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Weihnachtsgottesdienste: Bischöfe ermutigen: Gute Erinnerungen überwinden den bösen Corona-Geist

Weihnachtsgottesdienste

Bischöfe ermutigen: Gute Erinnerungen überwinden den bösen Corona-Geist

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    Regionalbischof Axel Piper (links) und Bischof Bertram Meier hielten eine gemeinsame Andacht in der Kapelle der Uniklinik.
    Regionalbischof Axel Piper (links) und Bischof Bertram Meier hielten eine gemeinsame Andacht in der Kapelle der Uniklinik. Foto: Maria Steber

    "Bilder, die Zuversicht und Kraft geben, sie sind auch an diesem Weihnachtsfest so nötig“, unterstrich Regionalbischof Axel Piper beim evangelischen Festgottesdienst in St. Anna. Die Erinnerung an unbeschwertere, sorglosere, optimistischere Festtage könne den bösen Geist von Corona zwar nicht wegzaubern, aber sie könnten helfen, "diesem bösen Virus die Macht über unser Denken und Fühlen zu nehmen“, sagte Piper.

    Respekt vor Corona, aber keine Angst

    Mit Blick auf das Schicksal der Heiligen Familie – um ein Haar hätte Josef die schwangere Maria verlassen und dann diese mühevolle Reise nach Bethlehem auf steinigen, staubigen Pisten – wies der Regionalbischof auf stärkende Rückblicke hin: Wie habe ich das damals nur geschafft? "Auch das ist ein Bild aus der Erinnerung, das für die Zukunft hilft: Was ein Mensch alles fertig bringen kann.“ Respekt sollten die Menschen vor der Bedrohung durch Corona haben, "aber keine Angst“. Und im Respekt voreinander sollten sie auch ihre Wege mutig gehen können und zuversichtlich nach vorne schauen. Weil Gott ihnen im Jesuskind nahe gekommen ist.

    Jesus sei an Weihnachten zum Grenzgänger geworden

    "Corona kann uns Weihnachten nicht nehmen“, unterstrich Bischof Bertram Meier am Heiligen Abend im Dom. Er fuhr fort: "Wer Mensch sein will, braucht Weihnachten.“ Denn Mensch werden heiße Kind werden – "es ist Gottes eigener Weg“. Jesus sei an Weihnachten zum Grenzgänger geworden, allerdings "so zurückhaltend, so sanft, so zärtlich, dass wir Menschen es ertragen können“. Ebenso bleibe die Freiheit des Menschen erhalten als auch die erhabene Göttlichkeit. Bischof Meier bezog diese Balance auf Corona-Zeiten: "Vielleicht braucht es manchmal äußere Distanz, um die innere Nähe tiefer zu erspüren.“

    Im weihnachtlichen Festgottesdienst rief Bischof Bertram Meier die Gläubigen dazu auf, die Weihnachtsgeschichte weiterzuschreiben. "Die Politiker machen Krisenmanagement, von den Kirchen erhoffen die Menschen mehr: Einen Blick über Zeit und Welt hinaus.“ Vielleicht klinge Gottes Geschichte manchmal so langweilig und trocken, vielleicht werde die Kirche als unbeweglich und blass erlebt, "weil Menschen fehlen, die uns zum Glauben reizen und uns durch ihre Glaubwürdigkeit mitreißen“. Gerade heute sei nicht die Zeit für Wortklaubereien und Schattengefechte. Meier sagte: "Die Kirche selbst ist in anderen Umständen. Sie trägt das Leben aus. Unter diesen Umständen muss und will sie helfen, dass Christus zur Welt kommen kann – durch uns in allen möglichen Formaten.“ Selbstkritisch fragte er an, ob das kirchliche Leben manchmal so zerfahren und zerrissen wirke, "weil wir uns zu wenig auf das Brückenwort besinnen, das Jesus Christus heißt“.

    Gemeinsame Andacht in der Kapelle der Uniklinik

    Eingeläutet hatten Bischof Meier und Regionalbischof Piper den Heiligen Abend bei einer gemeinsamen Andacht in der Kapelle der Uniklinik, die live in die Krankenzimmer übertragen wurde. Weihnachten sei für die Patienten dieses Jahr ganz anders als sonst, ohne Kinder und Enkel, ohne Opa und Oma, ohne Lebensgefährten, wusste Bischof Meier. Dennoch gebe es weiterhin Menschen in den Krankenhäusern, Seniorenheimen und Behinderten-Einrichtungen, die wie Engel sind.

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