Stadtjugendring: Eine Versammlung im Zeichen des Abschieds
Beim Stadtjugendring gibt Geschäftsführer Helmut Jesske bald die Verantwortung an seine Nachfolgerin ab. Die Finanzen stehen gut. Es gibt aber Bedarf für mehr Personal.
Die Frühjahrsvollversammlung des Stadtjugendrings Augsburg (SJR) zählt in der Nachbetrachtung wohl zu den unaufgeregteren Sitzungen. Es gab kein Thema, das für Diskussionen sorgte und auch sonst keine größeren Probleme, die Vorstandschaft und Delegierte zur Sprache brachten. Und doch war es eine besondere Sitzung - die letzte für Geschäftsführer Helmut Jesske, der im Oktober nach über 20 Jahren auf seinem Posten in die passive Phase seiner Altersteilzeit geht. Deshalb standen in Grußworten und Ansprachen die Zeichen auf Abschied.
Für Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU) ist Jesske ein "Tausendsassa", einer, der selber aus der Jugendarbeit komme und der es sehr wohl verstehe, sich mit dem "Säbel als auch dem Florett" für die Belange der jungen Menschen einzusetzen. Schenkelberg sprach aus eigener Erfahrung - so habe Jesske gerne auch im Jugendhilfeausschuss "auf den Tisch gehauen". Immer dann, wenn er den Eindruck hatte, dass für kleine Kinder aufgrund des Rechtsanspruchs viel getan werde und die Bedürfnisse von Jugendlichen dagegen oft nicht anerkannt würden.
Helmut Jesske hat schon 80 Vollversammlungen besucht
Seine erste Vollversammlung habe er 1980 beim Kreisjugendring Augsburg Land besucht, berichtete Helmut Jesske. Im Verlauf der Jahre, in denen er als Delegierter, Vorsitzender und schließlich auch Geschäftsführer Vollversammlungen besuchte, waren insgesamt 80 zusammengekommen. Er erhielt stehenden Applaus von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Versammlung. Seine Nachfolgerin ist keine Unbekannte: Heidi Hofstetter war selber als Delegierte, Vorstandsmitglied und Vorsitzende beim SJR und arbeitet dort derzeit noch im Team Personal, bevor sie ab Juli von Jesske eingearbeitet wird.
Aufgrund des Führungswechsels werde es im Herbst noch eine umfassende Revision geben, informierte Rechnungsprüfer Roberto Armellini. Um die Finanzen sei es gut bestellt. Der SJR habe - auch aufgrund des positiven Verlaufs des Modularfestivals 2023 - weiter Rücklagen aufbauen können: knapp 490.000 Euro. Es gebe keine Schulden. Armellini hat jedoch festgestellt, dass der SJR einen höheren Zuschuss für etwa den IT-Bereich benötige. "Da gibt es einen Sachkostenzuschuss wie vor zehn Jahren, dabei hat sich in diesem Bereich sehr viel getan." SJR-Vorsitzende Marlene Mechold betonte, dass auch einen Bedarf gebe, die personelle Ausgestaltung der Jugendhäuser zu verbessern. Dennis Galanti und Johanna Büchl vom städtischen Amt für Kinder, Jugend und Familie stellten in einem Impulsvortrag den "Teilplan Jugend" vor, in dem Handlungsempfehlungen in den Bereichen Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Jugendschutz und Jugendhilfe zusammengetragen wurden.
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