Eine Einigung über den Zukunftstarifvertrag und die Arbeitsplatzgarantie für die 6400 Beschäftigten der Augsburger Verlagsgruppe Weltbild scheint in greifbarer Nähe zu sein. Am Freitag haben Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertreter in Augsburg erneut darüber verhandelt, wie es im Falle eines Verkaufs des Unternehmens für die Mitarbeiter weitergeht. Es war bereits die vierte Verhandlungsrunde.
Die Gewerkschaft Verdi spricht von einem „tragfähigen Kompromiss“, der dabei erzielt wurde. Die Verhandlungen stünden „unmittelbar vor dem Abschluss“, heißt es in einer schriftlichen Erklärung. Wie der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz gegenüber unserer Zeitung erklärte, gehe man davon aus, dass der Zukunftstarifvertrag bereits Mitte April unter Dach und Fach gebracht werde. „Aus unserer Sicht sind die Verhandlungen beendet“, so Verdi-Verhandlungsführer Stefan Kraft. Eine Einschätzung der Geschäftsführung war bislang nicht zu erhalten.
Offenbar haben die Parteien am Freitag aber auch bei der zuletzt noch umstrittenen Forderung nach einer Beschäftigungssicherung eine Lösung gefunden. Laut Verdi habe man sich darauf verständigt, dass es ab jetzt für einen Zeitraum von 32 Monaten keine Kündigung geben werde. Damit ist die Gewerkschaft deutlich von ihren ursprünglichen Forderungen abgewichen.
Letzter Knackpunkt ist wohl noch eine Schutzklausel für die Beschäftigungssicherung. Nach Gewerkschaftsangaben wird sich die Geschäftsführung dazu in der kommenden Woche juristischen Rat holen. Dann sind die Bischöfe an der Reihe. Der Aufsichtsrat muss dem Vertrag zustimmen. Weltbild gehört bislang mehreren Bistümern, der Soldatenseelsorge und dem Verband der Diözesen Deutschlands. Sie sind in dem Gremium vertreten.