Ein Zeichen ist gesetzt. Mit einem kleinen Festprogramm wurde jetzt an der Schiller-Grund- und Mittelschule der Beginn ihrer Gesamtsanierung gefeiert. Im Herzen Lechhausens gelegen, soll die Schule nicht nur umfassend saniert und modernisiert werden. Parallel dazu sollen in einem Anbau zusätzliche Unterrichtsräume geschaffen werden – das ist die Voraussetzung für ein geplantes schulisches Ganztagesangebot. Auch eine Mensa ist vorgesehen.
Jetzt sind diese Pläne ja nicht neu. Schon seit einigen Jahren ist von diesem Bauvorhaben die Rede, seine Verwirklichung wurde jedoch immer wieder aufgeschoben. Eine Geduldsprobe für jene, die tagaus, tagein mit den schwierigen Gegebenheiten an der Schule leben müssen. Das drängendste Problem: die Raumnot. Knapp 600 Schüler besuchen derzeit die Schillerschule , Tendenz steigend. 29 Klassen müssen im Schulgebäude untergebracht werden. Da Klassenzimmer fehlen, müssen dafür Fachräume und Gruppenräume herhalten.
Sanierung der Schillerschule in Lechhausen ist dringend notwendig
Als absolut notwendig sieht Schulleiter Franz-Josef Dorsch es an, dass es an der Schule ein Ganztagesangebot gibt. 90 Prozent Schüler stammen aus Migrantenfamilien, die durch ein Ganztagsangebot besonders gefördert werden können, insbesondere, was die Sprachbildung betrifft. Für eine Ganztagsklasse in der ersten Jahrgangsstufe hat die Schillerschule notdürftig den Handarbeitsraum fürs Mittagessen zur Verfügung gestellt. „Zwei Drittel unserer Schüler wollen die Ganztagsschule“, so Schulleiter Franz-Josef Dorsch , „das tut ihnen gut.“
Wie dringend notwendig eine Sanierung des Schulbaus ist, beschreibt er an einigen Beispielen: Zwei Drittel der Fenster sind zugeschraubt, weil man sie nicht mehr öffnen kann; mangels Isolierung wird es in den Stockwerken im Sommer oft bis zu 40 Grad heiß, im Winter sind es bei extremen Temperaturen 17 Grad. Dorsch : „Durch die Türen und Fenster pfeift es.“ Durch das undichte Dach gibt es immer wieder Wassereinbrüche. Und will man mit der Digitalisierung an Schulen ernst machen, dann sei das bei bisher je zwei Steckdosen pro Klassenzimmer kaum möglich.
Schillerschule Lechhausen: Sanierung kostet 20 Millionen Euro
All diese Probleme sind längst bekannt – auch bei den Verantwortlichen der Stadt. Und doch schien es, als sei die Sanierung auf die lange Bank geschoben. Warum diese Verzögerung? Nachfrage bei Bildungsreferenten Hermann Köhler . Er nennt als Grund, dass die bisherigen Planungen überarbeitet und den tatsächlichen Schülerzahlprognosen angepasst werden mussten.
So wurde der Erweiterungsbau mit vier weiteren Klassenzimmern und zwei Gruppenräumen zusätzlich eingeplant und mit einkalkuliert. Aktuell werden die Baukosten im ersten Bauabschnitt auf 9,2 Millionen Euro berechnet, für die Gesamtmaßnahme – mit der Sanierung des bisherigen Gebäudes in einem zweiten Bauabschnitt – werden rund 20,5 Millionen Euro veranschlagt.
Für Sanierung der Schillerschule wurden schon Bäume gefällt
Was ist bereits geschehen? Die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt sind bereits fest im Haushalt der Stadt eingeplant; auch wurden bereits in Abstimmung mit dem Bund Naturschutz erste Bäume für den Erweiterungsbau gefällt. Köhler weist auf Ersatzpflanzungen hin. Was einen konkreten Baubeginn des ersten Bauabschnitts betrifft, könne er jedoch nur von „Sommer 2020“ sprechen – noch liege eine finale Förderzusage der Regierung von Schwaben nicht vor. Mit dieser aber sei kurzfristig zu rechnen, so Köhler . Erst dann können die Arbeiten ausgeschrieben werden.
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