Nachdem eine grobe Planung für das neue Viertel Haunstetten Südwest vorliegt, haben die Grünen die Forderung nach einer sogenannten städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme für das Areal erneuert. Bodenspekulation müsse für das Viertel, für das in frühestens sieben Jahren die Bagger rollen könnten, rechtzeitig verhindert werden, so Stadträtin Verena von Mutius-Bartholy. „Mit einer städtebaulichen
Es zeichnet sich schon ab, dass die Frage des Bodens für Haunstetten Südwest nicht ganz einfach wird. Wo künftig Wohnhäuser und ein Park entstehen sollen, liegen momentan Äcker. Die Neigung zum Verkauf ist bei den Landwirten, die die Flächen für den Betrieb ihrer Bauernhöfe benötigen, nicht übermäßig ausgeprägt.
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Bei einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme haben Kommunen bei der Planung von größeren Baugebieten mehr Befugnisse. Ziel ist, dass Planungen aus einem Guss entstehen können, die nicht vom Zuschnitt einzelner Grundstücke abhängig sind. Kann keine Einigung mit einzelnen Eigentümern erzielt werden, steht als Druckmittel sogar eine Enteignung als schärfstes Mittel zur Verfügung.
Um Spekulation zu verhindern (je näher das Baurecht rückt, desto mehr werden die Ackerflächen wert), können Kommunen die Preise einfrieren. Die Wertsteigerung durch die Baulandschaffung wird dann später an alle Eigentümer anteilig ausbezahlt, nachdem die Kommune einen Anteil für die Entwicklung der Infrastruktur (Straßen, Schulen, Grünanlagen etc.) einbehalten hat.
Somit profitiere die Allgemeinheit von dieser Maßnahme, so von Mutius-Bartholy. Baureferent Gerd Merkle (CSU) sagte bei Haunstetten Südwest allerdings von Anfang an, dass er das Gebiet gemeinsam mit den Eigentümern entwickeln und vom Instrument der „städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme“ keinen Gebrauch machen wolle.
Bei Eigentümern stieß die Stadt auf Widerstand
Hintergrund: Die Stadt wollte das Areal schon 1991 zum Bauland machen und dieses Instrument nutzen. Mit ihren Überlegungen stieß sie damals bei Eigentümern aber auf Widerstand, sodass die Planungen fünf Jahre später ganz fallengelassen wurden. Auch zuletzt hieß es, dass man einen „kooperativen Weg“ gehen wolle.
In einem nächsten Schritt soll mit Anwohnern und Eigentümern vertieft diskutiert werden. Sollte der Siegerentwurf umgesetzt werden, würde das Thema Boden auch erst nach und nach aktuell werden. Die Planungen, die aber noch konkretisiert werden müssen, sehen vor, im Areal rund um Hallenbad und Schule sowie entlang eines Abschnitts der Postillionstraße zu beginnen. Hier hat die Stadt beziehungsweise städtische Wohnbaugruppe bereits Grundstücke gekauft.
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