Das Gespräch abseits von Reporterblöcken und Blitzlichtern dauerte kurz, aber der Ausgang war eindeutig: Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) und Plastinator Gunther von Hagens sprachen zehn Sekunden im Foyer der Messehalle miteinander, am Ende marschierte Gribl erbost mit einer Decke bewaffnet durch die Körperwelten-Ausstellung schnurstracks in den Raum, in dem von Hagens eine halbe Stunde zuvor ein Sex-Plastinat vor der Presse enthüllt hatte. Unverhüllt war dort der Akt zweier plastinierter Körper zu sehen, zusätzlich zum bereits seit einigen Wochen mit Goldfolie verhüllten "Liegenden Akt von Augsburg". Zwei-Meter-Mann Gribl warf die Decke über die überkopfhohe Vitrine und ließ später einen blickdichten Bauzaun aufstellen.
Zoff bei "Körperwelten" in Augsburg