Ob Kellnern, Nachhilfestunden geben oder im Supermarkt Regale einräumen - für viele Studenten gehört das Arbeiten neben dem Studium zum Alltag. Maren Tschinkel hat allerdings einen Nebenjob der besonderen Art: Wenn die 20-jährige Studentin nicht im Hörsaal büffelt, verdient sie sich als Model etwas dazu.
„Das ist ein Job wie jeder andere“, so Maren. Als sie mit 16 bei einer Fernsehshow teilnimmt, wird sie kurz darauf von einer Modelagentur angeschrieben. Maren schnuppert Mode-Luft und übernimmt kleine Jobs – die großen Erfolge bleiben aus. Erst als sie nach dem Abi in Australien in einem Einkaufszentrum angesprochen wird, nimmt ihre Modelkarriere Fahrt auf. „Ich hatte endlich die Idee, mich auch international bei Agenturen zu bewerben“, sagt sie.
Dass sie durch ihre Arbeit um die ganze Welt reisen und viele neue Kulturen kennenlernen kann, ist für die Studentin ein angenehmer Nebeneffekt. Trotz Erfolg im Modelbusiness steht das BWL-Studium für die 20-Jährige aber immer noch an erster Stelle: „Während der Prüfungsphase nehme ich nur Aufträge an, die man wirklich nicht ablehnen kann“, sagt sie lachend.
Kein Hexenwerk, alles unter einen Hut zu bekommen
Mit der richtigen Organisation ist es kein Hexenwerk, Studium und Job unter einen Hut zu bekommen. Als Maren sich im letzten Semester dazu entscheidet einen Auftrag in der Prüfungszeit anzunehmen, ist sie allerdings vorsichtig. „Die Angst, zu wenig Zeit zum Lernen zu haben, hat mich regelrecht in Panik versetzt“, so die 20-Jährige. Sie beginnt deshalb besonders früh mit den Prüfungsvorbereitungen und büffelt fleißig. „Letztlich hab ich viel mehr gelernt, als unter normalen Umständen“, verrät sie. Trotzdem hat die sympathische Blondine mit dem selbstbewussten Auftreten und ihrer spitzen Zunge im Uni-Alltag mit so manchem Klischee zu kämpfen. Von ihrem Job als Model erzählt sie deshalb beim ersten Kennenlernen schon gar nicht mehr. „Man wird eben nicht immer nur freundlich angesprochen, es gibt auch Neider“, so die 20-Jährige. Abseits der glamourösen Modelwelt ist die Studentin ein Mensch wie jeder andere. „Ich gehe gerne ungeschminkt aus dem Haus und halte mich an der Uni lieber im Hintergrund auf“, sagt sie.
Dass hinter Maren weit mehr steckt als nur ein hübsches Gesicht, erkennt man spätestens auf den zweiten Blick. Tatsächlich ist die 20-jährige Studentin alles andere als ein einfältiges Dummchen, das nicht bis drei zählen kann. „Mathe mag ich besonders gerne“, sagt sie schmunzelnd. Wenn einer ihren Kommilitonen bei den kniffligen Statistik-Übungen Hilfe braucht, ist sie gerne zur Stelle. An der Wahl zur „Miss Earth“ nimmt sie nicht etwa teil, weil sie sich ein hübsches Krönchen verspricht. Stattdessen wünscht sich Maren, Bewusstsein für den Klimawandel, Umweltverschmutzung und Armut zu schaffen: „Bei Miss Earth geht es um mehr geht als nur hübsch auszusehen.“ Mit ihrem Vortrag und Engagement in Umweltprojekten überzeugt sie und sticht die Konkurrenz im deutschen Entscheid aus. Am 3. November kämpft sie nun mit 90 Teilnehmerinnen aus verschiedenen Nationen um den Titel.