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Wirtschaft in Augsburg: Kuka startet mit Rekordaufträgen ins neue Jahr

Wirtschaft in Augsburg

Kuka startet mit Rekordaufträgen ins neue Jahr

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    Kuka: Nach dem Krisenjahr 2009 steht der Konzern jetzt glänzend da. Der Rückenwind kommt vor allem aus der Autoindustrie.
    Kuka: Nach dem Krisenjahr 2009 steht der Konzern jetzt glänzend da. Der Rückenwind kommt vor allem aus der Autoindustrie. Foto: Fred Schöllhorn

    Es ist noch gar nicht so lange her, da fürchteten Kuka-Mitarbeiter  um ihren Job. Die Finanz- und Wirtschaftskrise traf den Augsburger Anlagen- und Roboterbauer verspätet, aber dann mit voller Härte im Jahr 2009. In der Folge stellte Kuka weltweit über 400 Festangestellte aus, mehr als 100 Mitarbeiter in der Region wurden gekündigt. Rund 1000 Beschäftigte mussten damals in die Kurzarbeit.

    Doch nun verkündet der Konzern eine Erfolgsmeldung nach der anderen. Allein im Quartal zwischen Juli und September gingen Rekordaufträge im Wert von über 378 Millionen Euro ein. Das sind 20 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Zwischen Oktober und Dezember 2011 zog die Automatisierungssparte Kuka Systems dann noch vier weitere Millionenaufträge an Land.

    Dabei sorgt die selbe Branche für Rückenwind, die den Konzern vor kurzem noch ins Taumeln brachte: die Automobilindustrie. Die Hersteller scheuten in der Finanzkrise größere Investitionen, die Auftragsbücher bei Kuka blieben leer. Doch nun hat sich die Branche erholt: Die Nachfrage nach deutschen Autos wächst vor allem im Ausland stark an, in den ersten neun Monaten hat die inländische Produktion schon das Vorkrisenniveau übertroffen. „Die Automobilindustrie hatte 2011 einen sehr guten Lauf“, bestätigt Kuka-Sprecher Gert Butter und fügt hinzu. „Auch wir hatten dadurch ein tolles Jahr.“

    Zwar sei das nicht selbstverständlich, da man um jeden einzelnen Auftrag hart kämpfen müsse. Doch der Aufschwung der Autobauer habe natürlich einen großen Anteil an dem Erfolg der vergangenen Monate.

    Traditionell macht Kuka 65 bis 75 Prozent seines Geschäftes mit der Automobilindustrie. In guten Zeiten ist das ein Segen, in schlechten aber ein Fluch. Daher will sich der Konzern künftig breiter aufstellen. „Wir wollen Schritt für Schritt unser Wissen auch für anderen Branchen verwenden“, sagt Butter.

    Kuka-Lösungen auch in anderen Branchen gefragt

    Denn Roboter können natürlich nicht nur beim Bau von Wagen helfen. Sie können auch schleifen, schweißen, sortieren, kleben und bestücken. Deswegen ist Kuka daran interessiert sein Know-How auch außerhalb der Autoindustrie einzusetzen, in der sogenannten General Industry. Die Palette möglicher Anwendungen ist riesig. Von der Gießerei über die Kunststoffverarbeitung bis hin zur Luftfahrt können Lösungen aus dem Hause Kuka theoretisch überall genutzt werden.

    Der Konzern hat auch die Zukunftsbranchen Medizintechnik und Solarindustrie im Blick. „Letztendlich finden unsere Roboter und Automatisierungen überall dort Verwendung, wo es um sehr schwere Arbeit geht und dort, wo es um sehr viel Feingefühl geht“, meint Butter. Ein Beispiel für die filigrane Tätigkeit ist das Werk Erbendorf von Christian Seltmann. Dort helfen Kuka-Roboter bei der Herstellung von Porzellan.

    Den momentan Höhenflug möchte Butter trotzdem nicht überwerten. Die endgültigen Zahlen für das Jahr 2011 liegen ohnehin erst im März vor. Bei der Zahl der Mitarbeiter hat sich der Aufschwung aber schon bemerkbar gemacht. Waren in Augsburg Ende Dezember 2010 noch 2375 Beschäftigte im Einsatz, stieg die Zahl im Juni 2011 auf 2480 und im September auf 2556. Damit liegt Kuka etwa auf dem Niveau der Jahre vor der Krise. Auch in die nahe Zukunft können Kuka-Mitarbeiter mit Optimismus blicken: Die Auftragsbücher sind bis weit ins Jahr hinein gefüllt.

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