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Weltbild: Lage "sehr, sehr ernst": Beschäftigte befürchten Entlassungswelle

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Lage "sehr, sehr ernst": Beschäftigte befürchten Entlassungswelle

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    Die ersten betroffenen Bereiche stünden schon fest: In der Buchproduktion und im Laserdruckzentrum sollten bis zu 50 Prozent der Angestellten gehen. Dies sei erst der Anfang, hieß es.

    Wie berichtet, schreibt Weltbild rote Zahlen. Der Umbau des Unternehmens zum Online- und Digitalgeschäft führe zu einer „vorübergehenden Verlustsituation“, bestätigte auch die Weltbild-Unternehmensführung. Die Verlagsgruppe Weltbild beschäftigt 6800 Mitarbeiter, davon 2300 in Augsburg.

    Betriebsrat fürchtet um Teilzeitverträge

    Die Betriebsräte gehen davon aus, dass auch die Bereiche Lager und Versand von einem Personalabbau betroffen sein werden. Befristete Teilzeitverträge, die über 100 ehemalige Leiharbeiter vor zwei Jahren erhalten hatten, würden wohl nicht verlängert werden. Das gleiche gelte für die befristeten Verträge vieler Werkstudenten in diesen Bereichen.

    Am Mittwochvormittag informierte der Betriebsrat darüber die Angestellten in der Betriebszeitung, die vor den Werkstoren verteilt wurde. Für Donnerstag hat die Geschäftsführung eine Betriebsversammlung angesetzt. Sie findet in der Stadthalle Gersthofen statt.

    „Das Geschäft soll ausschließlich am Onlinehandel ausgerichtet werden“, warnt der Betriebsrat in der Betriebszeitung. „In der Folge sind alle Kollegen in Gefahr, die sich um die Bestückung, die Gestaltung, die Herstellung und die Vermarktung unserer Kataloge kümmern.“ Weltbild werde derzeit von einer Unternehmensberatung betriebswirtschaftlich überprüft, hieß es weiter.

    Die Verlagsgruppe ist im Besitz der katholischen Kirche. Eigentümer sind zwölf Diözesen, der Verband der Diözesen Deutschlands und die Soldatenseelsorge Berlin. Zwischen den Eigentümern besteht offenbar Uneinigkeit über den künftigen Kurs. Weltbild war vor geraumer Zeit insbesondere in kirchlichen Kreisen in die Schlagzeilen geraten, weil sich auch erotische Titel im Sortiment des Versandhandels fanden.

    Die Gründung einer Stiftung als neuem Eigentümer sollte eine Alternative zu dem erst ins Auge gefassten Verkauf des Konzerns sein. Eine Stiftung könnte das Unternehmen eine Armlänge von der Verantwortung der Bistümer entfernen. Bisher ist die Stiftungsgründung aber nicht erfolgt.

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