Von Wölflingen und kleinen Prinzen

Von Paula Print und Angelika Lonnemann

Sie spricht einen Jungen an, der ein helles Hemd und ein blaues Haltuch trägt. "Hey, bist Du vielleicht ein Pfadfinder?", fragt Paula und bewundert insgeheim die vielen bunten Aufnäher, die der Junge auf seinem Hemd hat. "Ja, ich bin ein Jupfi, ein Jungpfadfinder und heiße Johannes!" Johannes erzählt Paula alles über das lustige Pfadfinderleben. "Pfadfinder haben eine Kluft, so heißt unsere Uniform. Je nach Alter haben wir verschieden farbige Halstücher. Meins ist blau, das der kleinen Wölflinge ist orange und das der älteren Pfadfinder grün". Paula darf sich auch gleich mal eine Kluft überziehen und lernt von Johannes den Pfadfindergruß. Der Daumen wird über den kleinen Finger gelegt. "Das bedeutet "Der Große beschützt den Kleinen". Die drei anderen Finger symbolisieren die drei Elemente des Versprechens, was jeder Pfadfinder feierlich ablegt.

Heute haben die Pfadfinder vor der Kirche übernachtet, haben den Gottesdienst ausgestaltet und für die Gemeinde gekocht. Außerdem zeigen sie allen Interessierten Knotenkunde und Feuerkunde, und wie man sich über dem Feuer ein leckeres Brot backen kann.

"Zu uns kann jeder kommen, egal welche Religion er hat. Der christliche Gedanke der Pfadfinder kann alle Religionen mit einschließen", sagt Julia, Vorständin der Livingstone-Pfadfinder aus Lechhausen, die heute zu Gast ist. Paula zählt über 20 bunte Aufnäher auf Julias Kluft.

Der kleine Prinz ist mit dabei

Für jedes Lager, an dem ein Pfadfinder teilnimmt, bekommt er einen neuen Aufnäher. Stolz zeigt Johannes Paula seinen neuesten: "Zehn Jahre Stamm St. Exupery" ist da draufgestickt. Exupery war der Mann, der die Geschichte vom kleinen Prinzen geschrieben hat. Konstantin Magg, Pfadfinderleiter, erzählt, wie spannend es war, als sie bei einem Lager die Exupéry-Texte gelesen, interpretiert und dann als Theater dargestellt haben. "Es war beeindruckend zu erleben, wie jeder etwas anderes aus dem Text herausgelesen hat".