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Umwelt: Luisa Neubauer übernachtet im Augsburger Klimacamp

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Luisa Neubauer übernachtet im Augsburger Klimacamp

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    Luisa Neubauer übernachtete im Klimacamp in Augsburg.
    Luisa Neubauer übernachtete im Klimacamp in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad

    Seit fast einem Monat haben Klimaaktivisten ihre Zelte am Fischmarkt vor dem Augsburger Rathaus aufgeschlagen. In der Nacht auf Dienstag bekamen die Augsburger Aktivisten Verstärkung von jungen Klimaschützern aus mehreren anderen deutschen Städten – darunter auch Luisa Neubauer, die so etwas wie das Gesicht der deutschen Klimaschutzbewegung geworden ist. Was sie hier erlebt habe, mache Hoffnung, sagte die 24-Jährige.

    Luisa Neubauer fordert im Klimacamp, Klimaschutz muss vor Ort umgesetzt werden

    Sie ist Initiatorin der Klima-Bewegung „Fridays For Future“ und debattierte unter anderem Anfang des Jahres beim Weltwirtschaftsforum in Davos mit Mächtigen aus Politik und Wirtschaft. Mit Neubauer übernachteten nach Auskunft von Aktivist Leon Überall etwa 30 Aktivisten am Seiteneingang des Augsburger Rathauses – tagsüber seien meist 70 Menschen im Camp engagiert. Am Dienstagvormittag diskutierten die Klimaaktivisten mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Augsburger Grünen, Deniz Anan.

    Es ging um Themen wie die Fahrradstadt Augsburg oder die CO2-Bilanz der Kommune. Denn, sagt Neubauer, „Klimaschutz muss vor Ort umgesetzt werden“. Solange Gemeinden die Klimakrise nicht ernster nehmen würden, müsse lokal Widerstand geleistet werden – etwa in Klimacamps wie in Augsburg. Friedlich, natürlich.

    Das Camp kann als deutschlandweiter Vorreiter bezeichnet werden: Bisher ist laut Aktivist Ingo Blechschmidt kein anderes Camp an so prominenter Stelle direkt neben dem Rathaus einer Gemeinde platziert. „In München und Nürnberg soll es zum Beispiel demnächst dazu kommen“. An diesem Dienstag sind junge Menschen aus Potsdam, Berlin, Hamburg, Landsberg und Darmstadt zu Gast im Camp.

    Das Augsburger Klimacamp kann inspirieren, sagt Luisa Neubauer

    So soll diese Methode des politischen Protests nach und nach auf die Bundesrepublik ausgeweitet werden. Neubauer sagt, „ich kann mir vorstellen, dass sich andere Ortsgruppen von den Augsburgern hier inspirieren lassen.“ Ein so langes Camp habe es bisher in der Klimabewegung nicht gegeben – das Engagement verdeutliche, dass es um mehr als Symbolik gehe. „Gerade Kommunen müssen die Klimakrise ernster nehmen.“ Vor Ort könne viel getan werden, etwa beim Öffentlichen Nahverkehr.

    Dabei gab es um das Klimacamp eine intensive Debatte: Die Stadt sah den Demonstrationscharakter nicht mehr gegeben und drohte mit der Räumung. Die Aktivisten legten vor dem Verwaltungsgericht Beschwerde ein – und hatten damit Erfolg. Sie dürfen erst einmal bleiben.

    Die Stadt erklärte, man werde gegen die Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts, das einen Verbleib des Klimacamps neben dem Rathaus erlaubte, keine Beschwerde einlegen – und auf das Hauptverfahren warten. Dennoch, erklärte Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU), sei man nach wie vor der Auffassung, dass das Camp nicht die Merkmale einer Demonstration erfülle.

    Die Aktivisten mit Luisa Neubauer sehen das gänzlich anders. Am kommenden Freitag steht auch die nächste Klimademo in Augsburg an – und künftig soll wieder jeden Freitag demonstriert werden.

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