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2023 gibt es wieder ein Historisches Bürgerfest in Augsburg

Augsburg

Nach fünf Jahren Pause gibt es in Augsburg wieder ein Bürgerfest

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    Auch bei der Neuauflage des Augsburger Bürgerfests von 4. bis 8. August wird es wieder Feuershows geben.
    Auch bei der Neuauflage des Augsburger Bürgerfests von 4. bis 8. August wird es wieder Feuershows geben. Foto: Michael Hochgemuth (Archivbild)

    Tollkühne Schwertkämpfer, edel gewandete Patrizier, Spielleute, Landsknechte und Feuergaukler – sie alle tummeln sich vom 4. bis 8. August auf dem Bürgerfest Luginsland der Interessensgemeinschaft Historisches Augsburg. Nach fünfjähriger Pause wagen die Verantwortlichen einen Neubeginn und setzen dabei auf einen neuen Veranstaltungsort. 

    Denn diesmal wird das fünftägige Fest nicht, wie zuletzt, am Roten Tor gefeiert, sondern auf einem Gelände an der Thommstraße in der Nähe der MAN. Unterhalb des Ausflugslokals Lug ins Land können die Besucher bis zum Augsburger Friedensfest am 8. August auf Zeitreise gehen. Geboten wird ein breites Programm, das im Schatten der Stadtmauer die stolze Geschichte Augsburgs erlebbar machen soll. 

    Dabei haben die Veranstalter einen besonderen Fokus darauf gelegt, dass sich die Besucher aktiv einbringen können. Wer will, kann bei den Vorführungen der Kampfkunstschule selbst zum Schwert greifen oder am flackernden Lagerfeuer Stockbrot grillen. Für die Kinder gibt es ein handbetriebenes Karussell, eine Kegel- und eine Pferdchenbahn. Die Besucherinnen und Besucher können beim Bogenschießen ihre Treffsicherheit beweisen, eine Führung durch das Luginsland mitmachen, das Renaissance-Theater bei der Bastion besuchen, Märchen-Erzählungen lauschen oder zur Musik der Bands "Bernsteyn" und "Tolstafanz" tanzen. 

    Enttäuschung über fehlende Unterstützung beim Bürgerfest durch die Stadt Augsburg

    Doch bis dahin war es ein weiter Weg, wie Michael Beltran, zweiter Vorsitzender der Interessensgemeinschaft, erklärt. Lange war nicht klar, ob es tatsächlich eine Neuauflage des Bürgerfests in Augsburg geben würde. "Jetzt, wo die größten Probleme aus dem Weg geräumt sind, schlafe ich wieder gut. Aber es hat Nächte gegeben, da bin ich heulend ins Bett gegangen. Das hat mich viel Kraft gekostet", gibt er zu. Viele Hindernisse habe es für die 500 Mitglieder umfassende Interessengemeinschaft zu überwinden gegeben.

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    Neben Ritterturnier, Speis und Trank gab es zum Abschluß des zweiten Abends eine mitreißende Feuershow

    Angefangen von der Stromversorgung bis hin zur Frage, inwiefern das Areal überhaupt genutzt werden kann, nachdem ein Teil der einsturzgefährdeten Stadtmauer dort abgesperrt ist. Insbesondere die Verhandlungen mit der Stadt über eine finanzielle Beteiligung seien kräftezehrend gewesen. Die Hutschnur riss Beltran dann endgültig, als die Stadt im Zuge der Übernahme der Schirmherrschaft durch Oberbürgermeisterin Eva Weber gefragt habe, ob die Veranstaltung denn finanziell abgesichert sei. "Das ist in dem Zusammenhang wohl eine Standardfrage. Aber da bin ich wirklich geplatzt." Immer wieder habe man sich wegen einer Absicherung oder Bürgschaft an die Stadt gewandt. "Und dann hörst du so was. Für die Sommernächte hat die Firma, die das organisiert, 200.000 Euro bekommen und wir als gemeinnütziger Verein bekommen gar nichts. Da muss ich mich für meine Stadt wirklich schämen."

    Veranstalter des Historischen Bürgerfests hoffen 2023 auf 15.000 Besucher

    Im Nachgang dieses Gespräches habe sich dann Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle bei ihm gemeldet. Er habe dabei in Aussicht gestellt, dass die Stadt die Interessengemeinschaft nicht im Regen stehen lassen werde, falls das Bürgerfest witterungsbedingt ins Wasser fallen sollte. Will die Interessengemeinschaft mit einem Plus aus der Sache gehen, müssen nach deren Kalkulation an den fünf Tagen insgesamt 15.000 Besucherinnen und Besucher auf das Areal an der Bastion Luginsland kommen. "Wenn es fünf Tage lang regnet und nur 7500 kommen, dann können wir den Verein dicht machen, wenn uns keiner auffängt", sagt Beltran klar. Das Risiko sei groß, die IG setze in diesem Jahr alles auf eine Karte. "Aber wir sind jetzt einfach stolz, dass wir es auch ohne Zuschüsse der Stadt bewältigen können. Und wenn nicht genug Besucher kommen, dann können wir zwar wahrscheinlich den Verein auflösen, aber dann hatten wir trotzdem ein tolles Fest."

    Eintrittspreise und Öffnungszeiten beim Augsburger Bürgerfest

    Der Tageseintritt für Erwachsene kostet 8 Euro. Kinder zahlen, ebenso wie Schüler, Studenten und Menschen mit Behinderung, 4 Euro. 

    Die Dauerkarte, die an allen fünf Festtagen gilt, gibt es für 32 Euro bzw. 16 Euro ermäßigt (Kinder, Schüler, Studenten, Menschen mit Behinderung). Die Familienkarte kostet 20 Euro. Dabei sind ab dem zweiten Kind alle weiteren Kinder frei. Am Friedensfest, 8. August, haben Kinder bis 14 Jahre bis 18 Uhr freien Eintritt.

    Das Festareal an der Thommstraße ist zu folgenden Zeiten geöffnet: 

    Freitag, 4. August, 17 bis 24 Uhr 

    Samstag, 5. August, 14 bis 24 Uhr 

    Sonntag, 6. August, 14 bis 23 Uhr 

    Montag, 7. August, 17 bis 24 Uhr 

    Dienstag, 8. August (Friedensfest), 14 bis 23 Uhr

    Um das Bürgerfest doch noch realisieren zu können, hatte die IG sogar eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Mehr als 100 Personen haben in diesem Zug gespendet und so unter anderem die Erneuerung der PC-Hardware möglich gemacht, daneben bekommen die Organisatoren viele Dinge über unentgeltliches Sponsoring, etwa die Autos für die Terrorsperren oder die Plakate. Dennoch, gibt Beltran zu, habe man sich von der Crowdfunding-Kampagne mehr versprochen. "Das reicht leider hinten und vorne nicht. Wir können davon noch nicht einmal die Bands bezahlen." Die Ausgaben müssen daher zum großen Teil über die Eintrittsgelder finanziert werden. Trotzdem habe man versucht, den Wegzoll moderat zu halten. "Wir haben die Preise generell etwas niedriger angesetzt und hoffen, dass wir so mehr Besucher aufs Gelände bekommen."

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