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Verkehr in Augsburg: Studie: Augsburger legen deutlich mehr Kilometer mit dem Auto zurück

Verkehr in Augsburg

Studie: Augsburger legen deutlich mehr Kilometer mit dem Auto zurück

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    Die Augsburger fahren seltener mit dem Auto, aber die Wegstrecken nehmen zu: Zusammen mit der steigenden Zahl an Pkw sorgt das für mehr Autoverkehr auf den Augsburger Straßen.
    Die Augsburger fahren seltener mit dem Auto, aber die Wegstrecken nehmen zu: Zusammen mit der steigenden Zahl an Pkw sorgt das für mehr Autoverkehr auf den Augsburger Straßen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Zahl der Kilometer, die von den Augsburgern mit dem Auto zurückgelegt werden, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Legte ein Augsburger im Jahr 2013 pro Tag im Durchschnitt noch 11,8 Kilometer mit dem Auto zurück, waren es 2018 bereits 15,3 Kilometer. Das ist das Ergebnis der Studie „Mobilität in Städten“ der Technischen Universität Dresden.

    Der Abschlussbericht der Untersuchung, die die Mobilität in 118 deutschen Städten und Ballungsräumen unter die Lupe nimmt, ist kürzlich veröffentlicht worden. In Augsburg wurden 3600 Bürger befragt. Daten von Umlandbewohnern, die nach Augsburg fahren, und der Durchgangsverkehr spielen dabei keine Rolle.

    Augsburg will den Radverkehr in der Innenstadt fördern

    Wie berichtet hat die Untersuchung ergeben, dass Augsburg das Ziel, den Radverkehrsanteil im innerstädtischen Verkehr auf 25 Prozent zu steigern, verfehlt hat. Gemessen an der Zahl der pro Tag zurückgelegten Wege nimmt das Fahrrad 19,4 Prozent ein, gefolgt vom öffentlichen Nahverkehr mit 15,5 Prozent. Vorne liegen das Auto mit 33,7 Prozent – und die eigenen zwei Beine als Fortbewegungsmittel mit 31,3 Prozent. Damit hat sich das Fahrrad leicht verbessert, auch der Anteil der Fußgänger stieg. Beim Auto und dem öffentlichen Nahverkehr gab es einen Rückgang.

    Allerdings – und das zeigt die jetzt veröffentlichte Auswertung – wäre es falsch zu glauben, dass weniger Auto gefahren wird. Das legen auch die Stau-Auswertungen von Verkehrsdaten-Dienstleistern wie Tomtom nahe, die für deutsche Städte regelmäßig Stau-Ranglisten erstellen. Augsburg ist zwar keine Stau-Hochburg, allerdings gibt es mehr Verzögerungen als früher.

    Verkehr: Verflechtung zwischen Augsburg und Umland nimmt zu

    Faktisch wird laut den Ergebnissen der TU Dresden in Augsburg in der Summe mehr Auto gefahren als früher, weil die Wegstrecken zunehmen. Dies gilt sowohl innerhalb der Stadt als auch bei Wegen, die Augsburger über die Stadtgrenzen hinausführen, weil sie dort etwa arbeiten. Nimmt man nicht die Anzahl der Wege als Maßstab, sondern die dabei zurückgelegten Kilometer, kommt man auf einen Auto-Anteil von mehr als 50 Prozent. Ursache dürfte sein, dass die Verflechtungen ins Umland immer stärker werden, vor allem weil die Arbeitsstelle dort liegt. Auch dass die Zahl der Einkaufszentren auf der Grünen Wiese zugenommen hat, die mit dem Auto angesteuert werden, könnte eine Rolle bei der Verlängerung der innerstädtischen Wege mit dem Auto spielen. Im innerstädtischen Verkehr gab es bei den zurückgelegten Kilometern einen Zuwachs beim Auto um fünf Prozentpunkte.

    Unklar ist aktuell noch, wie sich die Zahl der in Augsburg zugelassenen Autos zuletzt entwickelt hat. Das Kraftfahrtbundesamt hat seine Städte-Statistik zum 1. Januar 2020 noch nicht veröffentlicht. Zuletzt stieg die Zahl der Autos auch aufgrund des Bevölkerungswachstums zwar auf 136.000 zum Stichtag 1. Januar 2019, die Zahl der Pkw je 1000 Einwohner nahm aber geringfügig ab. Interessant wird, ob daraus ein Trend wird.

    Mehr Augsburger nutzen Carsharing-Modelle

    Weitere Daten, die sich aus der Auswertung der TU Dresden ablesen lassen:

    Der Anteil der Car-sharing-Nutzer ist gestiegen. 2013 nutzten 1,8 Prozent der Befragten Carsharing, 2018 waren es 5,9 Prozent, die als Fahrer oder Mitfahrer in den letzten zwölf Monaten ein Carsharing-Fahrzeug nutzten. Auch der Anteil der Leihrad-Nutzer stieg und liegt bei 3,9 Prozent.

    In den vergangenen Jahren sind freie Parkplätze an den Straßenrändern auch in weiter außerhalb liegenden Stadtteilen zunehmend Mangelware geworden. Das spiegelt sich auch in der Statistik wider. 24 Prozent der Autobesitzer sagten 2018, dass sie ihr Auto im öffentlichen Raum parken. Fünf Jahre zuvor waren es nur 20 Prozent. Eine mögliche Erklärung: Angesichts der Wohnungsknappheit leben womöglich mehr Menschen in einer Wohnung als früher, es gibt aber nicht mehr Stellplätze.

    Am meisten los ist auf Augsburgs Straßen in der Zeit von 7 bis 8 Uhr und von 16.30 bis 17.30 Uhr. In diesen beiden Stunden werden etwa 20 Prozent des täglichen Verkehrs abgewickelt.

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