Die Stadt treibt ihre Planungen für den Bau von drei vollautomatischen Fahrradparkhäusern voran. Nachdem Baureferent Gerd Merkle (CSU) vor etwa einem Monat im Rahmen des städtischen Mobilitätskonzepts erste Überlegungen öffentlich machte (wir berichteten), liegen nun konkretere Pläne auf dem Tisch.
Demnach sollen die drei Häuser 2,1 Millionen Euro kosten, die sich die Stadt aber vom Freistaat fördern lassen kann. „An allen drei Standorten besteht ein erheblicher Bedarf an sicheren Parkmöglichkeiten für Fahrräder“, so Merkle. Die Parkhäuser böten Wetter- und Diebstahlschutz und brächten viele Räder auf begrenztem Raum unter. Hier die Standorte:
Stadtmarkt: Hier soll ein Parkhaus mit etwa 120 Stellplätzen am nördlichen Eingang von der Fuggerstraße entstehen. Das Areal wird momentan von der Stadt genutzt. Um den Zugang auch außerhalb der Öffnungszeiten des Stadtmarktes zu gewährleisten, wird es einen Zugang über die Kleine Grottenau/Ernst-Reuter-Platz geben. Zwar will die Stadt in der Innenstadt ohnehin mehr oberirdische Abstellplätze schaffen und hat zuletzt schon damit begonnen. Allerdings dürfte deren Zahl kaum ausreichen, so die Einschätzung der Verwaltung. Laut einer Befragung von Innenstadtpassanten kommen rund elf Prozent mit dem Rad.
Hochfeldstraße: 150 bis 200 Plätze könnten in der Hochfeldstraße (Zugangzum Bahnhaltepunkt Haunstetter Str.) entstehen. Dies sei vor allem für Bahnpendler interessant. Die Stadt hält einen sogenannten Fahrradturm für denkbar, in dessen Innerem die Räder mit einem Aufzug automatisch gestapelt werden.
Haunstetter Straße: Auch hier ist eine Kapazität mit 150 bis 200 Plätzen angedacht, die vor allem für Bahnpendler gedacht ist. Entstehen könnte auch hier ein Fahrradturm im Bereich zwischen dem Bahndamm und der Rückseite des Protestantischen Friedhofs.
Das Fahrradparkhaus im Thelottviertel soll 2023 fertig sein
Bei allen Parkhäusern sind Schließfächer für Taschen und Helme vorgesehen. Laut Merkle soll die Nutzung kostenlos sein, um zu verhindern, dass nur teure Räder drinnen geparkt werden und Schrotträder draußen herumstehen. Bis die Parkhäuser stehen, wird es aber dauern. Die Stadt muss Förderbedingungen klären und Örtlichkeiten genauer untersuchen. Nutzer der automatischen Fahrradparkhäuser werden ihr Rad unten in einer Box parken. Per Aufzug wird das Fahrrad dann nach oben transportiert. In der Regel funktionieren diese Systeme mit einer Nutzerkarte.
Ebenfalls ein Thema im heutigen Bauausschuss des Stadtrates wird das Fahrradparkhaus am künftigen Bahnhofsvorplatz-West im Thelottviertel sein. Es soll bis 2023 fertig sein, wenn auch der Bahnhofstunnel in Betrieb geht. Vorgesehen sind 670 Plätze im gebührenpflichtigen Bereich und 440 kostenlose Plätze. Die Kosten für den Bau dürften bei rund 8,9 Millionen Euro liegen. Das Gebäude, das in den südlichen Hang am künftigen Tunnelausgang gebaut wird, soll auch Läden und ein Café beherbergen.