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Zugunglück: Trotz Unglück in Bad Aibling: "Zugfahren ist sicher"

Zugunglück

Trotz Unglück in Bad Aibling: "Zugfahren ist sicher"

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    Die Bayerische Regiobahn BRB betreibt im Großraum Augsburg zwei von drei Strecken, die eingleisig sind wie die Umglückstrasse bei Bad Aibling.
    Die Bayerische Regiobahn BRB betreibt im Großraum Augsburg zwei von drei Strecken, die eingleisig sind wie die Umglückstrasse bei Bad Aibling.

    Wie sicher ist das Zugfahren in der Region Augsburg? Diese Frage kommt nach dem schrecklichen Unglück von Bad Aibling auf. Doch ist sie auch angebracht? Einer, der jeden Tag Zug fährt, ist Winfried Karg vom Fahrgastverband Pro Bahn. Anlass für eine grundsätzliche Sicherheitsdiskussion im Bahnverkehr sieht der Pendler allerdings nicht.

    Bayerische Regiobahn betreibt im Großraum Augsburg zwei eingleisige Strecken

    Die Betroffenheit nach dem frontalen Zusammenstoß zweier Regionalzüge am Faschingsdienstag ist groß. Sie ist auch bei dem privaten Eisenbahnbetreiber Bayerische Regiobahn (BRB) zu spüren. Auf deren Homepage wird sie mit einem Text in einem dicken, rot schraffierten Balken ausgedrückt: „Die Transdev-Gruppe zeigt sich tief erschüttert von dem schweren Zugunglück bei Bad Aibling und spricht allen Betroffenen ihr Mitgefühl aus.“ Das Unternehmen betreibt im Großraum Augsburg zwei von drei Strecken, die wie die Unglückstrasse nur eingleisig sind, und wo sich die Züge im Normalfall in den Bahnhöfen und Haltepunkten begegnen: die Paartalbahn zwischen Augsburg-Hochzoll und Ingolstadt und die Ammerseebahn zwischen Augsburg und Schongau, die in Mering von der großen Ausbaustrecke abzweigt. Dann gibt es noch die Strecke von Bobingen über Klosterlechfeld nach Kaufering, die von DB Regio betrieben wird. Die Regiobahn BRB ist eine Schwester der Bayerischen Oberlandbahn, die auch die vom

    Bei der Regiobahn will man zum jetzigen Zeitpunkt zu dem Unglück selbst keine Stellungnahme abgeben. Aber auch über Details zum Thema Sicherheit gibt es keine Aussage. Die BRB verweist auf Zughersteller und den Netzbetreiber, die DB Mobility Logistics.

    Eine Sprecherin der Deutschen Bahn betont auf Anfrage unserer Zeitung, die Bahn sei eines der sichersten Verkehrsmittel. Die Aussage, eingleisige Strecken seien dabei weniger gesichert, sei nicht richtig. Denn die Bahn unterscheide bei den Sicherheitseinrichtungen nicht nach ein- und zweigleisigen Strecken. Bei allen Strecken sei das gleiche Sicherheitssystem eingesetzt, so die Sprecherin. Dabei handelt es sich um die sogenannte „Punktförmige Zugbeeinflussung“, kurz: PZB. Das System sorgt dafür, dass Züge zum Stehen kommen, wenn Signale nicht beachtet oder die zulässigen Geschwindigkeiten nicht eingehalten werden. Zuständig dafür ist der Netzbetreiber.

    Zugunfälle sind sehr selten

    Für Winfried Karg, der täglich von Aichach nach Augsburg pendelt, ist eine Diskussion über die Sicherheit auf der Schiene nicht angebracht. Ein mulmiges Gefühl habe er schon gar nicht, wenn er Zug fährt. In Deutschland gebe es im weltweiten Vergleich ein „sehr, sehr hohes Sicherheitsniveau“, betont er. Die hohe Messlatte sei gut und richtig. Allein die Tatsache, dass Züge automatisch gebremst werden, wenn sie ein rotes Signal überfahren, müsse man sich einmal im Pkw- und Lkw-Verkehr vorstellen. „Wenn man in

    Er wolle nicht zynisch Mensch gegen Mensch aufwiegen, doch man müsse da ansetzen, wo Jahr für Jahr in Deutschland die meisten Todesopfer zu beklagen seien. Karg weist außerdem darauf hin, dass Bahnfahren auch wegen der hohen Sicherheitsvorschriften teuer und manchmal langsam sei. Und dann stiegen die Leute aufs unsichere Auto um, stellt Karg fest.

    Was die denkbare Unglücksursache „menschliches Versagen“ anbelangt, sagt Karg: Wo Menschen seien, ließen sich Fehler leider nicht vermeiden. Bei der hohen Verantwortung von Bahnmitarbeitern habe ein Fehler schnell besonders große Ausmaße. Das sei die besondere Tragik von Bad Aibling.

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