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Augsburg: 700 "Corona-Demonstranten" ziehen am Friedensfest durch die Innenstadt

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700 "Corona-Demonstranten" ziehen am Friedensfest durch die Innenstadt

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    Der Demonstrationszug startete an den Ladehöfen in der Nähe des Augsburger Hauptbahnhofes.
    Der Demonstrationszug startete an den Ladehöfen in der Nähe des Augsburger Hauptbahnhofes. Foto: Annette Zoepf

    Der Mann wirkt angesichts der Frage nahezu fassungslos. "Warum ich heute demonstriere?", wiederholt er, um sofort zu antworten: "Solange die Grundrechte immer noch eingeschränkt werden, gehe ich auf die Straße." Die "Corona-Demonstranten" haben in Augsburg ihre zweimonatige Sommerpause beendet. Das "Bürgerforum Schwaben", hat mit einem Marsch am frühen Montagabend die nächste Demo-Reihe eingeläutet.

    Rund 600 Menschen sind laut Polizei an den Startpunkt in der Ladehofstraße nahe dem Hauptbahnhof gekommen. Die Slogans auf den mitgebrachten Schildern sind kaum neu. "Wir sind das Volk", "Freiheit – ich träum von dir" oder "Nein zur Dreimonatsspritze" ist darauf zu lesen. "Ich finde es schön, dass die Menschen wieder auf die Straße gehen", sagt eine Teilnehmerin. Ihrer Meinung nach sollte jeden Tag vor Rathäusern demonstriert werden. "Die Bürgermeister schlafen alle und tun nichts für uns." Auf die Frage, was sie von den Kommunalpolitikern erwarte, sagt sie: "Dass man sich um die Menschen kümmert, die nicht alles haben. Unseren lieben Gästen wird schließlich auch geholfen." Weiter will sie sich nicht dazu äußern. Einige der Teilnehmenden wollen erst gar nicht mit Medien sprechen. Beifall und Getrommel begleiten die einleitenden Worte von Michaela Königsberger vom "Bürgerforum Schwaben", die zur mittlerweile 43. "Friedensdemo" in Augsburg begrüßt.

    Polizei zählt 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Demonstration in Augsburg

    Seit über zwei Jahren, so die Vorsitzende des veranstaltenden Vereins, gehe man nicht nur wegen der Corona-Politik auf die Straße, sondern auch wegen aller Missstände. Königsberger hat eine lange Liste an Kritikpunkten parat, von "künstlich beigefügter Rohstoff- und Lebensmittelknappheit" bis hin zu Nebenwirkungen durch Corona-Impfungen.

    Eine Frau protestiert am Theodor-Heuss-Platz gegen die Demonstranten.
    Eine Frau protestiert am Theodor-Heuss-Platz gegen die Demonstranten. Foto: Annette Zoepf

    Auch der Appell, aus "diesem System" auszusteigen und sich "ein eigenes, autarkes System aufzubauen", kommt bei vielen gut an. Unter Begleitung der Polizei bewegt sich der Demonstrationszug, bei dem die Polizei schließlich bis zu 700 Teilnehmende zählt, durch die Innenstadt. Am Theodor-Heuss-Platz steht eine einsame Gegendemonstrantin. "Impfen ist Leben, ist Freiheit, ist Verantwortung" ist auf ihrem Schild zu lesen.

    Die "Corona-Demos" sollen laut dem Bürgerforum nun wieder jeden Samstag in Augsburg stattfinden, auf zwei verschiedenen Routen im Wechsel. Bis Ende September habe man eine Anmeldung für alle Samstagstermine mit einer geschätzten Anzahl mit jeweils bis zu 5000 Teilnehmern abgegeben. Die Zahl wurde vorsichtshalber höher angesetzt. Werde eine geringer angemeldete Zahl überschritten, heißt es, müsste die Veranstaltung abgebrochen werden.

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