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Umfrage in Augsburg: Bürger dürfen sagen, wo's zu laut ist

Umfrage in Augsburg

Bürger dürfen sagen, wo's zu laut ist

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    Die Stadt Augsburg startet eine große Bürgerumfrage, um mehr über Lärmquellen und deren Ursachen herauszufinden.
    Die Stadt Augsburg startet eine große Bürgerumfrage, um mehr über Lärmquellen und deren Ursachen herauszufinden. Foto: Ruth Ploessel

    Lärm ist ein Umweltproblem, von dem die Hälfte der Bevölkerung in Augsburg betroffen ist. Die Stadt startet nun eine große Bürgerumfrage, um mehr über

    Hintergrund ist der städtische „Lärmaktionsplan“, der Großstadtbewohner besser vor zu hohen Belastungen schützen soll. Der Plan wird in diesem Jahr auf den neuesten Stand gebracht. Dabei will sich das Umweltamt nicht nur auf die errechneten Lärmwerte verlassen.

    Laut Umweltreferent Rainer Schaal geht es bei der Fragebogen-aktion weniger um den Nachbarn mit dem lauten Rasenmäher oder um die lautstarken Besucher in der Kneipe nebenan. Hauptthema sind vielmehr Dauerlärmquellen, die auf die Menschen einwirken – etwa aus Verkehr, Industrie oder Spielplätzen. Denn gerade Dauerkrach kann krank machen. Ermittelt werden außerdem „Lärm-Brennpunkte“ mit besonders hohen Belastungen.

    EU gibt die Lärm-Richtlinien vor

    Die Europäische Union hat schon vor Jahren Richtlinien für Ballungsräume vorgegeben. „Augsburg ist aber bislang die einzige Großstadt in Bayern, die einen rechtsverbindlichen Lärmaktionsplan hat“, sagt Schaal. Vor fünf Jahren wurde in der Stadt die erste Lärmkartierung durchgeführt. Diese Ergebnisse werden nun aktualisiert. Ein neues Ziel bei der Fortschreibung des Lärmaktionsplans ist aber auch, im hektischen Großstadtgetriebe ruhige Orte zu ermitteln und zu erhalten. Ruhige Parks und andere öffentliche Oasen der Ruhe sollen dauerhaft geschützt werden. In München gibt es dazu bereits ein Konzept.

    Schaal hofft, dass bei der Fragebogenaktion möglichst viele Bürger mitmachen. Die Bögen kann man im Internet ausfüllen. Auf Wunsch werden sie auch zugeschickt. Maximal zehn Minuten solle es dauern, bis die Fragen beantwortet sind. Gefragt wird beispielsweise nach Lärmursachen und konkreten Orten. Weiter können die Teilnehmer der Umfrage eigene Vorschläge machen, wie man den Lärm reduzieren sollte. Ein dritter Fragekomplex beschäftigt sich damit, wer am liebsten wo in Augsburg Erholung und Ruhe findet.

    Friedberger Straße als gutes Beispiel

    Der Umweltreferent sagt, dass konkrete Vorschläge zur Lärmminderung durchaus Chancen haben, in den Aktionsplan einzufließen. Bei der letzten Fragerunde vor fünf Jahren hatten sich Anwohner der Friedberger Straße über starken Verkehrslärm beklagt. „Mit ihren Anregungen hatten sie vollen Erfolg“, so Schaal.

    Mit Fördermitteln aus dem Konjunkturpaket II wurde lärmarmer Asphalt eingebaut. Schallschutzfenster wurden bezuschusst. Die Geschwindigkeit wurde von 60 auf 50 Stundenkilometer reduziert. Fünf Millionen Euro standen in dem Paket zur Verfügung, um den Lärmschutz an kommunalen Straßen zu verbessern. 770 000 Euro steuerte die Stadt bei. Die Lärmaktionsplanung ist laut Schaal ein kontinuierlicher Prozess, der nicht an den Interessen der Bürger vorbeigehen soll. Die Ergebnisse der Fragebogenaktion sollen noch in diesem Jahr ausgewertet werden.

    Fragebögen gibt es im Internet unter www.laerm.augsburg.de. Die Bögen können aber auch schriftlich oder telefonisch beim städtischen Umweltamt angefordert werden unter Telefon 324-7322, Fax 324-7323 oder beim Umweltamt An der Blauen Kappe 18, 86152 Augsburg.

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