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Augsburg: Ab 1. Mai wird die Augsburger Maxstraße zur Fußgängerzone

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Ab 1. Mai wird die Augsburger Maxstraße zur Fußgängerzone

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    Verkehrsversuch Maximilianstraße: Am 1. Mai startet der Verkehrsversuch der autoarmen Maxstraße.
    Verkehrsversuch Maximilianstraße: Am 1. Mai startet der Verkehrsversuch der autoarmen Maxstraße. Foto: Silvio Wyszengrad

    Am Montag in einer Woche ist es soweit: Ab 1. Mai wird die Maximilianstraße zwischen Merkur- und Herkulesbrunnen für ein Jahr zur Fußgängerzone. Die Zufahrt ist dann nur noch für Lieferverkehr, Anwohner sowie Busse und Taxis im Schritttempo möglich. Das Schritttempo gilt dort auch für den Radverkehr. Bereits ab kommendem Montag wird tagsüber ein Parkverbot gelten, damit zwölf vier bis fünf Meter hohe Bäume in Stahltöpfen aufgestellt werden können. Zudem werden im gesamten verkehrsberuhigten Bereich Sitzbänke eingerichtet. 

    Ab 1. Mai ist dann - von Ausnahmen abgesehen - die Zufahrt verboten. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) betonte im Vorfeld, dass es sich um einen ergebnisoffenen Versuch handle. "Wir möchten das Jahr nutzen, um auszuprobieren, wie eine autoarme Maximilianstraße aussehen kann und wie sich die Aufenthaltsqualität durch entsprechend andere Nutzung der Straße verändert." Dazu gehöre auch, sich Rückmeldungen von Anwohnern, Besuchern und Gastronomie und Einzelhandel zu holen. Weber hatte zuletzt schon anklingen lassen, dass die Straße im Sommer belebt sein werde, die Perspektiven im Winter für den extrem breiten Straßenraum aber sicher schwieriger seien. 

    Die Maximilianstraße soll mehr Aufenthaltsqualität bekommen

    Die weitgehend autofreie Maximilianstraße hatte der Stadtrat beschlossen, um mehr Aufenthaltsqualität in die Innenstadt zu bekommen. Mit diesem Ziel waren die Gehwege in der Maxstraße im Zuge der Sanierung vor zehn Jahren deutlich verbreitert und die Zahl der Stellplätze reduziert worden, nun geht die Stadt einen Schritt weiter. Schon in den Corona-Sommern hatte die Stadt die Zufahrt an den Wochenenden nachts verboten, um angesichts geschlossener Clubs Platz für Nachtschwärmer im Freien zu schaffen. Dass nachts keine getunten Autos mehr Schaurunden drehten, kam bei Anwohnern gut an. 

    Doch bei Geschäftsleuten wird die nun anstehende ganztägige Sperrung zum großen Teil kritisch gesehen, weil Läden nicht mehr direkt anfahrbar sind. Die Fußgängerzone lasse sich zudem nicht unendlich vergrößern. In der Maximilianstraße fallen 50 Stellplätze weg, in den betroffenen anliegenden Gassen (Winter- und Dominikanergasse sowie Apothekergäßchen) neun Stellplätze. 

    Lokale in der Augsburger Maxstraße dürfen die Parkplätze nutzen

    Während des Verkehrsversuchs können die Lokale auch die Stellplätze für Außengastronomie nutzen, zudem plant die Stadt dort eine Bühne für künstlerische Darbietungen lokaler Akteure. In der Planung ist unter anderem eine Boule-Bahn. Allerdings wird es kein Permanent-Programm geben. Großes Programm gebe es zur Langen Kunstnacht und den Sommernächten. Auch in der Radwoche werde die Maxstraße zum zentralen Anlaufpunkt. Darüber hinaus plant die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut ein Projekt zur kreativen Stadtentwicklung. Neben der spanischen Stadt Logrono wurde Augsburg als Pilotstadt ausgewählt. Akteure aus dem Kultur- und Kreativbereich sollen sich Gedanken machen, wie in der Maximilianstraße und dem Theaterviertel die Aufenthaltsqualität gesteigert werden kann. Die Umsetzung ist fürs zweite Halbjahr 2023 geplant. Theoretisch, so Kulturreferent Jürgen Enninger (Grüne), ließen sich die Erkenntnisse auf andere Stadtteile übertragen. 

    In einem Jahr soll der Stadtrat dann entscheiden, ob der Versuch zur dauerhaften Lösung wird. Die Stadt hatte bereits vor 22 Jahren schon einmal Poller am Herkulesbrunnen errichtet, um die Maxstraße verkehrszuberuhigen, diesen "Stöpsel" nach drei Monaten aber wieder gezogen. Daraufhin wurde die "kurze Maximilianstraße" zwischen Moritzplatz und Rathausplatz zur Fußgängerzone gemacht. 

    Mit Pollern, von Bürgerinnen und Bürgern "Stöpsel" genannt, wurde schon einmal ein Versuch unternommen, den Verkehr in der Maximilianstraße zu reduzieren.
    Mit Pollern, von Bürgerinnen und Bürgern "Stöpsel" genannt, wurde schon einmal ein Versuch unternommen, den Verkehr in der Maximilianstraße zu reduzieren. Foto: Wolfgang Diekamp (Archiv)

    Während des Verkehrsversuchs wird es am Herkulesbrunnen für den Verkehr eine Wendemöglichkeit geben. Der Lieferverkehr darf zwischen 6 und 11.30 Uhr sowie am Nachmittag zwischen 15 und 16 Uhr in die Straße. Am Samstag ist die Zufahrt von 6 bis 10 Uhr erlaubt. Anwohner und Gewerbetreibende dürfen mit Ausnahmegenehmigung unabhängig von der Uhrzeit in die Maxstraße. Für Hotelübernachtungsgäste des Maximilian's ist die Zufahrt zum Be- und Entladen rund um die Uhr erlaubt. Die anliegenden Gassen werden in den Verkehrsversuch mit einbezogen, weil eine Ausfahrt aus den schmalen Gassen mit ihren Einbahnregelungen nur über die Maxstraße möglich ist. Die Katharinengasse liegt nicht im Versuchsbereich, sodass das dortige Parkhaus wie gewohnt erreichbar bleibt. Die Parkflächen für Roller werden an die Ecke Hallstraße/Maximilianstraße verlegt. Dort befindet sich auch der neue E-Scooter-Parkplatz. 

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