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Abfallverwertung in Augsburg: Mehr Energie durch Biomüll

Abfallverwertung in Augsburg

Mehr Energie durch Biomüll

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    Die Kompostierungsanlage der AVA (rot gekennzeichneter Bereich) wird um eine Vergärungsanlage erweitert.
    Die Kompostierungsanlage der AVA (rot gekennzeichneter Bereich) wird um eine Vergärungsanlage erweitert. Foto: AVA

    Immer mehr „vom Entsorger zum Versorger“ entwickelt sich die AVA Abfallverwertung Augsburg GmbH. Aus diesem Grund kündigt Geschäftsführer Dirk Matthies ein weiteres „großes Projekt“ in diese Richtung an. Die hauseigene Kompostieranlage soll zu einer Bioabfallvergärungsanlage umgebaut werden. Weil das Unternehmen die Bürger sowie unmittelbaren Nachbarn mitnehmen und über die Details rechtzeitig in Kenntnis setzen möchte, findet am kommenden Mittwoch, 28. März, um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung im Pfarrheim Edith Stein, Neuburger Straße 274, statt.

    Investitionen von 14,4 Millionen Euro

    Rund 14,4 Millionen Euro will das Lechhauser Unternehmen bis zur Fertigstellung Ende 2013 in dieses Unterfangen investieren. Erzeugt werden sollen jährlich circa 26 Millionen Kilowattstunden Biogas sowie 1,4 Millionen Kilowattstunden Strom. Würde die AVA das bei der Vergärung erzeugte Methan anstelle der Gaseinspeisung vollständig in einem Blockheizkraftwerk verstromen, könnten jährlich mehr als 10000 Megawatt-Stunden Strom und noch einmal so viel Megawatt-Stunden Wärme erzeugt werden.

    Zum Vergleich: Das geplante Restwasserkraftwerk am Hochablass ist auf eine vergleichbare Strommenge – also 10000 Megawatt-Stunden Strom – ausgelegt. Von Vorteil ist laut Matthies, dass die AVA bereits vorhandene Möglichkeiten nutzt, nicht in die Natur eingreifen muss und ferner keine Zunahme des Verkehrsaufkommens zu befürchten ist.

    Wegen der geschlossenen Bauweise mit neuen Aggregaten beziehungsweise Lüftern sei die Anlage zusätzlich geruchs- und schallisoliert. Außerdem hat sie Aussicht auf eine langfristig gesicherte Auslastung. Schon mit Blick auf die Energiewende mache man den Standort am Mittleren Moos damit „noch hochwertiger“.

    Wichtiger Beitrag zum Ressourcenschutz

    In der Vergärungsanlage sollen künftig 45000 Tonnen Bioabfälle verarbeitet werden. Diese stammen aus dem Verbandsgebiet des Abfallzweckverbandes – also der Stadt Augsburg sowie den benachbarten Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg. Von der neuen Vergärungsanlage versprechen sich die AVA-Verantwortlichen nur Vorteile, da neben der Energieerzeugung zusätzlich 10000 Tonnen Kompost sowie 15000 Tonnen flüssiger Dünger erzeugt werden.

    Vor dem Hintergrund der Endlichkeit der weltweiten Phosphor-Vorräte, ohne die kein Pflanzenwachstum möglich ist, sei dies ein wichtiger Beitrag zum Ressourcenschutz. Die AVA kann bereits heute durch die Turbinen des Abfallheizkraftwerks neben der Eigenversorgung laut Matthies rund 30000 Haushalte mit Energie und Wärme versorgen. Durch diese umweltschonende Form der Energieerzeugung können – bezogen auf alle deutschen Müllverbrennungsanlagen – jährlich rund vier Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 vermieden werden.

    Nachhaltige Energieversorgung in der Stadt Augsburg und der Region

    Mit seinen verschiedenen Projekten verfolgt das Unternehmen im Osten Augsburgs das Ziel, zur nachhaltigen Energieversorgung in der Stadt Augsburg und der Region beizutragen. Die Kombination von Kompostierung und Thermischer Abfallbehandlung gilt laut Dirk Matthies bis heute als Vorzeigemodell. Der gleichzeitig erzeugte Kompost wird als „Schwabenerde“ an Privatpersonen ebenso abgegeben wie an Garten- und Landschaftsbauer oder landwirtschaftliche Abnehmer.

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