In Augsburgs Drogenmilieu nannte er sich "Marvin". Optisch könnte er ein Buchhalter sein oder ein Lehrer, tatsächlich aber soll Richard S. (Name geändert) phasenweise einer der größten Dealer Augsburgs gewesen sein. Im vergangenen Juli wurde der heute 40-Jährige zu einer Haftstrafe von acht Jahren und vier Monaten verurteilt. Die Verhandlung gegen ihn war aufwendig: Sie dauerte Wochen, das Gericht lud etliche Zeugen vor, Verteidigung und Strafkammer lieferten sich Scharmützel, die Sache zog sich hin. Nun muss der gesamte Prozess aber neu aufgerollt werden. Der Grund ist, wie vieles an dem Verfahren, außergewöhnlich und kurios.
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