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Augsburg: Weitere Corona-Fälle in Augsburger Schulen: Klassen in Quarantäne

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Weitere Corona-Fälle in Augsburger Schulen: Klassen in Quarantäne

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    In Augsburger Schulen gelten Abstandsregeln. Trotzdem stehen jetzt fünf Klassen nach Corona-Infektionsfällen unter Quarantäne.
    In Augsburger Schulen gelten Abstandsregeln. Trotzdem stehen jetzt fünf Klassen nach Corona-Infektionsfällen unter Quarantäne. Foto: Sven Hoppe, dpa (Symbolfoto)

    Nächste Woche sollen die Corona-Regeln an den Schulen etwas gelockert werden. Schüler ab der fünften Klasse mussten in den ersten beiden Wochen nach dem Ende der Sommerferien auch während des Unterrichts im Klassenzimmer eine Maske tragen. Zumindest diese Regel soll ab Montag wegfallen. An mehreren Schulen allerdings sorgt das Virus bereits wieder für deutliche Einschränkungen. Insgesamt sind inzwischen fünf Schulklassen in Augsburg in Quarantäne geschickt worden, weil Schüler positiv auf das Coronavirus getestet worden sind.

    Zu den bereits in Quarantäne befindlichen Klassen der Bärenkeller-Schule sowie der Bischof-Ulrich-Realschule sind nach Angaben der Stadt noch drei weitere hinzugekommen: Eine Klasse der Fach- und Berufsoberschule am Alten Postweg sowie zwei Klassen der Berufsschule 1 an der Haunstetter Straße befinden sich jetzt für voraussichtlich zwei Wochen im Distanzunterricht. Das heißt, die Schüler müssen daheim bleiben und dort lernen. Darüber hinaus hat das Gesundheitsamt aufgrund der neu ermittelten Covid-19-Fälle auch für eine Fachschule, in der Erwachsene unterrichtet werden, Quarantäne angeordnet.

    Corona: Augsburg ist noch eine gutes Stück entfernt vom Frühwarnwert

    Auch wenn Augsburg mit knapp 24 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen noch ein gutes Stück vom Frühwarnwert (35 Neuinfektionen) entfernt ist, blicken die Verantwortlichen in der Stadt mit Sorge auf die Entwicklung. "Das Gesundheitsamt geht aktuell von einer relevanten Dunkelziffer an noch unerkannten Corona-Fällen im Stadtgebiet aus", sagt der städtische Umwelt- und Gesundheitsreferent Reiner Erben (Grüne). Zuletzt waren es vor allem Augsburger, die aus dem Urlaub zurückkehrten, die positiv getestet worden sind. Inzwischen gibt es aber auch wieder eine Reihe von Infektionen in Augsburg - oder mit bislang noch unklarem Hintergrund.

    Erben sagt, alle Bürgerinnen und Bürger seien aufgerufen, die Hygieneregeln gewissenhaft einzuhalten, um die Fortführung des Präsenzunterrichts in den Schulen und die Betreuung in den Kindertagesstätten nicht durch eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu gefährden. Dazu zählten neben dem Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern (auch im Freien) unter anderem der Verzicht auf Berührungen außerhalb des eigenen Hausstands, das korrekte Tragen einer Maske, regelmäßiges Händewaschen beziehungsweise -desinfizieren sowie häufiges Lüften in Gemeinschaftsräumen wie Büros oder Klassenzimmern. Erben betont: "All diese Maßnahmen und Regeln sind wichtig, um die Pandemie und das Ausbruchsgeschehen kontrolliert zu halten. Wir sind in Deutschland, Bayern und auch in Augsburg noch nicht in der zweiten Welle, ohne diese Maßnahmen wäre das aber wie in Frankreich und in Spanien der Fall."

    Um mögliche Infektionen an den Schulen zu verhindern, ist nach den Sommerferien an allen Augsburger Schulen ein Formular verteilt worden, mit dem Reiserückkehrer aus kritischen Ländern ermittelt werden sollen. Thomas Wibmer, der stellvertretende Chef des Gesundheitsamtes, erklärte dazu auf Anfrage unserer Redaktion: "Im Sinne einer regionalen Risikoeinschätzung für die Stadt Augsburg werden neben den offiziellen, aktuellen Risikogebieten auch aktuelle Regionen mit erhöhtem Corona-Infektionsrisiko abgefragt." Wenn sich ein Kind oder ein Haushaltsmitglied in einer dieser Regionen aufgehalten habe, tritt das Gesundheitsamt nach Möglichkeit zur individuellen Beratung mit den Eltern in Kontakt. Die personenbezogenen Daten würden vom Gesundheitsamt nur für Zwecke des Infektionsschutzgesetzes verwendet. Danach, in der Regel nach spätestens zwei Wochen, würden die Daten wieder gelöscht.

    Gesundheitsamt Augsburg informiert Rückkehrer aus Risikogebieten

    Für Rückkehrer aus offiziellen Risikogebieten, dazu zählt etwa die Türkei, gilt eine Test- und Quarantänepflicht. Allerdings werden nur Reisende, die mit dem Flugzeug fliegen, am Flughafen erfasst. Wer mit dem Auto fährt, wird nicht registriert - und daher auch dem Gesundheitsamt nicht bekannt. Laut Thomas Wibmer zeigten die ersten Gespräche mit Eltern, die das Formular ausgefüllt haben, dass sie für die Informationen dankbar seien und viele Fragen haben. Einigen Eltern sei etwa die Quarantänepflicht gar nicht bekannt gewesen oder sie benötigten Hilfe bei der Umsetzung. Wibmer sagt: "Viele wussten auch nicht, dass auch nach einem negativen Testergebnis weiterhin ein Erkrankungsrisiko während der 14-tägigen Inkubationszeit besteht und das Gesundheitsamt daher eine erneute Testung zirka fünf bis sieben Tage nach Rückkehr empfiehlt."

    Das Gesundheitsamt der Stadt Augsburg meldete am Mittwoch 14 neue Covid-19-Fälle. Sieben Neuinfektionen wurden bei Reiserückkehrern festgestellt: Als Infektionsorte nennt das Amt den Kosovo (fünf Fälle), Portugal (ein Fall) und Ungarn (ein Fall). Zudem wurden zwei Augsburger Kontaktpersonen bestätigter Covid-19-Fälle positiv getestet. Bei fünf infizierten Personen ist die Infektionsquelle noch unbekannt. Damit liegen dem Gesundheitsamt seit dem Beginn der Pandemie 946 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus vor. 855 Personen sind genesen, 75 gelten aktuell als infiziert und 16 Personen sind gestorben. Die Situation an den Kliniken in Augsburg ist weiter ruhig. Laut dem Register der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin wird in Augsburg aktuell ein Corona-Patient auf der Intensivstation behandelt, beatmetet werden muss er nicht. 31 Intensivbetten sind demnach frei.

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