Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Wirtschaft: MAN baut in Augsburg Stellen ab: Das sagt die Wirtschaftsreferentin

Wirtschaft

MAN baut in Augsburg Stellen ab: Das sagt die Wirtschaftsreferentin

    • |
    Eva Weber ist 2. Bürgermeisterin der Stadt Augsburg und Wirtschaftsreferentin.
    Eva Weber ist 2. Bürgermeisterin der Stadt Augsburg und Wirtschaftsreferentin. Foto: Anne Wall

    Es war für Mitarbeiter in Augsburg eine Hiobsbotschaft, als das Unternehmen MAN Diesel & Turbo im September ankündigte, am Stammsitz insgesamt 140 Stellen abzubauen. Die Gewerkschaft IG Metall wollte dies nicht klaglos hinnehmen. Proteste gegen die Personalreduzierung gab es von Anfang an. Der Stellenabbau wird nun vollzogen, wobei es in den Verhandlungen einen Erfolg gegeben hat: Es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen.

    Insofern begrüßt die Gewerkschaft IG Metall das Verhandlungsergebnis. Bei einer Belegschaftsversammlung am Montag wurden die Beschäftigten informiert. Am Standort waren zuletzt knapp 4000 Mitarbeiter tätig.

    Weber: Bedauerlich, aber der beste Weg

    Für Augsburgs Wirtschaftsreferentin Eva Weber ist der Einschnitt bei MAN Diesel & Turbo bedauerlich, wobei ein Einfluss von städtischer Seite auf die Firmenführung ohnehin nicht möglich sei. „Dass der Abbau nun aber ohne betriebsbedingte Kündigungen geht, sehe ich unter den bekannten Rahmenbedingungen als besten Weg“, sagte sie auf Anfrage.

    Insgesamt gehe es der heimischen Wirtschaft gut. Zumindest seien ihr gegenwärtig kaum Firmen bekannt, die über Stellenabbau im größeren Stil nachdenken. Einschnitte könne es andererseits immer geben – so wie zuletzt beim Logistikunternehmen „Also Logistics Services“. Es hatte frühere Weltbild-Mitarbeiter beschäftigt. Für 260 von ihnen kommt nun zum 31. März das endgültige Aus. Also Logistics Services verlagert seinen Betrieb nach Tschechien.

    MAN ist einer der größten Arbeitgeber in Augsburg

    Zurück zu MAN Diesel&Turbo: Die Firma MAN gibt es seit 177 Jahren in Augsburg. Im Jahr 1840 hatte der Unternehmer Ludwig Sander mit der Gründung der „Sander’schen Maschinenfabrik“ den Grundstein für die MAN-Geschichte gelegt. Heute gibt am Standort die Firma MAN Diesel & Turbo die Richtung vor. Sie gehört sie zu den größten Arbeitgebern. Ausbildung wird im Konzern großgeschrieben. In Augsburg ist ein Ausbildungszentrum.

    Die Augsburger MAN-Geschichte

    Die Wurzeln des Unternehmens MAN, das heute zu Volkswagen gehört, reichen zurück bis zur Inbetriebnahme der St. Antony Hütte in Oberhausen am 18. Oktober 1758.

    Dass Augsburg zu einer der wichtigsten MAN-Städte werden sollte, ist letztlich dem Unternehmer Ludwig Sander zu verdanken, der 1840 dort eine Maschinenbau-Fabrik gründete, um eine lokale Weberei direkt mit Textilmaschinen zu beliefern.

    Sander verpachtet die Fabrik 1844 an Carl August Reichenbach und dessen Schwager Carl Buz. Sie stellen den Bau von Textilmaschinen ein und setzen stattdessen auf Dampf- und Druckmaschinen. 1844 kommt die Schnellpresse auf den Markt, 1873 die Rotationsdruckmaschine für den Zeitungs- und Buchdruck, die Großauflagen und Massenmedien ermöglicht.

    1857 wird das Werk in eine Aktiengesellschaft unter dem Namen „Maschinenfabrik Augsburg AG“ umgewandelt. Carl von Linde lässt seine Kältemaschine ab 1873 in Augsburg unter Lizenz bauen. So kann etwa Bier dauerhaft gelagert werden.

    Ab 1893 entwickelt Rudolf Diesel in Augsburg den Diesel-Motor, die wichtigste Innovation für MAN.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden