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Augsburg: Welche Projekte Stefan "Bob" Meitinger in Augsburg plant

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Welche Projekte Stefan "Bob" Meitinger in Augsburg plant

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    Für Stefan „Bob“ Meitinger (links) und Alexander Epp ist der Sommer am Kiez eine Herzensangelegenheit.
    Für Stefan „Bob“ Meitinger (links) und Alexander Epp ist der Sommer am Kiez eine Herzensangelegenheit. Foto: Annette Zoepf (Archiv)

    Langweilig wird es Stefan Meitinger, den alle nur Bob nennen, nie. Zum Sommer am Kiez, seinem Festival am Helmut-Haller-Platz, ist es noch eine Weile hin. Doch das ist ja auch nur ein Projekt von vielen. Anfang April hat der Augsburger Geschäftsmann sein elftes Lokal eröffnet: das Bob’s im Pumpenwerk im Münchner Stadtteil Pasing. Es befindet sich in einem Klinkerbau aus dem Jahr 1854 und hat auch einen Biergarten.

    Von dem Werk aus wurde früher Wasser der Würm in Leitungen zum Bahnhof transportiert, wo Dampflokomotiven betankt wurden. Nachdem das Dampfzeitalter bei der Bundesbahn zu Ende ging, stand der Bau leer und wurde für die Gastronomie entdeckt. „Dort gibt es 300 Plätze im Biergarten und 200 Plätze im Innenbereich“, erzählt Stefan Meitinger.

    In Augsburg will "Bob" ein Hostel eröffnen

    Das Lokal sei sehr gut angelaufen und in Kombination mit seiner Bowlingbahn zu sehen, die er im ehemaligen Pasinger Rollpalast im September 2017 eröffnete. „Die läuft grundsätzlich auch sehr gut. Allerdings war dort im vergangenen Sommer nicht so viel los, weil wir dort keinen Außenbereich haben“, erklärt er. Nun könne er sein Personal besser einsetzen. Im Sommer im dann wohl nachgefragten Biergarten, im Winter auf der Bowlingbahn. Obwohl er gerade erst ein neues Lokal eröffnete, hat er bereits andere Standorte im Blick. „In Zukunft werde ich aber nur Lokalitäten eröffnen, die über ein Bowling-Center und Live-Bühne verfügen. Ohne Entertainment ist es einfach weniger lukrativ“, weiß Bob.

    An Projekten mangelt es dem Augsburger Geschäftsmann jedenfalls nicht. Während die Arbeiten am Pasinger Pumpenwerk abgeschlossen sind, sind die in seinem Haus in der Maximilianstraße in vollem Gang. „Momentan sind die Etagen total entkernt“, sagt er. In den Stockwerken über seiner Filiale entsteht ein Hostel. 30 Betten will er dort anbieten.

    Eigentlich hätte das Hotel bereits Ende vergangenen Jahres eröffnen sollen, doch Belange des Brand- und Denkmalschutzes verzögerten das Projekt. Nun konnte er durchstarten. „In diesem Jahr soll es auf jeden Fall fertig werden.“

    Doch bis es so weit ist, geht erst noch das diesjährige Festival am Oberhauser Bahnhof über die Bühne. Das Festival, das in diesem Jahr bereits zum vierten Mal stattfindet, ist eine Liebeserklärung an den Stadtteil. Stefan Meitinger reagierte damals auf das schlechte Image, das der Platz durch die Süchtigenszene erhalten hatte. Mit den kulturellen Veranstaltungen wollten sein Team und er den Brennpunkt zu einem Anlaufpunkt machen – das ist ihnen gelungen. „Wir haben uns spürbar etabliert und bekommen viel positives Feedback“, berichtet Alexander Epp, der sich gemeinsam mit Stefan Meitinger um das Programm kümmert. Von der Stadt bekommen sie nun ebenfalls eine finanzielle Kulturförderung. „Diese Würdigung freut uns natürlich“, sagt Bob.

    Die Veranstalter wollen bei "Sommer am Kiez" noch einen draufsetzen

    Auch sonst entwickelt sich das Festival positiv: Der Vorverkauf laufe gut. „Die größte Nachfrage besteht für die Konzerte von Schandmaul, Dritte Wahl, Hämatom und Faun“, zählt Epp auf. Bob, der ein großer Fan der Band Dritte Wahl ist, freut es, dass sie auf seinem Festival in diesem Jahr ihr größtes Konzert im süddeutschen Raum gibt. Rund 1000 Besucher finden vor der Bühne am Oberhauser Bahnhof Platz. Die Bands, die bei Sommer am Kiez auftreten, liegen entweder Stefan Meitinger oder Alexander Epp am Herzen. „Wir machen nichts Kommerzielles, sondern einfach, was uns gefällt“, betont Epp.

    Wenn möglich ist, wollen sie in den kommenden Jahren noch eins draufsetzen. Sie könnten sich vorstellen, im Rahmen ihres Sommer am Kiez-Festivals jeweils ein, zwei Konzerte auf das neue Konzertgelände am Oberhauser Gaskessel zu verlegen. „Wir haben Blut geleckt und würden so gerne die Konzertstadt Augsburg pushen“, erklärt Epp. Dort könnten ganz andere Bands angefragt werden, die nicht auf einem Platz vor 1000 Menschen auftreten wollten, sondern vor 8000, wie es am Gaswerksareal künftig möglich sein wird.

    „Durch eine verringerte Anzahl von Konzerten am Oberhauser Bahnhof werden auch die Anwohner entlastet“, wirft Stefan Meitinger ein. Bereits in diesem Jahr haben die Veranstalter das Konzertprogramm heruntergeschraubt. Zwölf Konzerte finden dort in diesem Jahr zwischen dem 5. Juli und dem 10. August statt. Die Auftritte am Donnerstag sind weggefallen, dafür werden dort nun in Kooperation mit Cineplex Filme gezeigt. Epp: „Wir haben die Filme schon gemeinsam ausgesucht. Dort wird unter anderem The Rocky Horror Picture Show, Sauerkrautkoma, Green Book, Bohemian Rhapsody oder der Tote-Hosen-Film ,Weil Du nur einmal lebst‘ gezeigt.“

    Woran Stefan Meitinger bei all seinen anderen Projekten das Interesse noch nicht verloren hat, ist „irgendetwas“ auf dem Plärrer. Ob Bierstand oder Kinderkarussell, der Geschäftsmann wäre dort gerne vertreten. „Mit was auch immer“, sagt er und lacht.

    In unserem neuen Podcast "Augsburg, meine Stadt" hören Sie, wie sich Einzelhandel und Gastronomie in Augsburg entwickeln:

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