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Wirtschaft: Arbeitsplätze: Die Hoffnung heißt Amazon

Wirtschaft

Arbeitsplätze: Die Hoffnung heißt Amazon

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    An Weihnachten will Amazon die ersten Päckchen aus dem neuen Logistikzentrum (hier eine Computeranimation) in Graben verschicken.
    An Weihnachten will Amazon die ersten Päckchen aus dem neuen Logistikzentrum (hier eine Computeranimation) in Graben verschicken. Foto: Foto: Amazon.de

    Amazon hat vom Buch bis zum Schinken alles im Angebot – seit Kurzem sogar Arbeitsplätze. Die Stadt und das Umland freuen sich über das Päckchen, das ihnen der Internet-Versandhändler geschickt hat: Im neuen Logistik-Zentrum in Graben auf dem Lechfeld sollen 1000 feste und rund 2000 saisonale

    Ein Augsburger Grundstück kam nicht zum Zug

    In der Stadt ist kein Ärger darüber zu spüren, dass sich Amazon für Graben im Landkreis Augsburg entschieden hat: „Wir freuen uns, dass das Logistikzentrum in die Region kommt. Es geht nicht um Kirchturmpolitik“, sagt Weber.

    Sein Jubel hängt mit einem Teil der Arbeitsplätze zusammen, die auf dem Lechfeld entstehen. „Dort werden auch an- und ungelernte Menschen tätig sein“, sagt der Chef der Arbeitsagentur, Demel. Die Stadt ist guter Hoffnung, dass dadurch Menschen einen Arbeitsplatz finden, „die keine Ausbildung haben oder ihre Ausbildung abgebrochen haben“, sagt Eva Weber: „Davon haben wir viele.“ Von 16000 Menschen, die in der Region im Jahr 2010 Arbeitslosengeld II bezogen hätten, haben 43 Prozent keine oder eine abgebrochene Ausbildung. Die meisten leben in Augsburg.

    Das Logistikzentrum ist durch neuen Bahnhalt optimal angebunden

    Sie könnten auf dem Lechfeld eine Chance bekommen. „Durch den neuen Bahnhalt ist das Logistikzentrum optimal angebunden“, so Weber. Vom Hauptbahnhof sind es nur zehn Minuten. „Es ist wichtig, dass die Menschen einen Hoffnungsschimmer bekommen“, sagt Sozialreferent Weinkamm.

    Das Wirtschaftsreferat mit Eva Weber und auch der Chef der Arbeitsagentur, Reinhold Demel, führten seit Längerem Gespräche mit Amazon. Neben großen Grundstücken interessierte sich der Versandhändler auch für den Arbeitsmarkt am neuen Standort: „Sie wollten in eine Region, wo es entsprechende Arbeitskräfte gibt.“

    Demel beschrieb einem Amazon-Vertreter die Lage vor Ort in einem Vieraugengespräch und schlüsselte ihm unter anderem die Arbeitslosenzahlen auf:

    Rund 29000 Menschen suchen in Augsburg in den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg eine Stelle. Im Bereich Lager und Logistik zählt er rund 2500 Bewerber, hinzu kommen 200 bis 300 Fachkräfte. 7000 Menschen wollen als Helfer arbeiten.

    Wer davon in Graben zum Zug kommt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Mitarbeiter der Arbeitsagentur werden auf das Lechfeld fahren. „Wir werden Vor-Ort-Jobbörsen abhalten“, sagt Agenturchef Demel. Er kann noch nicht genau sagen, welche Arbeitsplätze entstehen werden. Es werde aber eine Mischung aus anspruchsvolleren und einfacheren Tätigkeiten sein. „Ich bin aber froh, dass wir auch Stellen für an- oder ungelernte Arbeitskräfte haben“, sagt Demel. Deren Zahl sei zuletzt gesunken. Er bedauert das: „Es ist wichtig, dass auch Menschen, die nicht so hoch qualifiziert sind, ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können.

    Der Chef der Arbeitsagentur verspricht sich viel von den neuen Arbeitsplätzen

    Der Agenturchef ist davon überzeugt, dass die künftigen Vollzeit-Mitarbeiter von Amazon mit ihrem Lohn dazu in der Lage sein werden. Sowohl Demel als auch Weinkamm betonen die Bedeutung der Arbeit: „Es ist wichtig, dass die Menschen das Gefühl haben, gebraucht zu werden“, sagt der Sozialreferent. Der Chef der Arbeitsagentur verspricht sich viel von den neuen Arbeitsplätzen: Er rechnet mit sinkenden Sozialausgaben, steigenden Steuern und mehr Kaufkraft.

    Die Agentur glaubt, dass Amazon auch Menschen anziehen könnte, die bislang weder gearbeitet noch arbeitslos gemeldet waren. Das könnte vor allem in der Hochsaison der Fall sein. Rund um Weihnachten – etwa von Oktober bis März – will Amazon zusätzlich 2000 Frauen und Männer einstellen. Demel hält einen Wettbewerb um die Arbeitskräfte für möglich, denn auch andere Versandhändler wie Weltbild haben um

    Das sieht der Deutsche Gewerkschaftsbund genauso: „Jede Ansiedlung ist toll“, sagt der Regionsvorsitzende Helmut Jung. Ob tatsächlich so viele Stellen geschaffen würden, müsse aber die Zukunft zeigen. Der DGB will genau hinschauen – auch auf die Löhne.

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