesehen sind 800 geförderte Mietwohnungen (die künftigen Bewohner erhalten nach Einkommen einen gestaffelten Mietzuschuss), 200 Studentenapartments in relativer Nähe zur Universitätsklinik sowie frei finanzierte 100 Mietwohnungen. Die Wohnbaugruppe wird Eigentümerin aller Wohnungen bleiben. Mit bis zu 100 Quadratmetern sind die ehemaligen US-Wohnungen recht groß. Künftig soll es eine Mischung geben, wobei es weiterhin Vierzimmerwohnungen für kinderreiche Familien geben wird. Geplant sind auch kleine Geschäfte und soziale Einrichtungen. Die Autos sollen in dem neuen Quartier in oberirdischen Garagen konzentriert werden, sodass dort wenig Autoverkehr herrscht.

    Was passiert mit den Bestandsmietern der Siedlung Centerville-Nord?

    Indem der Abriss mit dem Neubau von zusätzlichen Wohnungen verzahnt wird, solle dafür gesorgt werden, dass niemand von den aktuellen Bewohnern ohne Wohnung dasteht, so die Wohnbaugruppe. In einem ersten Schritt werden einige Neubauten entstehen, in denen die ersten Bestandsmieter und -mieterinnen unterkommen. Danach geht es Schritt für Schritt mit Neubau und Abriss weiter. Um die geplante Zahl an Wohnungen unterzubekommen, wird auch die so genannte Weltwiese in Teilen überbaut.

    Ganz ohne Widerspruch dürften die Pläne nicht bleiben: Im Stadtteilentwicklungskonzept für Kriegshaber ist ein Erhalt der Weltwiese gewünscht, ebenso ein Erhalt von Centerville-Nord. V-Partei-Stadtrat Roland Wegner kündigte im Wahlkampf sogar ein Bürgerbegehren zum Erhalt der Weltwiese an, das allerdings nie so recht in Gang kam. Offen ist auch, wie die Pläne im benachbarten Neubau-Gebiet Reese-Park aufgenommen werden. Vor sechs Jahren gab es dort schon Aufregung von manchen Eigentümern, die sich über den relativ hohen Anteil an geförderten Wohnungen in dem Neubaugebiet beklagten.

    Gebiet im Augsburger Westen wird deutlich verdichtet

    In jedem Fall wird es, zusammen mit dem Bau der Polizeiinspektion-West und der neuen WBG-Firmenzentrale in unmittelbarer Nachbarschaft - auf eine deutliche Verdichtung hinauslaufen. Insgesamt wird dieser Teil des Augsburger Westens in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt im Augsburger Wohnungsbau sein. In einem Kilometer Umkreis von der Carl-Schurz-Straße wachsen im Ackermann-Park beim Dehner-Gartencenter mehr als 400 Wohnungen in die Höhe, im Reese-Park (östlicher Teil) wurde zuletzt ein verdichtetes Konzept mit Mehrfamilien- statt Einfamilien- und Reihenhäusern verabschiedet. Zudem laufen Abrissarbeiten auf dem Dierig-Areal (etwa 200 Wohnungen) sowie dem früheren Firmengelände der Firma Castro (etwa 80 Wohnungen) in Pfersee-Nord. Perspektivisch wird zudem die Firma Eberle ihren Produktionsstandort aufgeben. Auch dort sind Wohnungen geplant.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden