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Wirtschaft: Augsburg: Die Krise ist in vielen Firmen schon vorbei

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Augsburg: Die Krise ist in vielen Firmen schon vorbei

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    Kuka baut in Augsburg Roboter.
    Kuka baut in Augsburg Roboter. Foto: Stefan Puchner (dpa)

    In vielen Firmen ist die Krise schon vorbei: Nur mit Leiharbeitern und Überstunden schaffen Firmen die neuen Aufträge. Kuka Roboter meldet bereits ein zweistelliges Wachstum.

    Die beiden Augsburger Kuka-Firmen stehen für den Wirtschaftsstandort Augsburg. Technik (Roboterbau) vom Feinsten und Produkte, die weltweit Spitze sind, exzellente Fachkräfte - aber auch Kurzarbeit und Personalabbau, wie bei Kuka Systems, dem Anlagenbauer für die Automobilindustrie. Doch die Perspektiven sind wieder gut: Bei den Kuka-Schwesterfirmen wie bei vielen anderen Unternehmen. "Es gibt jetzt wieder deutliche Auftriebskräfte", weißt der Chef-Ökonom der IHK, Peter Lintner.

    "Die Krise ist weitgehend überwunden. Es geht aufwärts", sagte auf Frage der AZ Matthias Jena, Bayerns oberster IG-Metaller, der gestern nach Augsburg kam, um die Kuka-Werke zu besuchen. Der Wirtschaftsstandort sei breit und gut aufgestellt. Viele neue Aufträge müssten jetzt wieder abgearbeitet werden, so Jena. Auch Kuka Roboter ist derzeit voll ausgelastet. In den nächsten Monaten sind die Auftragsbücher voll.

    "Zum Teil geht das nur mit vielen Leiharbeitern und Überstunden", weiß aber der regionale IG Metall-Chef Jürgen Kerner. Noch vor wenigen Monaten gab es in Augsburg dagegen fast 20 000 Kurzarbeiter. Die Anstrengungen der Gewerkschaft gehen nun dahin, die Zahl der Leiharbeiter zu begrenzen. Große Firmen sollen sich untereinander Facharbeiter ausleihen. Schon rund 100 Mitarbeiter haben die Chance nutzen können. Sorgen macht sich die Gewerkschaft nach wie bei einigen großen Unternehmen. Hier ist unklar, wohin die Reise geht.

    Böwe SystecDer Kuvertieranlagenbauer mit rund 600 Mitarbeitern befindet sich im Insolvenzverfahren. Nun geht es darum, möglichst schnell einen Investor zu finden. Die Chancen stehen gut.

    Faurecia (früher: Emcon) Der Automobilzulieferer war einer der ersten großen Betriebe, die in der Krise eingebrochen sind. Nun herrschen fast wieder Boom-Zeiten. Die Kurzarbeit wurde beendet. Nun sollen die 1100 Augsburger Mitarbeiter Zuwachs aus Fürth bekommen. Gut für Augsburg, schlecht für

    Während der Großmotorenbauer MAN Diesel SE zurzeit viele Aufträge hat, muss manroland kämpfen. Wie berichtet, werden hier Arbeitsplätze abgebaut. Massive Kurzarbeit herrscht. Nicht schlecht ist die Lage beim Computer-Bauer Fujitsu. Die drohende erneute Kurzarbeit konnte wegen neuer Aufträge hinausgezögert werden. Bei Premium Aerotec mit rund 3000 Mitarbeitern geht man von steigenden Aufträgen aus. Auch bei Renk und Osram geht es aufwärts. Wie bei Kuka Roboter: "Wir werden heuer den Stand des Jahres 2008 erreichen", freut sich Produktionsleiter Udo Erath.

    Die Stimmung ist gut, bestätigt Betriebsratschef Armin Kolb. Täglich verlassen rund 50 der Hightech-Roboter die Anlage. Um über 23 Prozent nahmen die Aufträge im Vergleich zum Vorjahresquartal zu. Die Krise ist bei Kuka Roboter schon fast wieder Vergangenheit. Denn in der Automobilindustrie wird langsam wieder Gas gegeben. Und Kollege Roboter ist immer dabei. Er schraubt und schweißt im Akkord und murrt nicht einmal, wenn er schwere Lasten heben muss. 1,3 Tonnen ist übrigens der Weltrekord. Titan heißt der Roboter. Er wird für Gießereien und in der Holzindustrie benötigt.

    "Augsburg bietet echte Pluspunkte: ausgezeichnet ausgebildete Arbeitnehmer, eine aktive Forschungslandschaft, die enge Verzahnung zwischen Hochschulen und Unternehmen", macht Bundestagsabgeordneter Christian Ruck Werbung für den Standort. Wie gut die Region ist, wissen aber viele schon: "Das Auslandsgeschäft hat merklich angezogen", freut sich IHK-Experte Lintner. Von Thomas Faulhaber

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